Unterscheidungsvermögen – Das geistliche Überleben einer Gemeinde in der Krise

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Lesezeit: 17 Minuten

von John MacArthur


EINLEITUNG

Die Eroberung der Stadt Troja gehört zu den berühmtesten Geschichten der Antike. Obwohl griechische Soldaten diese Stadt über zehn Jahre lang belagert haben, konnten sie diese nicht erobern. In seiner Verzweiflung entschloss sich Ulyssus, ein ausgezeichneter Stratege, zum Bau eines hölzernen Pferdes, das er den unbezwingbaren Trojanern als Scheingabe außerhalb der Stadtmauern hinterließ. Daraufhin segelten die Griechen in scheinbarer Niederlage davon. Die neugierigen und stolzen Trojaner nahmen das hölzerne Pferd zu sich in die Stadt hinein. In jener Nacht krochen versteckt gehaltene griechische Soldaten aus dem Inneren des Pferdes heraus und öffneten die Stadttore, um ihre Kriegsgenossen in die Stadt hinein zu lassen. Die Soldaten massakrierten die Einwohner, raubten die Stadt aus und brannten diese daraufhin bis auf die Grundmauern nieder. Seitdem gilt das Trojanische Pferd als Symbol der Unterwanderung und Täuschung.

Die Kirche hat im Verlauf ihrer gesamten Geschichte viele solcher Trojanischen Pferde bereitwillig angenommen. Satan setzte die Feinde als Gaben verkleidet wirkungsvoll ein, um die Menschen von der Wahrheit Gottes zu zerstörerischen Irrtümern hin zu verführen. Die heutige Gemeinde befindet sich in einem besonders ernsten Verwirrungszustand. Das sollte uns nicht überraschen, denn der Apostel Paulus sagte: „In den letzten Tagen werden schwere Zeiten eintreten. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, roh, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen, sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie äußere Form von Gottseligkeit, deren Kraft aber verleugnen sie.“ (2.Tim. 3,1-5). Der Apostel Petrus drückte diese Wahrheit ebenso aus: „Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen. Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden. Und aus Habsucht werden sie euch mithilfe von betrügerischen Worten Gewinn ausbeuten“ (2.Petr. 2,1-3a).

Die heutige Gemeinde ist mit den religiösen Führern zur Zeit Jesu vergleichbar, die zwar zwischen solch banalen Dingen wie schönem und stürmischem Wetter, aber nicht zwischen Wahrheit und Irrtum unterscheiden konnten (Mt.16,1-3). Es gibt so viele Gemeinden, die biblische Ethik und Lehre, eine tiefe Ehrfurcht und Anbetung Gottes, Buße über Sünde, Demut gegenüber Gott und Glaubensgeschwistern sowie ein tiefgründiges Verständnis von Gottes Wesen und Werk preisgegeben haben. Das wirkte sich bei den Gläubigen in einer sehr mangelhaften Verpflichtung zu einem geheiligten Leben aus.

Demgegenüber verlangt Gott von allen Gläubigen, im aufrichtigen Bestreben dem absoluten, heiligen Maßstab in Seinem Wort vollkommen zu entsprechen. In 1.Petr.1,14-16 wird uns gesagt: „Als gehorsame Kinder passt euch nicht den Begierden an, denen ihr früher in eurer Unwissenheit dientet; sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: «Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!»“ Möchtest du ein heiliges, Gott wohlgefälliges Leben führen, dann ist für dich die Fähigkeit zu geistlichem Unterscheidungsvermögen unentbehrlich.

WAS IST GEISTLICHES UNTERSCHEIDUNGSVERMÖGEN?

Geistliches Unterscheidungsvermögen stellt die erworbene Fähigkeit dar, göttliche Wahrheit vom Irrtum zu trennen. Wir werden in 1. Thessalonicher 5,21 aufgefordert, alles sorgfältig zu prüfen. Hierbei soll also eine Sache auf seine Echtheit hin untersucht werden. Als Gläubige müssen wir alles beurteilen, womit wir in Berührung kommen, damit wir das Wahre vom Verkehrten, das Gute vom Bösen, das Richtige vom Falschen unterscheiden können. Das kann sich als eine sehr schwere Aufgabe erweisen. Warum? Als Erstes bekämpfen wir ständig das sündhafte Verlangen in unserem gefallenen Fleisch. Zweitens begegnen wir satanischer Irreführung. Der Teufel setzt alles daran, um uns zu verwirren und zu verunsichern. Drittens werden wir von weltlichen Einflüssen überflutet, die uns zu überwältigen trachten.

