In Jesus Christus stecken zwei Naturen: eine vollkommen göttliche und eine vollkommen menschliche Natur. Trotzdem ist er nur eine Person. Vollkommen menschlich, musste er entweder männlich oder weiblich sein. Er nahm eine männliche Natur an und kam als der Sohn Gottes auf die Welt, nicht als die Tochter Gottes.
Für evangelikale Feministen war Jesus aus rein praktischen Gesichtspunkten ein Mann. Eine Frau hätte im ersten Jahrhundert weder predigen noch lehren dürfen. Wichtig ist ihnen aus theologischer Sicht nur, dass Jesus vollkommen Mensch war. Sein Geschlecht, so behaupten sie, sei theologisch irrelevant, es war einfach praktisch von Nutzen.
Das Mannsein Jesu aus feministischer Sicht
Rebecca Groothuis schreibt in Good News for Women: »Es war aus historischen und kulturellen Gründen notwendig, dass Gott in einem männlichen Wesen Fleisch wurde. Aber da Gott selbst weder männlich noch weiblich ist und sein Ebenbild in Mann und Frau gleichermaßen widergespiegelt wird, war es aus theologischer Sicht nicht notwendig, dass der Mensch gewordene Gott männlich war.« Sie fährt fort: »Dem Mannsein Christi eine theologische Relevanz und Notwendigkeit zuzuschreiben, hieße, die Wirksamkeit des Erlösungswerks Christi für Frauen in Frage zu stellen.«
Ähnlich argumentiert Aída Besançon Spencer, Professorin für Neues Testament am Gordon Conwell Theological Seminary im Buch Beyond the Curse: Women Called to the Ministry: »Obwohl Gott ein Mann wurde, wurde er in erster Linie ein Mensch; andernfalls wären Männer ja irgendwie ›mehr errettet‹ als Frauen.«
Jesus musste nicht nur ein Mensch sein, sondern männlich
Jedoch war es kein Zufall, dass Jesus ein Mann war. Sein Geschlecht war biblisch und theologisch notwendig. Die Bibel verschweigt weder sein Geschlecht noch die Gründe für dieses Geschlecht. Jesus musste nicht nur ein Mensch sein, sondern männlich – ein erstgeborener, jüdischer Mann aus einem bestimmten Stamm und einer bestimmten Familie. Über das Mannsein Jesu schreibt Cottrell: »Dies ist eine Tatsache, die von Anfang bis Ende der Bibel bestätigt wird, vom männlichen Samen der Frau in 1. Mose 3,15 bis zum Bräutigam in Offenbarung 21.«
In Gottes Heilsplan ist Adam ein Bild für Jesus Christus, nicht Eva. Ein Theologe schreibt: »Sowohl Adam als auch Christus kamen durch einen besonderen Akt Gottes in die Welt. Beide kamen sündlos; beide handelten stellvertretend für die, die Gott in ihnen repräsentativ sah …, als Evas Ehemann ist Adam auch noch ein Bild für den [himmlischen] Bräutigam mit der Gemeinde als Braut.«
Das Neue Testament bezeichnet Adam als ein »Bild des Zukünftigen« (Röm 5,14). Das Wort »Bild« bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie »ein Symbol oder eine Gestalt eines zukünftig Eintreffenden«, so wie es auch im Alten Testament Personen oder Handlungen gibt, die ein Vorbild (oder eine Ankündigung) für eine Person oder Handlung des Neuen Testaments sind.
Adam zum Beispiel ist ein Vorbild für Christus. Jesus ist »der letzte Adam« und »der zweite Mensch« (1Kor 15,45.47). Der erste Adam versagte; der letzte Adam jedoch nicht. Wie Adam, so ist auch Jesus das Haupt einer Rasse und einer neuen Menschheit.
Nach dem Heilsplan Gottes musste der Christus ein Mann sein
Nach dem Heilsplan Gottes musste der Christus ein Mann sein. Dies zu leugnen, hieße, diesen Heilsplan zu entstellen. Darum ruft das Bestreben der Feministen, die Wichtigkeit des Mannseins Christi zu leugnen, schwerwiegende Irrlehren hervor.
Die Voraussetzung eines männlichen Erlösers ist so wichtig wie alle anderen biblischen Voraussetzungen. Jesus lehrte: »das Heil ist aus den Juden« (Joh 4,22b). Er musste also ein Jude sein. Außerdem musste er ein Erstgeborener vom Stammbaum Abrahams und Davids sein, rechtmäßiger Erbe der Verheißungen Gottes, der wahre Same. Er musste der wahre König Israels sein, nicht die Königin; der Herr des Universums, nicht die Herrin; der Löser; der Bräutigam; und das makellose Passahlamm Gottes.
»Die überwältigend deutliche Betonung der Bibel der Männlichkeit Christi, die ihn ja nur mit männlichen Titeln und Aufgaben belegt, zeigt zweifellos, dass es Gottes Absicht war, die Welt nicht einfach durch einen Menschen zu erlösen, sondern durch einen Mann … Auch dass er sich uns fortwährend in männlichen Rollen zeigt, beweist, dass sein Geschlecht nicht eine Anpassung an die damalige Kultur war.« – Cottrell in Gender Roles & The Bible
Jesus Christus ist die vollkommene Offenbarung Gottes
Er ist Gott in menschlicher Gestalt. Also musste er männlich sein. Der Gott der Bibel zeigt und definiert sich in der Heiligen Schrift fast ausschließlich in männlicher Sprache, männlichen Bezeichnungen, Ämtern, Bildern und Rollen. Und das ist kein kultureller Unfall; es gab ja unzählige Göttinnen in den von Männern beherrschten Kulturen des antiken Nahen Ostens und Mittelmeerraumes.
