Bibeltreue Bücher sind das Salz in der Suppe der Christlichen Verlagslandschaft. Sie sind möglichst nah an der Schrift und erklären uns biblische Inhalte und Zusammenhänge. Die Frage stellt sich also, warum du gute theologische Bücher lesen solltest.
Brauche ich ausser der Bibel noch Bücher?
Mancher meint, die Bibel sollte allein das Buch sein, was wir lesen und jedwede andere Literatur sei eher unwichtig. Was zunächst geistlich klingt, entpuppt sich bei näherem Hinschauen eher als irrtümlich. Denn diese Ansicht besagt im Grunde, dass man von Gott befähigte Männer und Frauen, die als Autoren eine Begabung haben und diese einsetzen, nicht benötigt für das Verständnis der Schrift.
Die Bibel reicht aus
Würde man dieser Argumentation Glauben schenken, könnte man auch sagen, man brauche perse keine Predigten, Vorträge und biblische Schulungen, denn die Bibel reiche ja völlig aus. Das tut sie auch, zweifelsfrei. Die Bibel ist vollauf genügend. Sie allein bildet den Grundstein, auf dem wir aufgebaut sind. Die Schrift allein ist Gottes Wort. Sie ist erstrangig zu behandeln.
Wir brauchen trotzdem andere Bücher
Und doch benötigen wir, die vom Herrn gegebenen Diener, die sich aufopferungsvoll an die schriftliche Arbeit, z.B. eines Buches machen. Denn darin bringen sie das zu Papier, was sie durch Nachdenken, Nachsinnen und flehentlichem und ringendem Gebet von Gott erhalten haben. Die fertigen Ergebnisse in Form von gedruckten Büchern sind eine Utensilie aus Gottes Werkzeugkasten, um uns sein teures Wort verständlicher zu machen.
Somit sind bibeltreue Bücher und theologische Kommentare keine Ergänzung der Bibel in dem Sinn, dass der Heiligen Schrift etwas hinzugefügt werden muss, sondern als Erklärung gedacht, damit wir einen besseren Zugang zu den verschiedenen Inhalten und Themen der Heiligen Schrift finden. Jeder der das regelmäßige Lesen guter biblischer Literatur zu einer geistlichen Übung macht, kann bestätigen, welch immens großer geistlicher Gewinn daraus entspringt.
Also: Die Bibel ist erstrangig. Und doch soll das zweitrangige, nämlich ein gutes Buch dazu dienen, das Erstrangige besser zu verstehen.
6 Gründe, warum wir theologische Bücher brauchen
Im Folgenden möchte ich 6 Gründe nennen, warum wir unbedingt theologische Bücher brauchen und dankbar für jedes bibeltreue Buch sein sollten, was erscheint.
Wir benötigen sie, weil:
Biblische Lehre das Gebot der Stunde ist.
Unsere Zeit ist eine Epoche, in der man sich von Gottes Wort weg bewegt. Der geistliche Grundwasserspiegel sinkt enorm. Dieses Vakuum füllen viele irrige Auffassungen und Strömungen, die zwar biblisch klingen, aber nicht biblisch sind. Dies birgt die Gefahr, sich eine eigene Wahrheit zurecht zu basteln. Hier erweisen Bücher mit bibeltreuem Inhalt einen großen Dienst, zu korrigieren, Zusammenhänge zu erschließen und biblische Lehre zu erklären. Sie sind Wegweiser zum Buch der Bücher, der Heiligen Schrift, die allein Wahrheit ist (Joh 17,17).
Durch die rechte Lehre wird Gott geehrt.
Oberstes Ziel unseres Lebens ist, Gott zu ehren (1Pet 4,11). Dies kann jedoch nur in Wahrheit geschehen (Joh 4,23). Gute Bücher helfen uns, die wichtigen Lehren und Zusammenhänge der Heiligen Schrift zu verstehen. Das Verständnis wiederum animiert uns, über Gott zu staunen und ihn anzubeten. Die wachsende Kenntnis von dem lebendigen Gott ist unerlässlich für eine Gott ehrende Anbetung.