Indem wir der Welt, dem Fleisch und dem Teufel widerstehen, ist es für uns nötig, an dem Guten festzuhalten (V. 21). Was also wesensmäßig echt und wahr ist, sollten wir von ganzem Herzen annehmen. „[V]on dem Bösen in jeglicher Gestalt“ haben wir uns zu enthalten (V. 22). Das heißt, dass wir uns von jeglicher Perversion und Entartung absondern, als würden wir eine tödliche Seuche oder ein tödliches Gift meiden. Ein Pastor schrieb darüber trefflich: „Die schlimmste Form der Bosheit besteht in der Verdrehung der Wahrheit, in geistlichen Lügen, obwohl viele heutzutage diesen gleichgültig begegnen und als ziemlich harmlos erachten“ (R. C. Lenski, Die Auslegung der Paulusbriefe an die Kolosser, die Thessalonicher, Timotheus, Titus und Philemon [Mineapolis: Augsburg, 1961], S. 363). In der heutigen Gemeinde sind viele hinsichtlich der Scheidung göttlicher Wahrheit vom Irrtum unbekümmert, weil es ihnen an geistlichem Unterscheidungsvermögen mangelt.

WARUM HERRSCHT EIN MANGEL AN GEISTLICHEM UNTERSCHEIDUNGS-VERMÖGEN?

Schwache Lehre – Eine der Hauptursachen finden wir darin, dass in der Gemeinde eine Abschwächung lehrmäßiger Klarheit und Überzeugung eingetreten ist. Viele haben nur eine oberflächliche Kenntnis des Wortes Gottes, weil die Gemeinde die Berufung und Befähigung solchen Leuten überlassen hat, die dafür schlecht zubereitet sind. Der christliche Seelsorger Jay Adams schrieb im Ruf zur Unterscheidung (A Call to Discernment): „Selbst ernannte ‚Experten‘ in Psychologie, Soziologie und Erziehung mit ihren akademisch gewürdigten Fachkenntnissen und Sonntagsschulauszeichnungen in Bibelkenntnissen gebären sich als Autoritäten in christlicher Lehre und Lebensführung im Radio oder sonst wo, indem sie selber sich als Gottes Sprachrohre ausgeben. […] Ihre Lehre und ihr Gebrauch von der Bibel (insofern sie mal gebraucht wird) vermitteln meist nur einen schwachen Schimmer von dem, was die Heilige Schrift – sorgfältig ausgelegt – wirklich aussagt.

Wo führt das alles hin? Eine auffällige Folge davon sehen wir in der neuzeitlichen Tendenz, mit theologischer Sprache leichtfertig umzugehen. […] Da werden nicht nur biblische Begriffe ungenau verwendet, wodurch in der ganzen Gemeinde Verwirrung angerichtet wird, sondern irrtümliche Lehren jeder Art werden bereitwillig geduldet. Das liegt daran, dass es so wenige Leute mit dem notwendigen Unterscheidungsvermögen, um solche Irrtümer herauszufinden und zu widerlegen, gibt. Wenn sie spüren, dass irgendetwas verkehrt ist, erweist sich ihr Unterscheidungsvermögen als zu schwach, um ihren Finger genau auf die Stelle zu legen, wo der Irrtum verborgen liegt. Wenn sie aber doch auf den Fehler aufmerksam machen, werden sie von anderen als Ketzereijäger verleumdet“ ([Eugene, Oreg.: Harvest House, 1987], Seite 35-36).

Die Verwässerung biblischer Lehre hat die neuzeitliche Gemeinde in solch eine Verfassung gebracht, in der sie nur noch das wünscht, was ihr Wohlbehagen und Zufriedenheit verschafft. Der englische Prediger Martyn Lloyd-Jones sagte: „Exakte Denkweise, Begriffsbestimmung und Lehre sind in besorgniserregender Weise abgewertet worden. Man hat die ganze Betonung auf die Vorstellung einer Kraftreligion gelegt, die uns nützten und glücklich machen kann. Die gemüts- und gefühlsbedingte Seite der Frömmigkeit wurde auf Kosten der verstandesmäßigen Erfassung überbetont. Viel zu oft haben sich die Leute den christlichen Glauben lediglich als etwas vorgestellt, das eine immerwährende Folge wundersamer Befreiungen von allen möglichen Übeln und Krankheiten liefert, […] Oft wurde dabei der Eindruck vermittelt, dass wir Gott nur um unseren jeweiligen Bedarf zu bitten brauchen, damit wir zufrieden gestellt werden. […] Wir haben uns so sehr auf uns selber, unsere Gemütsverfassung, unsere Gefühle und unseren inneren Zustand konzentriert, dass wir bei einem äußeren auf uns einstürmenden Problem, das uns jedoch tief berührt, nicht wissen, was wir davon halten oder wie wir es angehen sollen“ (zitiert von Ian Murray in David Martyn Lloyd-Jones: The Fight of Faith, Band 2 [Carlisle, Penn.: The Banner of Truth Trust, 1990], S.24).

