Vier Befehle für jeden treuen Prediger (2. Timotheus 3,16-4,5)

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Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet. Ich bezeuge eindringlich vor Gott und Christus Jesus, der Lebende und Tote richten wird, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich: Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre! Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden. Du aber sei nüchtern in allem, ertrage Leid, tu das Werk eines Evangelisten, vollbringe deinen Dienst! (2. Timotheus 3,16-4,5 ELB)

Rick Holland sagt: Jeder ernste Christ sollte eine gewisse Fähigkeit haben das Wort auszuleben. Du weißt, wie man es macht oder merkst es, wenn es gemacht wird. Als Prediger wird seine Stellung zur Schrift und die Bereitschaft sie auszuleben am deutlichsten, wenn er predigt. Und wenn du kein Prediger bist, wird es bei dir auch während der Predigt deutlich, und zwar an dem, wie du zuhörst und was du von Gottes Wort annimmst. Was erwartest du sonntags? Was erwartest du von der Kanzel?

Als Rick in jungen Jahren das Buch „Der Hobbit“ in der Schule lesen musste, kam er zum ersten Mal mit dem Prinzip der Bibelkritik in Berührung. In der Klasse gab es über das Buch einen Austausch. Er hat endlich mal ein Buch gelesen und sagte, dass es für ihn in dem Buch um einen kleinen Mann geht, der große Abenteuer erlebte. Im Unterricht lehrte die Lehrerin die Schüler etwas anderes: Der Hobbit hat sein Haus verlassen, so wie wir den Bauch unserer Mutter verlassen. All die Schwierigkeiten im Buch zeigen die Schwierigkeiten des Lebens. Ohne, dass Rick es wusste, hat er hier Kontakt zum Prinzip der Bibelkritik bekommen, als die Lehrerin vermittelte: „Das steht da, aber das heißt nicht das, was da steht.“

Wir müssen festhalten: Gott ist der Erfinder der Sprache und hat das aufschreiben lassen, was er sagen wollte und es steht da, was er meint. Darum gibt es für die Prediger eine sehr ernsthafte Realität: Beim Predigen wird nicht einfach nur den Inhalt vermittelt, sondern es dient der Gemeinde eben auch als Vorbild dafür, wie man mit der Bibel umgeht und wie man sie versteht.

Der obige Abschnitt aus dem 2. Timotheus-Brief beinhaltet im Kern gerade diese eine wichtige Sache: „Predige das Wort!“ Der Text vermittelt vier Befehle:

Befehl 1: Halte den Inhalt der Predigt hoch

Die Schrift ist so sehr ein Teil von Gottes Wesen, dass es als sein Atem (inspiriert = „Gott-gehaucht“) beschrieben wird. In der Bibel sind genau die Worte, die wir Menschen haben sollen, nicht mehr, nicht weniger. Darum gilt beim Predigen: Sage alles, was Gott gesagt hat, nicht mehr und nicht weniger!

Wer sagt, die Bibel sei inspiriert, der muss auch davon ausgehen, dass sie allgenugsam ist, Denkst du wirklich, dass Gott dir ein Buch geben würde, wo nicht alles drin steht, was du brauchst? Wenn das Wort Gottes das ist, was es von sich selbst sagt, ergibt es dann nicht Sinn, dass du hören willst, was Gott sagt?

So ist es wie mit einem Postmann, der mit einem heiß ersehnten Paket zu dir kommt, welches du unbedingt haben und öffnen willst. Doch bevor er es dir gibt, sagt er, dass er dir eine lange Geschichte erzählen muss, dass er noch drei Weisheiten und vier Lebenstipps von Philosophen für dich hat. Interessiert dich das in dem Moment? Nein, du willst einfach nur das Paket! „Predige das Wort“ zeigt den Inhalt an. Alles was dich zu interessieren hat, ist das Wort!

