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Hier findest du die Predigtnotizen:
Das Ziel unseres Glaubens ist uns aus den Augen geraten. Es geht uns gut und wir haben viele Möglichkeiten. Manfred Siebald sang in einem Lied:
»Wir haben es uns gut hier eingerichtet. Der Tisch, das Bett, die Stühle stehen,
der Schrank mit guten Dingen vollgeschichtet. Wir sitzen, alles zu besehen.
Dann legen wir uns ruhig nieder und löschen müd vom Tag das Licht.
Wir beten laut: ›Herr kommt doch wieder!‹, und denken leise: ›jetzt noch nicht!!!‹«
Das ist das Dilemma, in dem wir durch unseren Wohlstand stehen.
1929 begann die Weltwirtschaftskrise und endete in einer Hyperinflation. Das Geld wurde so schnell wertlos, dass die Menschen mit Schubkarren zur Bank liefen. Der Papierwert war schließlich höher als der Nennwert des Scheines. Meine Großmutter erhielt damals ein großes Erbe, doch als die Inflation einsetzte, verlor es immer weiter an Wert. Doch wurde ihr geraten abzuwarten. Anstelle eines großen Anwesens reichte es dann lediglich für Kochtöpfe. Mit einem Schlag kann alles anders sein. Alle Träume können schlagartig platzen. Der Bibeltext in Kontrast gesetzt, spricht von einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, dass uns sogar im Himmel bewahrt und für uns bewacht wird. Selbst ein Fort Knox wird wertlos sein, vergehen und vorübergehen. Doch im Himmel wartet ein unvergängliches Erbe auf uns. Hier geht es aber um weit mehr als um materiellen Reichtum. Es ist keine Traumblase, wie es uns oft scheint. Es ist völlig real und alles Irdische ist nichts verglichen mit dem Wert unseres himmlischen Erbes. Der jetzige Wohlstand blendet und wir vergessen: Das Beste liegt vor uns!
In 1. Petrus 1,1-5 finden wir vier Schritte der Erinnerung:
»Petrus, Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien, auserwählt nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters, durch Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Blutbesprengung Jesu Christi: Gnade und Friede sei euch vermehrt!
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, zu einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch, die ihr durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung, die bereit ist, in der letzten Zeit offenbart zu werden; … «
1. Eine wichtige Erinnerung (V. 1-3)
Wir sind Fremdlinge auf Erden
Diese Stelle sagt viel über die Stellung der Jesusnachfolger in der Welt. Fremdling hört sich in einer globalen Welt immer fremder an. Fremdlinge waren jedoch diejenigen, die unter einem Volk lebten, aber nicht dazugehörten. Petrus schreibt an diejenigen, die vertrieben sind und um des Glaubens willen unter Druck standen. Sie waren als Fremdlinge ohne Rechte und Schutz und Heimat. So geht es aber auch uns, die wir verstreut leben in aller Welt, ohne feste Heimat. Dieser Text zeigt also deinen Normalzustand als »Fremdling« in dieser Welt an. Als Jesusnachfolger vergisst man schnell diese Tatsache und legt mehr wert darauf in der Gesellschaft anerkannt zu sein. Dennoch sind wir Fremde und vergessen dies oft.
Wir sind fremd, doch freuen uns auf unser Erbe
In Vers 3 geht es um die lebendige Hoffnung der Auferstehung Christi, in Vers 4 dann um das herrliche Erbe für diejenigen zerstoßenen und umtosten Jesusnachfolger. Hier geht es aber nicht um ein Schlaraffenland oder ein Disneyland. Das Erbe, das auf uns wartet, ist viel realer und umfassender als wir es uns Denken. Daher lohnt es sich, Fremdling zu sein und Leid, Verfolgung und Ablehnung in Kauf zu nehmen. Aber durch den Wohlstand haben wir dieses Ziel aus den Augen verloren. Wer zu Jesus gehört ist heute nur auf der Durchreise.
Wir sind fremd, doch teuer erkauft
Petrus schreibt an die Fremdlinge in der Zerstreuung. Sind wir aber nur rechtlose und schutzlose Kreaturen, wäre es elend. So beschreibt er den unbeschreiblichen Reichtum, der uns heute zur Verfügung steht. Nur im Hinblick auf diesen Reichtum vermögen wir dieses Leben. Petrus sagt also, dass wir durch die Vorkenntnis Gottes auserwählt sind. Da stehen wir also vor der erstaunlichen und wunderbaren Gnade, die einen Schuft und Schurken wie mich errettete! Er hat uns auserwählt, er hat uns gesucht, er hat uns gefunden. In der Ewigkeit hat uns der König selbst auserwählt und abgesondert, muss der Mensch sich auch hierfür entscheiden. Das Petrus die Jesusnachfolger als MIT DEM BLUT besprengt beschreibt, ist die Vollkommenheit seines Erlösungswerkes. Das bedeutet, dass wir als Fremdlinge zwar von der Welt verworfen, bei Gott aber kostbar, durch Christi Blut erkauft sind. Das gibt Kraft trotz aller Anfechtung weiterzugehen. So bricht Petrus in Lobpreis aus und spricht von der lebendigen Hoffnung.
2. Eine lebendige Hoffnung
Wie können wir uns also in Versuchung und Bedrängnis bewähren? Nicht in eigener Stärke, sondern allein durch seine Gnade, durch seine Gabe und durch das neue Leben aufgrund seiner Barmherzigkeit. Jede Verdienstleistung von unserer Seite ist ausgeschlossen.