Weil Erfahrung und Gefühle über göttliche Offenbarung erhoben worden sind, haben viele, die sich Christen nennen, dafür gar keine biblische Grundlage. Während eines Interviews bei einem vermeintlich christlichen Radiosender fragte mich zum Beispiel die Gastgeberin: „Wie wird jemand ein Christ?“ Darauf antwortete ich: „Die Person muss sich bewusst werden, dass sie ein Sünder ist und sich selbst nicht retten kann; sie muss über ihre Sünde Buße tun und sich ganz auf Gottes Gnade verlassen. Sie muss glauben, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist, dessen Tod den Preis für ihre Sünden bezahlte und dessen Auferstehung ihre Rechtfertigung bestätigt.“ Die Gastgeberin fragte: „Sie glauben doch nicht etwa, dass jeder Christ das glauben muss, oder?“ Ich antwortete: „Doch!“ Die Gastgeberin erwiderte: „Als ich eine Christin wurde, habe ich mich um meine Sünden gar nicht gekümmert.“ Ich fragte sie: „Worauf gründen Sie denn Ihre Errettung?“ Die Gastgeberin gab zur Antwort: „Ich war von Drogen und Alkohol abhängig, lebte mit meinem Freund zusammen und habe mich sechs Jahre lang mit der Lehre mentaler Kraftwirkungen beschäftigt. Eines Tages erhielt ich einfach die Telefonnummer von Jesus und wusste also, wo er sich befand.“ Das verdeutlicht uns, das nicht jeder Christus kennt, der von ihm redet.

Einige behaupten, dass Lehre trennt. Das stimmt auch! Wenn man biblische Wahrheit beiseiteschiebt und lieber schweigt, aus Furcht, bei anderen Anstoß zu erregen, dann wird jeglicher Widerstand verschwinden, aber damit auch einige andere Dinge, wie Wahrheit, Heiligkeit und Gott selbst. Judas sagt in seinem Brief (Vers 3-4), dass wir „für den Glauben ernstlich zu kämpfen haben, der den Heiligen ein für alle Mal übergeben worden ist. Es haben sich nämlich etliche Menschen eingeschlichen, […] welche die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und Gott, den einzigen Herrscher, und unseren Herrn, Jesus Christus, verleugnen“. Wo man die Lehrgrundlage verwässert, eröffnet man letztlich nur jenen ein bequemes Betätigungsfeld, die heimlich die Gemeinde zu betrügen suchen.

Relativistisches Denken – Viele unserer heutigen Gemeinden besitzen ein ununterbrochenes Denkschema, bei dem es keine erkennbaren Unterteilungen gibt. Dabei sieht man die Dinge viel lieber in unendlich vielen Grautönen als schwarz und weiß – als richtig oder falsch, wahr oder irrig. C. S. Lewis schreibt in seiner Satire The Screwtape Letters, wie Screwtape (wörtl. Drallband), ein Oberdämon, einem Dämonenlehrling die Anweisung erteilte, den Verstand seiner menschlichen Opfer von dem einfachen Gegensatz zwischen wahr und irrig fernzuhalten ([N.Y.: MacMillan, 1961], Seite 43-44). In Wirklichkeit setzt der Satan eben diese Strategie sehr wirksam ein, denn die heutige Gemeinde hat es versäumt, göttliche Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden.

Die Gläubigen sollten sich ein gegensätzliches Denkschema aneignen, kein relativistisches. Dr. Jay Adams schrieb: „Solche, die die Bibel tiefgründig erforschen, entwickeln ein gegensätzliches Denkschema: Sie denken in Kontrasten oder Gegensätzen. Vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung finden wir Gottes Gedanken und Wege stets im Widerspruch zu allen anderen. Die Bibel lehrt uns nirgends, dass es zahllose Wege gibt, die Gott wohlgefällig wären, und einer so gut wie der andere sei. Auch lehrt sie uns nicht, dass verschiedene Ansichten mehr oder weniger Gottes Wege seien. Sie lehrt uns aber durchweg, dass irgendein Gedanke oder Weg, der nicht völlig Gottes ist, ganz und gar falsch ist und verworfen werden muss. Nach der Bibel ist dicht daneben so verkehrt, wie einen Kilometer daneben. Es gibt nur einen Gott und es gibt nur einen Weg zum Leben – Seinen!

Heutzutage mögen die Menschen so etwas nicht hören – ja sogar die Leute innerhalb der Gemeinde. Warum? Weil sie ein anderes Denkschema besitzen. Viele haben die Bibel nicht von Kindheit an kennengelernt oder sie später niemals sorgfältig erforscht, weshalb ihr Denkschema unbiblisch geprägt ist. […] Indem Pastoren und die Leute im Allgemeinen gleichermaßen in einem Umfeld aufwachsen, wo das immerwährende Denken betont wird, stumpft das Gegensätzliche immer mehr ab, zumal immer mehr Leute versuchen, die Gesellschaft, Psychologie und Managementprinzipien aus dem Geschäftsleben mit der Schrift in Einklang zu bringen“ (A Call to Discernment, Seite 29, 32).

Anstatt weltliche Vorstellungen mit Gottes Wort in Einklang zu bringen, hatte der Psalmist beide deutlich voneinander abgegrenzt: „Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen; sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und in Seinem Gesetze forscht Tag und Nacht“ (Ps. 1,1-2). Titus 1,9 weist uns darauf hin, dass wir lehrmäßige Irrtümer durch unser Festhalten am „zuverlässige[n] Wort, […] wie es der Lehre entspricht“, zu widerlegen haben.

