Auch wenn ein Vater seine Töchter und seine Söhne gleich liebt, so hat er doch eine andere Beziehung zu seinen Söhnen, weil er ein anderes Erziehungsziel mit ihnen verfolgt: Sie sollen eines Tages Väter werden und Verantwortung für eine Familie übernehmen.
Um ein guter Vater zu sein, muss ein Vater von Gott lernen und sich erziehen lassen.
Wir können von Gott lernen, wie Er Seine Kinder erzieht. Das ist unser Vorbild, unser Muster.
“Gott ist der rechte Vater über alles, was da Kinder heißt, im Himmel und auf Erden.” (Martin Luther)
Wie geht Gott mit Seinen Kindern um?
- Gott trägt Sein Volk, wie ein Vater seinen Sohn trägt (5Mo 1,31)
- Gott erzieht Sein Volk, wie ein Mann seinen Sohn erzieht (5Mo 8,5)
- Auch der Vater braucht Gottes Unterweisung (Spr 3,11)
- Gott züchtigt uns als Söhne (Heb 12,11)
Wenn wir sehen, wie Gott unser Versagen, unser Vertrödeln und unser Zukurzkommen erträgt, lernen auch wir, barmherzig mit unseren Kindern zu sein, und sie mit Geduld zu tragen. Gott ist langsam zum Zorn und groß an Güte.
“Und der Herr, der Gott ihrer Väter, sandte ihnen seine Boten, indem er sich früh aufmachte und sie immer wieder sandte; denn er hatte Erbarmen mit seinem Volk und seiner Wohnung.” (2Chr 36,15)
“Von dem Tag an, als eure Väter aus dem Land Ägypten zogen, bis zu diesem Tag habe ich euch alle meine Knechte, die Propheten, gesandt, [und zwar] täglich, indem ich mich früh aufmachte und sie [immer wieder] sandte” (Jer 7,25)
Der Vater muss ein Vorbild sein im Glauben, in der Nachfolge, im Gemeindebesuch, im Reden usw.
Der Vater muss am Leben seiner Söhne Anteil nehmen
“Ich will in eurer Mitte wandeln.” (3Mo 26,12)
So wie Gott mitten unter seinem Volk lebt, muss auch ein Vater am Leben seines Sohnes teilhaben.
Ein Vater muss Zeit für seine Kinder haben und an ihren Interessen, an ihren Sorgen und an ihren Nöten Anteil nehmen.
Der Vater muss konsequent sein
Als Israel Gott ungehorsam wurde, überließ Gott sie ihren Feinden und lässt sie die Konsequenzen spüren: “Ihr habt mich verlassen; darum habe auch ich euch verlassen und in die Hand Sisaks gegeben!” (1Chr 12,5)
Wir disziplinieren unsere Söhne nach dem Vorbild Christi: “wenn es nötig ist” (1Pt 1,6). Wer seine Kinder sich selbst überlässt, überlässt sie dem Verderben.
Ein rechter Erzieher muss Einsicht haben, denn diese macht ihn langsam zum Zorn und beherrscht (Spr 19,11). Er darf nicht im Zorn disziplinieren, denn des Menschen Zorn wirkt nie etwas Gerechtes (Jak 1,20).
Wir dürfen aber auch nicht wie Eli Sünde tolerieren, wo wir hart durchgreifen müssen (1Sam 3,13).
Wenn man Böses im eigenen Haus einfach laufen lässt, hat das schlimme Folgen. Das sehen wir insbesondere bei Davids Sohn Absalom, der schließlich versuchte, seinen Vater umzubringen, ihn vom Thron stieß und das ganze Volk in einen Bürgerkrieg stürzte.
Nicht alle Söhne geraten wohl
“Ein weiser Sohn hört auf die Unterweisung des Vaters, ein Spötter hört nicht einmal aufs Schelten.” (Spr 13,1)
Selbst, wenn Eltern ihre Kinder erziehen und belehren, ist das noch keine Garantie dafür, dass deren Söhne auch gelingen. Söhne haben gleichermaßen die Verantwortung, zu gehorchen. Die Sündhaftigkeit des Sohnes kann jede Erziehungsmaßnahme ins Leere laufen lassen.
Wer sich beharrlich der Stimme der Wahrheit verschließt, der muss am Ende die ewige Bitterkeit des Todes schmecken.
Der Gemeindehirte und seine Söhne
In 1. Timotheus 3,4 steht, dass ein Ältester seine Kinder in Unterordnung halten muss. Sie dürfen nicht in Ausschweifung leben.
Das heißt nicht, dass alle Kinder gläubig sein müssen.
Auch Gott war mit seiner Erziehung vom Volk Israel nicht immer erfolgreich:
“Ich habe Kinder großgezogen und emporgebracht, sie aber sind von mir abgefallen” (Jes 1,2)
“Wohin soll man euch noch schlagen, da ihr doch den Abfall nur noch weiter treibt?” (Jesaja 1,5)
Wir müssen mit unseren Kindern geduldig und langmütig sein, gerade auch mit den Widerspenstigen. Manchmal gibt Gott ihnen noch Gnade zur Umkehr.