Befehl 2: Erkenne den Wert der Bibel als Gottes Wort

2. Timotheus 3,16 zeigt vier Dinge, die wie ein Kreis wirken:

  • Lehre: Das, was gut und richtig ist, also das, was Gott will
  • Überführung: Etwas aufzeigen, wo du falsch liegst
  • Zurechtweisung: Die Dinge korrigieren, wo du falsch liegst
  • Unterweisung in der Gerechtigkeit: Immer mehr verstehen so zu leben, wie Gott es will

Das ist allgenugsam! Darum gibt es nichts Anderes als über das zu predigen, was Gott gesagt hat. Gibt es einen Grund dafür, dass du deinen Tag mit etwas anderem als dem Wort Gottes beginnst? Rick sagt: „Der Kampf um den Tagesablauf beginnt bevor ich ins Bett gehe.“ Frage dich: Wonach streckt sich deine Hand als erstes und als letztes am Tag aus? Ist es die Bibel oder vielleicht dein Smartphone? Schätzt du den Wert des Wortes Gottes? Denke dran: Mit der Predigt hilfst du den Zuhörern zu verstehen, wie sie Gottes Willen in ihrem Leben ausleben können.

Befehl 3: Stelle dich unter das Wort Gottes

2. Timotheus 4,1 zeigt, dass du in einer Rechenschaftsbeziehung zu Gott stehst. Du stehst vor Gott! Paulus bringt noch Christus, den Richter und seine Wiederkunft mit ins Spiel. Vor diesem Gott stehst du! Und du willst wirklich was anderes predigen als sein Wort? Gibt es einen anderen Vers in der Bibel der mehr nach Rechenschaft schreit als dieser Vers?

Mit Vers 2 wird wieder der Wert der Schrift aufgezeigt: „überführe, weise zurecht, ermahne mit aller … Lehre!“ Rick sagt: „Das alles zu tun ist ja einfach, aber hier steht auch ‚mit aller Geduld‘.“ Tue alle diese Dinge mit einer Geduld, so wie Gott geduldig ist (vgl. Römer 2,4). Mit einer schlechten Einstellung wirst du niemanden dazu bringen eine gute Einstellung zu bekommen! Darum stelle dich unter Gottes Wort, predige es und tue dies mit aller Lehre und aller Geduld.

Befehl 4: Rechne mit Widerstand, wenn du predigst

Jede Predigt sollte von lehrmäßiger Natur und getränkt von gesunder Lehre sein. Durch die Predigt wird gelehrt, wer Gott ist und wie Gott ist. Aber Achtung: Es wird eine Zeit kommen, wo Menschen das Wort Gottes nicht mehr hören wollen! Sie wollen nicht mehr das gepredigte Wort, sondern etwas, was sich gut anhört, wo nicht ermahnt oder zurechtgewiesen wird. Und wenn du nicht nach dem predigst, was sie hören wollen, dann sollst du aus ihrer Sicht verschwinden und sie werden sich jemanden holen, der nach ihrem Mund redet. Sie suchen sich Lehrer und wenden sich Fabeln zu. Das hört sich nicht so an, als wäre das vor 2000 Jahren sondern vor 2 Wochen geschrieben worden…

Vers 5 beginnt mit einem „Du aber“. Sei nüchtern, nicht betrunken von dem Schmarrn und Fabeln, die verzapft werden. Bereite dich vor, verkündige das Evangelium in aller Treue. Wenn du das tust, dann erfüllst du deinen Dienst!

Wenn du predigst, predigst du das Wort in Treue? Und wenn du deine Gemeinde besuchst: Hörst du das, was den Namen „Predigt“ verdient? Und du fragst vielleicht: „Was soll ich tun, wenn mein Pastor nicht das Wort treu predigt?“ Bete ernsthaft für deinen Pastor! Dann lasse ihn wissen, was du für einen großen Hunger nach Gottes Wort hast. Und ja: Es gibt auch Zeiten, eine Gemeinde zu verlassen und Gemeinden neu zu gründen, aber nie in einem Geist der Kritik und nie leichtfertig.

Fühle das Gewicht der Ernsthaftigkeit der Aufgabe und gleichzeitig freue dich darüber, dass Gott dich ausrüstet diesen Dienst zu tun. Gottes Wort ist klar, fehlerlos, irrtumslos, autoritativ; darin erkennen wir den Plan Gottes und den Mann der Errettung!

Liebst du deine Bibel? Liest du deine Bibel? Wenn du glaubst, dass die Bibel von Gott inspiriert ist, dann lies sie und liebe sie!

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