Weltliche Methodenlehre – Ein weiterer Grund für den Mangel an geistlichem Unterscheidungsvermögen liegt darin, dass die Gemeinde ihren Evangelisierungs-Schlüssel im Wesentlichen in ihrer Zurschaustellung und Einflussnahme erkannt zu haben meint. Die heutige Gemeinde glaubt, dass es die Verlorenen durch ihr Wohlwollen zu Christus gewinnen müsse. Daher lehrt sie auch die biblischen Lehren von Sünde, Hölle, Buße oder dem Kreuz nicht mehr, weil diese ja den Verlorenen beleidigen oder ihn mit Unbehagen erfüllen mögen. Folglich vermarktet sie sich als wohltätiges, unbedrohliches Organ mit dem vorrangigen Ziel, unter den Verlorenen Ansehen, Beliebtheit und intellektuelle Anerkennung zu erlangen. Ihr Wahlspruch lautet: „Wenn sie uns mögen, dann werden sie auch unseren Jesus mögen.“

Während die wahre Gemeinde ihre Evangelisation liebevoll und gnädig handhaben sollte, darf sie aber niemals die Lehre des Wortes Gottes abschwächen. Martyn Lloyd-Jones „erkannte, dass sowohl Warnung als auch Widerstand gegen Irrtümer wesentliche Merkmale jeder echten Verpflichtung zur Bibel waren, und er war deshalb überzeugt, dass die ‚Missbilligung von theologischen Auseinandersetzungen in der christlichen Kirche (bzw. Gemeinde) eine sehr ernste Angelegenheit darstellte‘. Demnach erwartete er keine Zustimmung von jenen, die die vorherrschende Einstellung befürworteten, wonach die ‚Liebe‘ an erste Stelle gerückt und Debatten über Lehrfragen als unchristlich erachtet würden. Er war überzeugt, dass gerade jene Einstellung dafür verantwortlich sei, dass dem Verkündigungsdienst das Autoritätsmerkmal entzogen wurde: Der Vorwurf vom „Dogmatismus“ und die Abneigung gegen Zurechtweisung und Korrektur sind selbst eigentlich Kritik an der Schrift“ (The Fight of Faith, Seite 650).

Achten wir einmal auf das Beispiel des Apostel Paulus. Er erteilte der Gemeinde von Korinth eine dornige Zurechtweisung wegen ihrer Voreingenommenheit hinsichtlich des Ansehens: „Denn wer gibt dir den Vorzug? Und was besitzt du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, wie wenn du es nicht empfangen hättest? Ihr seid schon satt geworden, ihr seid schon reich geworden, ihr seid ohne uns zur Herrschaft gelangt! O dass ihr doch wirklich zur Herrschaft gelangt wäret, damit auch wir mit euch herrschen könnten! Es scheint mir nämlich, dass Gott uns Apostel als die Letzten hingestellt habe, gleichsam zum Tode bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als auch Menschen.

Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr in Ehren, wir aber verachtet. Bis zu dieser Stunde leiden wir Hunger und Durst und Blöße, werden geschlagen und haben keine Bleibe und arbeiten mühsam mit unseren eigenen Händen. Wenn wir werden geschmäht, segnen wir; wenn wir Verfolgung leiden, halten wir stand; wenn wir gelästert werden, spenden wir Trost; zum Kehricht der Welt sind wir geworden, zum Abschaum aller bis jetzt“ (1.Kor. 4,7-13).

Die echten Gläubigen sind denen ein Anstoß, die die Wahrheit ablehnen. Christus sagte Seinen Jüngern: „Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt wärt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen“ (Joh. 15,18-20). In Hebräer 10,33 wird uns gesagt, dass die Gläubigen „durch Beschimpfungen und Drangsale zum öffentlichen Schauspiel gemacht wurden.“ (H. Menge)

Ungenaue Auslegung – Die heutige Gemeinde hat es ebenfalls versäumt, die Schrift exakt auszulegen, und zwar hauptsächlich deshalb, weil sie gegenüber dem Wort Gottes gleichgültig ist. Einige Lehrer in den Gemeinden sind nicht zum Studium des Wortes Gottes herangebildet worden, wobei sie letztlich mit einer verkehrten Theologie aufwarten. Einige sind zwar ausgebildet, aber erzählen lieber Geschichten oder vermischen menschliche Vorstellungen mit biblischer Wahrheit. Andere sind einfach zu faul, um Gottes Wort exakt auszulegen. Wieder andere gelangen zu einer Überzeugung durch mystische Eingebung, Erfahrung oder Gefühle und glauben dies sei Wahrheit. Außerdem hat die heutige Gemeinde nahezu jeden zum Schriftauslegungsexperten erhoben.