Einige Beispiele: die ägyptische Göttin Isis, eine der wichtigsten Gottheiten des Mittelmeerraumes; die kanaanitische Göttin Aschera; die babylonische Göttin Ischtar; die griechischen Göttinnen Artemis und Aphrodite (bei den Römern als Venus bekannt); die römische Göttin Juno. Eine weibliche Göttin war demzufolge für die damaligen Menschen in der Bibel nichts Ungewöhnliches und auch nicht abstoßend.
Man kann nicht sagen, dass Jesus ein Mann war, nur um sich der damaligen Kultur anzupassen. Genau genommen waren das Judentum und das Christentum damals mit ihrem Monotheismus und ihrer ausschließlich männlichen Beschreibung Gottes sowieso schon herausstechend einzigartig.
Der Gott der Bibel wird immer als ein Er bezeichnet, niemals als eine Sie
Er ist der Vater, nie die Mutter. Der dreieinige Gott der Bibel ist Herr, König, Meister, Ehemann, Löser und der Vater unseres Herrn Jesus Christus. Jesus lehrte seine Jünger, Gott »Vater« zu nennen. Er lehrte sie zu beten: »Unser Vater, der du bist in den Himmeln« (Mt 6,9a), nicht: »Unsere Mutter, die du bist in den Himmeln«. Gott der Vater ist nicht nur wie ein Vater, er ist Der Vater. Jesus Christus ist nicht wie ein Sohn, er ist Der Sohn.
Diese Namen kann man doch nicht einfach abändern, nur weil jemand daran Anstoß nimmt. Der biblische Bericht bezeugt die Wahrheit, dass Jesus Christus als Fleischwerdung und Offenbarung Gottes ein Mann sein musste.
Zweifel?
Wenn du immer noch daran zweifelst, dass Jesus ein Mann sein musste, dann hör dem Apostel Paulus zu, der von Christus persönlich auserwählt und beauftragt wurde, als sein Stellvertreter zu den Heiden zu gehen:
»Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren noch über den Mann zu herrschen, sondern still zu sein, denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva« (1Tim 2,12–13).
Beachte genauso seine von Gott inspirierte Lehre in 1. Korinther 11,3:
»Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, das Haupt des Christus aber Gott.« Des Weiteren sagt er, dass der Mann »Gottes Bild und Herrlichkeit ist; die Frau aber ist des Mannes Herrlichkeit« (1Kor 11,7).
Jesus hätte gar keine Frau sein können, weil er als Frau seine männlichen Apostel gar nicht hätte anführen dürfen. In Gottes Schöpfungsordnung wurde in der Beziehung der Geschlechter dem Mann die Rolle als Haupt, Repräsentant und Leiter gegeben. Daher ist das Haupt der Gemeinde Jesus Christus, also ein Mann.
Keine Göttin für das Volk Gottes
Gott hätte sich in seiner eigenen Bezeichnung auf unpersönliche und geschlechtsneutrale Ausdrücke wie beispielsweise Fels, Feuer, Heiligkeit, Lebendiger usw. beschränken können. Hat er aber nicht gemacht. Er ist eine Persönlichkeit und sucht die Gemeinschaft mit denen, die in seinem Bilde erschaffen wurden.
Es gibt einige wenige Bibelstellen, die die Bildsprache des Weiblichen gebrauchen, um Gott zu beschreiben (5Mo 32,18; Jes 49,14.15; 66,13). Dies geschieht meistens in Form eines Simile, einer Sprachfigur, bei der zwei Dinge in einem Punkt verglichen werden, die ansonsten völlig unterschiedlich sind.
Ein Beispiel steht in Jesaja 42,14: »Wie eine Gebärende will ich tief aufatmen, schnauben und schnaufen zugleich.« In diesem Fall wird Gottes Aufschrei gegenüber seinem Volk mit dem Stöhnen einer in Wehen liegenden Frau verglichen. Der Vers sagt nicht aus und deutet auch in keiner Weise an, dass Gott eine gebärende Frau oder überhaupt weiblich sei.
Die gleiche Bildersprache wird auch von Männern der Bibel benutzt. Mose und Paulus nehmen beispielsweise auch die Bilder einer in Wehen liegenden Frau oder einer stillenden Mutter, um ihre eigene Arbeit und ihre eigenen Gefühle zu beschreiben (Gal 4,19, 1Thes 2,7; 4Mo 11,12ff, Joh 16,21.22).
Jesus selbst vergleicht sein Verlangen nach seinem Volk mit einer Henne, die ihre Küken unter ihren Flügel versammelt (Mt 23,37). Diese Bilder bedeuten nicht, dass diese Männer eigentlich Frauen sind. William Mouser hat absolut recht, wenn er feststellt:
»Es gibt keine Göttin in der Bibel.«
Aus »Gleichwertig aber nicht gleichartig«. Kapitel 2 Jesus Christus legt die Leitung seiner Gemeinde in die Hand von Männern.