(Systematische) Theologie ist in vielen Gemeinden in Vergessenheit geraten.
Biblische Lehre ist in vielen Gemeinden Mangelware geworden. Vielerorts begnügt man sich Woche für Woche mit seichten Predigten, die den Kopf, aber nicht das Herz ansprechen. Verständlich dargebrachte (systematische) Theologie, die unser Inneres bewegt (Lk 2,19), ist jedoch für das Glaubensleben unverzichtbar. Entsprechende Bücher sollen dazu eine Hilfe sein, denn darin werden zusammenhängende, sowie verständliche Lehrinhalte vermittelt, die unser geistliches Verständnis erweitern. Wir erkennen und verstehen Zusammenhänge und warum sich etwas so verhält und nicht anders. Die Kenntnis der Theologie wiederrum ist Voraussetzung, um in rechter Weise praktisch als Christ leben zu können, also die Lehre ins praktische Leben zu transferieren und sie auszuleben.
Die Gläubigen haben den Auftrag, für die Lehre zu kämpfen.
In einer Zeit der immer größer werdenden Verwirrung, auch unter evangelikalen Christen, sind biblisch solide ausgearbeitete Medien feste Größen in unseren Bücherregalen. Sie helfen uns, in bestimmten Situationen auf biblisches Wissen zurückgreifen zu können um somit standhaft zu sein und für die Wahrheit zu kämpfen (Jud 3).
Die Gemeinde benötigt dringend Auferbauung.
Alles, was in der Gemeinde geschieht, soll zur Auferbauung des Leibes dienen (Eph 4,16).
Jedes einzelne Gemeindeglied benötigt Wachstum im Glaubensleben. Stillstand ist Rückgang.
Hier erweisen sich entsprechende Bücher als enorme Hilfe. Durch dessen Lektüre erhält man so manchen Aha-Effekt, der wiederum unser geistliches Verständnis vorantreibt und uns geistlich wachsen lässt. Somit werden wir auferbaut.
Jeder einzelne Gläubige braucht Ermutigung und Korrektur.
Letztlich benötigen wir alle stets Ermunterung und Ermahnung. Die auf den lebendigen Gott ausgerichtete Lehre, die uns in den entsprechenden Printprodukten vorgestellt wird, zwingt uns geradezu, uns zu demütigen und unsere Position unter (nicht über) dem Wort der Bibel zu erkennen. So verfolgen Bücher ein zweifaches Ziel: Sie ermutigen uns zu einem geheiligten Leben, welches Gott groß macht und ehrt und korrigieren uns schließlich in Punkten, in denen wir bisher dem Herrn nur mangelhaft nachgefolgt sind, zu groß von uns selbst und zu klein von Gott gedacht haben.
Fazit:
Gute, an der Heiligen Schrift orientierte Bücher sind unerlässliche Begleiter eines Menschen, der geistlich wachsen will. Sie übernehmen die Rolle eines Lehrers und erweitern unseren geistlichen Horizont. Dadurch wird unser Denken mehr und mehr auf Christus ausgerichtet, was wiederrum dazu beiträgt, dass wir in Jesu Bild umgestaltet werden (2Kor 3,18). Wobei nochmals herauszustellen ist, dass die Heilige Schrift stets Vorrang hat. Sie müssen wir zuerst lesen. Solltest du dann jedoch noch Zeit und Freude haben, nimm dir gute Bücher zur Hand. Hierbei gilt: Man muss nicht zwangsläufig in allen Punkten die gleiche Sicht des Autors vertreten, sondern kann Lehrbereiche, bei denen man einen anderen theologischen Standpunkt vertritt, so es keine heilsentscheidenden Lehren sind, stehen lassen, sie respektieren und in liebevoller Art und Weise miteinander umgehen, sowie den anderen höher achten als sich selbst.