Der folgende Brief, der an einen meiner Bekannten geschrieben wurde, veranschaulicht die verkehrte, aber unter so genannten Gläubigen weit verbreitete gleichgültige Einstellung gegenüber der Heiligen Schrift: „Die größte Liebeserfahrung, die ich jemals hatte, hatte ich am Fuß des Kreuzes, als das Blut Jesu Christi sich über mich ergoss. Er erfüllte mich mit Seinem Geist. Er nahm mich über den Schleier hinweg in die Stadt Jerusalem in das Allerheiligste hin-ein. Ich empfing die Taufe wie durchs Feuer und von daher wohnt Seine Liebe in mir. Seitdem habe ich auch täglich Begegnung und Gemeinschaft mit Ihm. Ich spüre kein Bedürfnis zum Lernen aus der Schrift, denn ich kenne Jesus, wie Er sich in mir offenbart hat; und da Er in mir wohnt, ist auch das Wort da. […] Die Schrift ist eine nebensächliche Quelle.“ Braucht man sich da nicht über die Schwäche der Gemeinde und ihre Unfähigkeit zur Unterscheidung der Wahrheit zu wundern?

Die Auslegung der Schrift ist eine anspruchsvolle wissenschaftliche Disziplin, die einen geübten Umgang und Sorgfalt erfordert. Wenn die Gläubigen nicht unter guter Belehrung reifen, belesen sind oder auch das Auslegen der Schrift von jemandem erlernt haben, der sich darauf versteht, ist es unwahrscheinlich, dass sie die Schrift korrekt auslegen können.

Lasche Zucht – Es mangelt auch an geistlichem Unterscheidungsvermögen, weil es versäumt wird, Gemeindezucht auszuüben. Wie damit verfahren werden sollte, sagte uns Christus folgendermaßen: „Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht. Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner“ (Mt. 18,15-17).

Die Gemeinde sollte einen hohen Maßstab der Heiligkeit vertreten. Der Apostel Paulus ermahnte die Gemeinde von Korinth wegen ihrer Duldung von Sünde: „Überhaupt hört man von Unzucht unter euch, und zwar von einer solchen Unzucht, die selbst unter den Heiden unerhört ist, dass nämlich einer seines Vaters Frau hat! Und ihr seid aufgebläht und hättet doch eher Leid tragen sollen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan wird! Denn ich als dem Leibe nach abwesend, dem Geist nach aber anwesend, habe schon, als wäre ich anwesend, über den, welcher dies auf solche Weise begangen hat, beschlossen, den Betreffenden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und nachdem euer und mein Geist sich mit der Kraft unseres Herrn Jesus Christus vereinigt hat, dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn Jesus. Euer Rühmen ist nicht gut! Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?“ (1.Kor. 5,1-6).

Das Ausbleiben der Gemeindezucht wird geistliches Unterscheidungsvermögen abtöten und die Heiligkeit der Gemeinde vernichten. Indem aber der Sünde wirksam begegnet wird, errichtet man eine Trennwand zwischen der Welt und der Gemeinde durch die Absonderung derjenigen, die dem Herrn gehorchen, von jenen, die es nicht tun. Es ist unbedingt notwendig, dass die Gläubigen zwischen Richtigem und Falschem eine eindeutige Trennlinie ziehen. Die Gemeinde sollte den Verlorenen eine solche Botschaft vermitteln, die besagt: „Wir sind ein heiliges Volk.“

Geistliche Unreife – In der Gemeinde besitzen viele nur eine oberflächliche Kenntnis des Wortes Gottes, vertrauen der persönlichen Erfahrung oder den Gefühlen als Wahrheit oder verfolgen persönliches Wohlbehagen und Erfolg als ihren Lebensinhalt. So etwas bezeichne ich als „Babychristentum“. Wenn ein Baby auf dem Fußboden herumkrabbelt, dann nimmt es alles Mögliche in den Mund, weil es ja den Unterschied zwischen Gutem und Schlechtem nicht kennt. In gleicher Weise neigen auch die geistlich Unreifen dazu, falschen Lehren bereitwillig zu glauben, weil sie nicht zur Unterscheidung zwischen göttlicher Wahrheit und Irrtum unterwiesen wurden. Dazu heißt es in Epheser 4,14-15: „damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen, sondern, wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus.“

Ein tiefgründiges Verständnis des Wortes Gottes ist der Schlüssel zur geistlichen Reife. Darauf weist Hebräer 5,12-14 hin: „Denn obgleich ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr es wieder nötig, dass man euch gewisse Anfangsgründe der Offenbarungsworte Gottes lehre, und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise. Wer nämlich noch Milch genießt, der ist unerfahren im Worte der Gerechtigkeit; denn er ist ein Unmündiger. Die feste Speise aber ist für die Gereiften, deren Sinne durch Übung geschult sind zur Unterscheidung des Guten und des Bösen.“

Viele von Euch bilden sich in den alltäglichen Angelegenheiten des Lebens ein klares Urteil. Da lest Ihr die Nährstoffangaben der Verpackungsaufkleber, weil Ihr gesund sein wollt. Ihr lest das Kleingedruckte der Börsenberichte, bevor Ihr Euer Geld anlegt. Für eine notwendige Operation wählt Ihr Euch sorgfältig den geeigneten Doktor aus. Vielleicht beschäftigt Ihr euch eingehend mit der Politik und könnt daher die inneren und auswärtigen Kernfragen trefflich beurteilen. Oder Ihr seid ein passionierter Fußballfan, der die Angriffs- und Verteidigungsstrategien bewertet. Darin mögt Ihr gut sein, aber könnt Ihr zwischen göttlicher Wahrheit und Irrtum unterscheiden?