Petrus, »der Fels«, brach unter dem Druck der Anfechtung zusammen und schien, als er Christus verleugnete, eher wie ein Sandhaufen. Durch die Verleugnung erkannte er, dass es allein die Barmherzigkeit des Herrn ist, die uns hält und zu standhaften Menschen werden lässt. Er erkannte: Er ist nicht auf uns, sondern wir ganz und gar auf ihn angewiesen. Er warf sich auf Christus und konnte so die Christen unter Anfechtung trösten. Es ist die lebendige Hoffnung (1,3a), die unter Anfechtung und Widerstand standhaft sein lässt. Aufgrund seiner Auferstehung (1,3b) ist seine Befähigung jetzige Realität. Die Hoffnung der Auferstehung gab Petrus das Vertrauen weiterzugehen.
In 1. Korinther 15 werden verschiedene Aspekte der Auferstehung beschrieben. In 1. Korinther 15,58 beschreibt er das Resultat dieser Hoffnung:
»Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.«
Dies gibt Hoffnung, auch wenn sich nichts bewegt. Wenn dein Blick auf diesen Vers fällt, dann erkenne: Aufgrund unseres auferstandenen Christus gibt es immer einen Grund weiterzumachen. Dietrich Bonhoeffer sagte, als die Gefängniswärter kamen, um ihn hinzurichten:
»Das ist das Ende, für mich der Anfang des Lebens«.
Er setzte seine Hoffnung auf den Gott, der das Leben schenkt. Er hoffte auf das einmalige Erbe.
3. Ein einmaliges Erbe (1,4)
Es ist ein unverwesliches, unbeflecktes und unverwelkliches Erbe. Es ist viel realer als wir das heute verstehen. Dieses Erbe ist uns durch das Werk unseres Herrn zuteilgeworden. Es wird für uns bewacht, es wird für uns im Himmel festgehalten. Selbst das Fort Knox würde vergehen, doch im Himmel ist ein Erbe, das selbst wenn die Erde vergeht, unberührbar im Himmel steht. Dieser Vers steht gegen das Wohlstandsevangelium. Hier geht es drunter und drüber, doch auf einmal wird aller irdischer Schmerz vorüber sein. Wenn der Glaube nur beinhaltet, dass der Zustand auf der Erde etwas besser ist, dann ist es nichtig. Das eigentliche Ziel des Glaubens reicht über das irdische Leben hinaus. Der Weg der Jesusnachfolge ist heute also noch mit Versuchungen, Kämpfen, Schwachheiten und Nöten versehen. Es können Verfolgung oder der Verlust der materiellen Güter sein. Jedoch steht das himmlische Erbe als unvergänglich da.
Unverweslich
Das Wort »unverweslich« beschreibt einen Schatz, der von einfallenden Armeen nicht erobert werden kann. Zu diesem unvergänglichen Erbe gehört ein unvergänglicher Herrlichkeitsleib. Wir werden nicht gestaltlos sein. Wir werden ohne Versagen, ohne Müdigkeit und Schwachheit ihm dienen können, in sichtbarer Gemeinschaft mit Jesus. Auch bereitet Christus uns eine ewige Wohnstätte. Alles wird viel realer sein als wir uns es je vorstellen könnten.
Unbefleckt
Dieses Erbe ist unbefleckt. Auf Erden sind viele Erben befleckt, durch unlautere Mittel erworben oder erwirtschaftet. Doch das himmlische Erbe, von Christus erworben, ist göttlich rein, ohne Sünde und Bosheit. Mag die Welt noch so ungerecht sein, mögen wir noch leiden, so vermag dies die Gewissheit des unbefleckten Erbes, welches auf uns wartet, nicht zu ändern.
Unverwelklich
Unverwelklich findet sich nur einmal im Neuen Testament. Es ist dieser Prozess, vor der keine Blume sicher ist. Selbst die schönste Blüte verwelkt einmal. Und auch der menschliche Körper baut ab. Wie herrlich dann die Erkenntnis, den Schatz der Unvergänglichkeit zu haben, bis der Körper zu Staub zerfällt und nur die Herrlichkeit bleibt. Dann wird alles anders sein und wir werden eine Freude haben, die alles übersteigt. Wir werden an seiner ganzen Herrlichkeit teilhaben. Die Berufung der Gemeinde gilt jetzt. Jedoch ist die endgültige Berufung der Gemeinde bei Christus zu sein, um seine Herrlichkeit zu bestaunen.
Dies alles wartet auf uns, nicht weil wir fähig und würdig wären, sondern weil er das würdige Lamm ist und er den Preis bezahlt hat. War das Leben der Briefempfänger noch so elend, war ihr Glaube im Feuer erprobt, ist doch das Erbe im Himmel unantastbar verwahrt! Sind wir auf Erden doch noch antastbar, doch ist die Errettung unantastbar.
4. Eine einzigartige Verheißung (1,5)
In Vers 5 wird von der Bewahrung oder Bewachung (2Kor 11,32) der Errettung des Gläubigen gesprochen. Wir werden bewahrt, nicht durch Frömmigkeit und Hingabe, sondern durch die Kraft Gottes. Wenn auch jeder eigener Wille scheiterte, so bewahrt und bewacht Christus die Seinen. Dies ist jedoch nichts für »fromme Schlaftabletten«. Wir werden bewahrt durch den Glauben. In der Erkenntnis des eigenen Unvermögens und ein völliges Vertrauen in die Fähigkeit und Vollständigkeit des Werkes Christi.