Ein biblisches Körperverständnis in einer verwirrenden Welt

Die Bandbreite, wie die Gesellschaft deinen Körper wahrnimmt, ist groß. Entweder wird von dir verlangt, dass du dich durch Sport und Ernährung einer unrealistischen gesellschaftlichen Norm anpasst, oder alle Bemühungen um Gesundheit und Schönheit sind mit „Body Positivity” vergeblich, weil du schon perfekt bist, so wie du bist. Wie kannst du in diesem Chaos Gewissheit und Sicherheit in Bezug auf deinen Körper finden?
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Ein biblisches Körperverständnis in einer verwirrenden Welt
Lesezeit: 5 Minuten

»Mein Gebein war nicht verhüllt vor dir, als ich im Verborgenen gemacht wurde, kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden. Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war« (Ps 139,15–16).

Unser leiblicher Körper ist Teil des Bildes Gottes, nach dem wir geschaffen wurden. Aufgrund des Sündenfalls werden unser Körper und unsere Seele eines Tages durch den Tod voneinander getrennt werden, aber nur vorübergehend. Im ewigen Reich Gottes werden wir keine körperlosen Geister sein, die auf Wolken schweben, sondern physische menschliche Wesen, die mit Christus auf einer materiellen neuen Erde herrschen werden. Ein biblisches Körperverständnis beginnt damit, dass wir erkennen, dass der Körper wichtig ist.

Ja, unser Körper ist wichtig, denn er ist das Zelt, in dem wir wohnen, während wir Gottes Plan für unser Leben ausleben. Mit unserem Körper dienen wir Gott und mit ihm erleben wir die von ihm geschaffene Welt mit allem, was sie unseren fünf Sinnen zu bieten hat.

Lügen über unseren Körper aufdecken

Es ist einfach, Transgenderismus als unverhohlene Ablehnung von Gottes Plan und das ihm vorbehaltene Recht, als unser Schöpfer unser Geschlecht zu bestimmen, zu verurteilen. Aber erkennen wir auch andere Lügen über unseren Körper – Lügen, die dieselbe Ablehnung von Gottes weisem und gutem Plan widerspiegeln?

Sport und Ernährung

Einerseits wird uns gesagt, dass der Körper, den Gott uns gegeben hat, nicht gut genug ist – dass wir ständig versuchen müssen, ihn zu verändern, um dem gesellschaftlichen Schönheitsideal zu entsprechen. Unsere Kultur sagt uns, dass wir würdiger oder tugendhafter sind, wenn wir ein bestimmtes Erscheinungsbild haben. Deshalb müssen wir unsere Kalorienaufnahme beschränken und uns mit Sport bestrafen, wenn wir zu viel oder das »Falsche« gegessen haben. Wir müssen ständig versuchen, abzunehmen. Diese Denkweise kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, die dem Körper, der uns von Gott geschenkt wurde, schaden.

„Body Positivity”

Am anderen Ende des Spektrums propagiert die Body Positivity-Bewegung – also die Bewegung der Körperpositivität – »Gesundheit in jeder Größe« und ignoriert die gesundheitlichen Probleme, die mit Fettleibigkeit, Bewegungsmangel und schlechter Ernährung einhergehen, wenn man sich mit Junk-Food vollstopft, statt die gesunden Nährstoffe zu sich zu nehmen, die der Körper braucht. Man sagt uns, dass wir nicht auf unseren Körper zu achten brauchen und dass wir bereits perfekt sind, so wie wir sind.

Ein biblisches Körperverständnis

Wie können wir die Wahrheit herausfinden, wenn unsere Kultur uns ständig anlügt? Wie auch bei allen anderen Dingen befolgen wir die Anweisungen, die Gott uns gibt:

»Passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes« (Röm 12,2a).

Wenn wir mit verwirrenden Botschaften bombardiert werden, müssen wir uns auf das konzentrieren, was Gott über unseren Körper sagt:

  • Gott bezeichnet unseren Körper als gut. Als er den Mann und die Frau als Krone seiner Schöpfung schuf, sah Gott

»alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut« (1Mo 1,31)

  • Unser Körper ist die Wohnung Gottes.

»Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib.« (1Kor 6,19-20a)

  • Unser Körper ist ein lebendiges Opfer für Gott.

»Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!« (Röm 12,1)

  • Wir werden dazu aufgerufen, unseren Körper zu bezwingen, damit er für Gottes Ziele nützlich ist.