WIE GELANGE ICH ZU GEISTLICHEM UNTERSCHEIDUNGSVERMÖGEN?

Strebe danach – Geistliches Unterscheidungsvermögen beginnt mit Deinem Verlangen danach. Wenn Du lediglich danach strebst, glücklich, gesund und wohlhabend zu sein, dann wirst Du geistliches Unterscheidungsvermögen nicht erlangen. Du musst demütig genug sein, Dein Bedürfnis zur Heranbildung von geistlichem Unterscheidungsvermögen einzugestehen. Sprüche 2,2-5 drückt das so aus: „Leihe der Weisheit dein Ohr und neige dein Herz zur Klugheit; wenn du um Verstand betest und um Einsicht flehst, wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen, so wirst du die Furcht des HERRN verstehen und die Erkenntnis Gottes erlangen.“ Bist Du bereit, dem Pfad zu folgen, der zu geistlichem Unterscheidungsvermögen führt?

Bete darum – Bei Deinem Verlangen nach geistlichem Unterscheidungsvermögen musst Du berücksichtigen, dass Du auch darin durch das Gebet vom Herrn abhängig bist. König Salomo betete: „So wollest du deinem Knecht ein verständiges Herz geben, dass er dein Volk zu richten wisse und unterscheiden könne, was gut und böse ist“ (1.Kön. 3,9). Der HERR antwortete: „Weil du um solches bittest, und bittest nicht um ein langes Leben, auch nicht um Reichtum, und bittest nicht um das Leben deiner Feinde, sondern bittest um Verstand zur Rechtspflege, siehe, so habe ich nach deinen Worten getan. Siehe, ich habe dir ein weises und verständiges Herz gegeben, das deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und auch nach dir nicht aufkommen wird“ (1.Kön 3.11-12). Dazu sagt Jakobus 1,5 „Wenn aber jemandem unter euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden.“

Von anderen lernen – Geistliches Unterscheidungsvermögen kann man anhand der Beispiele begabter, reifer Gläubiger in der Gemeinde erlernen. In der Anfangsgemeinde gab es etliche, die zur Unterscheidung zwischen göttlicher Wahrheit und Irrtum besonders begabt waren (1.Kor.12,10). Diese Gabe war lebenswichtig, da Irrlehrer die erste Gemeinde mit ihren Lehren zu vernichten versuchten. Daher gibt 1. Joh. 4,1 die Anweisung: „Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten hinausgegangen in die Welt.“

Gibt es diese Gabe auch heute noch? Ja, es gibt Theologen oder bibelkundige Experten, die von Gott begabt sind, Irrlehrer zu entlarven. Sie besitzen die besondere Fähigkeit, sorgfältig, kritisch und analytisch zu denken. Sie sind die Wahrheitswächter der Gemeinde. Einige davon unterrichten in Seminaren, während andere damit beschäftigt sind, Bücher zu schreiben. In welcher Eigenschaft diese auch dienen, sie vermitteln uns Klarheit und Einsicht, damit uns geholfen wird, Richtiges vom Falschen zu unterscheiden. Wir sollten von dem, was sie lehren und schreiben, lernen.

Es ist ebenso notwendig, dem Beispiel anderer, reifer Gläubiger zu folgen. So wie für das Heranreifen der Kinder jahrelange elterliche Erziehung erforderlich ist, nimmt auch die göttliche Heranbildung der Gläubigen zur geistlichen Reife Jahre in Anspruch. Es geht eben nicht darum, dass man am Abend einfach bittet: „Herr, gib mir Unterscheidungsvermögen!“ und dann am nächsten Morgen damit begabt aufwacht. Geistliches Unterscheidungsvermögen ist das Ergebnis einer Ernährung aus dem Worte Gottes. In 1. Petrus 2,2 heißt es: „Und seid als neugeborene Kindlein begierig nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch sie heranwachst.“ Gott setzt zur Heranreifung der Gläubigen auch Prüfungen ein: „Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, völlig zubereiten, festigen, stärken, gründen!“ (1.Petr. 5,10).

Verlass Dich auf den Heiligen Geist – Der Heilige Geist ist der wahrhaftig Unterscheidende, der Euch in alle Wahrheit leiten wird (Joh. 16,13). Er kennt den Verstand Gottes vollkommen: „Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, so dass wir wissen können, was uns von Gott gegeben ist; und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich beurteilen. Der natürliche [verlorene] Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geiste Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss. Der geistliche (Mensch) dagegen beurteilt zwar alles, er selbst jedoch wird von niemand beurteilt; denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, dass er ihn unterweisen könnte? Wir aber haben Christi Sinn“ (1.Kor. 2,11-16).

Überlass dem Heiligen Geist die Kontrolle über Dein Leben, indem Du Sünde bekennst, ihr entsagst und ein reines, heiliges Leben lebst. Galater 5,16 sagt dazu: „Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.“ In dem Maße, wie Du darin gehorsam bist, wird Er Dich zu einem unterscheidungsfähigen Gläubigen machen.

Erforsche Gottes Wort – Geistliches Unterscheidungsvermögen gedeiht in einem Umfeld von intensivem, gewissenhaftem Bibelstudium. Du wirst die Fähigkeit zur geistlichen Unterscheidung nicht erlangen – selbst wenn Du sie erstrebst, darum betest, von begabten und reifen Brüdern lernst und Dich auf den Heiligen Geist verlässt – , wenn Du nicht Sein Wort fleißig erforschst. Nur darin wirst Du die Grundsätze und Wahrheiten finden, um zwischen göttlicher Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden. So nahmen z.B. in Apostelgeschichte 17 die Juden zu Beröa die Predigt von Paulus bereitwillig an, überprüften aber daraufhin seine Evangeliumsbotschaft, indem sie diese mit den Lehren des Alten Testaments verglichen. Infolgedessen kamen viele zum Glauben.

In Apg. 20 warnt Paulus die Gemeindeleiter von Ephesus vor den Irrlehrern, die versuchen werden, die Gemeinde zu unterwandern und zu verwüsten. Seine abschließenden Worte an sie lauteten: „Und nun, Brüder, übergebe ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzuerbauen und euch ein Erbteil zu geben unter allen Geheiligten“ (V.32). Paulus wusste, dass ihr sorgfältiges Studium des Wortes Gottes zum Schutz der Gemeinde vor dem Irrtum unentbehrlich war.

2. Timotheus 2,15 sagt aus: „Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt [bzw. richtig behandelt].“ Der Arbeiter, der sich die größtmögliche Mühe zur Güte seines Werkes gibt, braucht sich wegen irgendwelcher mangelhaften Ausführung nicht zu schämen. Folglich soll der Gläubige das Wort Gottes anderen sorgfältig darlegen, im Gegensatz zu jenen, die „um Worte streiten“ oder sich in „unheiligen, nichtigen Schwätzereien“ verlieren (Vers 14 und 16). Nur in solch sorgfältigem Umgang mit Gottes Wort wird man Gottes Anerkennung ernten und als würdig erachtet gelten, an Seiner Seite zu stehen. Der Gläubige, der sich nicht zu schämen braucht, kann von sich sagen: „Herr, ich habe Dein Wort vollständig erforscht und unverfälscht weitergeben.“

Wie sieht es bei Dir persönlich aus? Wie erforschst Du Gottes Wort? Geschieht das in einer oberflächlichen, nachlässigen Weise oder sorgfältig und wohl durchdacht? Es erfordert Mühe, wenn man tief im Worte Gottes gräbt, aber lasst uns daran denken: „Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werke völlig ausgerüstet“ (2.Tim. 3,16-17).

ZUSAMMENFASSUNG

Geistliches Unterscheidungsvermögen erfordert Bestreben, Gebet, das Lernen von begabten und reifen Personen, Abhängigkeit vom Heiligen Geist und ein fleißiges Forschen im Worte Gottes. Indem Du diesen Schritten folgst, wirst Du Deine lehrmäßigen Überzeugungen stärken, gegensätzlich denken, von weltlichen Betrachtungsweisen fernbleiben, ein guter Ausleger des Wortes Gottes sein und der Sünde entgegentreten. Das alles verhilft Dir zur Reife und verherrlicht Gott!

TIEFER SCHÜRFEN

Der letzte Schritt zur Entwicklung Deines geistlichen Unterscheidungsvermögens besteht in der Hingabe zum Studium des Wortes Gottes. Das fleißige Erforschen der Schrift vermittelt einen objektiven Maßstab, um schädlichen Irrtum aus allem herauszufiltern, was man so hört oder liest.

„Wie erforscht man die Bibel“ dient Dir als hervorragendes Hilfsmittel, um Deine Fähigkeit zum Verständnis und zur Anwendung von Gottes Wort auszubilden. Diese Studienreihe auf 4 Kassetten bestätigt die Autorität und die Kraft des Wortes Gottes unter Verwendung praktischer Methoden zum Bibelstudium. Diesen wichtigen Schritt zur Heranbildung besserer Unterscheidungsfähigkeit solltest Du tun, indem Du diese Serie gleich bestellst!

UNTERSCHEIDUNGSVERMÖGEN – DAS GEISTLICHE ÜBERLEBEN EINER GEMEINDE IN DER KRISE

Die endlose Parade von Büchern und Seminaren, die uns anscheinend hilfreiche Ratschläge über Beziehungen, geistliches Wachstum und Gemeindeleitung vermitteln, lässt uns vorsichtig fragen: Woher soll ich wissen, wem ich glauben kann?