»Jeder aber, der sich am Wettkampf beteiligt, ist enthaltsam in allem – jene, um einen vergänglichen Siegeskranz zu empfangen, wir aber einen unvergänglichen […] ich bezwinge meinen Leib und beherrsche ihn« (1Kor 9,25–27)

  • Langlebigkeit ist nur deshalb gut, weil sie es uns ermöglicht, Gott und anderen länger zu dienen. Paulus sagte:

»Wenn aber das Leben im Fleisch mir Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit […] Mich verlangt danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre; aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen« (Phil 1,22-24)

  • Gott erwartet von uns, dass wir unseren Körper nähren und pflegen. Unsere natürliche Neigung, unseren Körper zu nähren, wurde von Gott in uns hineingelegt. Paulus bedient sich ihrer sogar als Ermahnung für Ehemänner, ihre Frauen so zu lieben wie sich selbst:

»Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde« (Eph 5,29)

  • Das körperliche Altern geht mit geistlichem Wachstum einher.

»Wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig« (2Kor 4,16b–18)

  • Unser Körper wird eines Tages wieder auferstehen. Jesus sagte:

»Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag« (Joh 6,40)

Die Thematik des Körperverständnisses und die damit verbundenen Fragen zu Ernährung und Sport laufen letztendlich auf die Frage der Haushalterschaft hinaus. »Mein Körper ist das Werkzeug, das ich habe, um dem Herrn zu dienen«, sagte Chuck Gianotti, »ich möchte nicht, dass sich dieses Werkzeug abnutzt«.

Wen liebst du wirklich?

Diese Fragen sind kompliziert und womöglich werden wir immer in gewissem Maße mit ihnen ringen, solange wir noch in unseren gefallenen Körpern wohnen.

Aber das Gebot Jesu, Gott und andere zu lieben, kann uns beim Nachdenken über dieses Thema Orientierung geben. Wir können uns fragen: »Spiegelt diese Einstellung die Liebe zu Gott und anderen wider?«

Wenn wir uns selbst mehr lieben als Gott und andere, dann . . .

vergleichen wir unseren Körper mit dem von anderen (sei es von Menschen, die wir kennen, oder auf Bildern, die wir sehen) mit einer kritischen, neidischen oder stolzen Einstellung.

verbringen wir Zeit damit, unseren Körper im Spiegel anzuschauen und Medien-Influencern zu folgen, die uns zu unbiblischem Denken verleiten.

lehnen wir das Essen ab, das uns andere vorsetzen, wenn es nicht unseren Maßstäben entspricht (auch dann, wenn es nicht um Lebensmittelallergien geht).

treiben wir aus Faulheit keinen Sport oder – das ist das andere Extrem – treiben wir zu viel Sport, um irgendeinem kulturellen Schönheitsideal zu entsprechen.

enthalten wir unserem Körper Nahrung vor, um dem gesellschaftlichen Schönheitsideal zu entsprechen, und jagen auf Kosten unserer Gesundheit einem bestimmten Idealgewicht nach.

konsumieren wir zu viel ungesundes Essen und leben als solche, die »das Vergnügen mehr lieben als Gott« (2Tim 3,4).

Wenn wir Gott und andere mehr lieben als uns selbst, dann . . .

weigern wir uns, uns mit anderen zu vergleichen, sondern wissen vielmehr Gottes Ebenbild in jeder Person, der wir begegnen, zu schätzen.

verbringen wir Zeit damit, unseren Körper für das Gute einzusetzen, und danken Gott für die unzähligen Dinge, zu denen er unseren Körper befähigt hat.

genießen wir dankbar das Essen, das uns vorgesetzt wird, mit einer Gesinnung der freudigen Gemeinschaft und des Zelebrierens.

treiben wir Sport, um ein langes Leben, Kraft und Mobilität zu erhalten, damit wir Gott und anderen so lange wie möglich dienen können.

nähren wir unseren Körper und genießen Essen als ein Geschenk Gottes und wenden uns hilfesuchend an andere, wenn wir in einem gestörten Essverhalten gefangen sind.

üben wir Selbstbeherrschung in unseren Essgewohnheiten und wählen weise solche Lebensmittel aus, die unserem Körper guttun, ohne dabei die Gesundheit zu einem Götzen zu machen.

 

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