Einige schlagen vor, dass eine weniger kritische Gesinnung vorteilhaft wäre, aber die Schrift stellt unsere Frage als berechtigt und wesentlich hin. Dieses Heft über das Thema Unterscheidungsvermögen zeigt uns, warum es in der heutigen Gemeinde vielen an der Fähigkeit mangelt, Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden. Dazu bietet es praktische, biblische Wege an, auf denen man die Fähigkeit zum Unterscheiden erlernen kann.

Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bibelzitate der revidierten Schlachter Übersetzung (1997) entnommen. Anm. d. Übersetzers: Der engl. Begriff „church“ ist mit Gemeinde statt Kirche wiedergegeben.

Translated by Friedemann Maché


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Jesse Johnson

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Lesezeit: 2 MinutenWarum sollte Gemeinde für mich wichtig sein? Ist der wöchentliche Gang dorthin Pflicht oder nur die Kür? Warum überhaupt festes Mitglied werden? Wozu den Aufwand, wenn man doch ganz einfach vom Sofa aus die besten Predigten hören kann? Oder faktisch keine (gute) Gemeinde im Umkreis hat?… Kommen dir diese und weitere Fragen bekannt vor? Erfahre, aus welchen Gründen Gott will, dass du als Teil einer Gemeinde in Gemeinschaft lebst!

Bevor du deine Gemeinde verlässt
Tim Challies

Bevor du deine Gemeinde verlässt

Lesezeit: 4 MinutenDie Gemeinde ist herrlich und kostbar. Das hast du auch gedacht, bis Unzufriedenheit und Enttäuschung durch Streit und Verletzungen dein Bild von der Gemeinde getrübt haben. Was nun? Folgt auf Verzweiflung und Verletzung nun auch das Verlassen? Einige Fragen werden dir Klarheit geben, damit du, ob du gehst oder bleibst, Gottes Willen tust und ihn ehrst!

Bibelkunde Bibelschule
EBTC

Bibelkunde

Bibelkunde Dieser Lehrgang richtet sich an jeden Gläubigen: Mann und Frau, Jung und Alt. In einem Jahr wird die Bibel vollständig durchgelesen, und zwar von 1. Mose bis Offenbarung. Jedes Bibelbuch wird im Unterricht vertieft und zusammenhängend unterrichtet. Dieser Lehrgang legt zugleich das Fundament für

Die Auferstehung und die Person Christi
Mike Riccardi

Die Auferstehung und die Person Christi

Lesezeit: 8 MinutenZu Ostern feiern Gläubige die Auferstehung Jesu als Sieg über Sünde und Tod, doch die tägliche Praxis, diesem Glauben zu folgen, wird oft vernachlässigt. Die Auferstehung Jesu erinnert daran, dass er Herr und Retter ist, und ruft dazu auf, ihm mit einem Leben des Gehorsams und der Buße zu folgen.

Jesse Johnson

40 Gründe, sich einer Ortsgemeinde anzuschließen

Lesezeit: 2 MinutenWarum sollte Gemeinde für mich wichtig sein? Ist der wöchentliche Gang dorthin Pflicht oder nur die Kür? Warum überhaupt festes Mitglied werden? Wozu den Aufwand, wenn man doch ganz einfach vom Sofa aus die besten Predigten hören kann? Oder faktisch keine (gute) Gemeinde im Umkreis hat?… Kommen dir diese und weitere Fragen bekannt vor? Erfahre, aus welchen Gründen Gott will, dass du als Teil einer Gemeinde in Gemeinschaft lebst!

Hirtenkonferenz 2023

Die Hirtenkonferenz 2023 wird vom 17.05. – 20.05.2023 in Soest stattfinden. Der Veranstaltungsort der Konferenz im Mai 2023 wird die Evangelische Baptistengemeinde in Soest sein. Ab Mittwoch den 17.05. von 14:00 – 21:00 startet die Veranstaltung wieder mit einer Präkonferenz für Männer. Die reguläre Hirtenkonferenz

Leben in der Naherwartung der Wiederkunft Christi
Fredy Peter

Leben in der Naherwartung der Wiederkunft Christi

Lesezeit: 2 MinutenEs gibt kaum eine Bibelstelle, die so sehr die Auswirkungen des ersten und zweiten Kommens Christi aufzeigt wie Titus 2,11-14. Große Ankunft »Denn die Gnade Gottes ist erschienen…« (Titus 2,11)

Wenn es deiner Frau schwerfällt, dir zu folgen
Eric Davis

Wenn es deiner Frau schwerfällt, dir zu folgen

Lesezeit: 6 MinutenEinige von uns Ehemännern befinden sich in der oftmals demütigenden und ernüchternden Situation, dass unsere Ehefrauen sich fortwährend damit schwertun, unserer Leitung zu folgen. Es ist wahrscheinlich nicht zu viel gesagt, dass der Mann hieran meistens nicht ganz unschuldig ist.