In der Einleitung zu seinem Kommentar des Galaterbriefes schrieb Martin Luther: „In meinem Herzen herrscht allein dieser Artikel, nämlich der Glaube an Christus, aus welchem, durch welchen und zu welchem alle meine theologischen Gedanken fließen und zurückfließen.“
Christus ist der Inhalt des christlichen Glaubens. Das Evangelium handelt von ihm; ohne ihn gibt es kein Evangelium. Darum beginnt Markus sein Evangelium mit dem Satz: „Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes“, und entsprechend beginnt auch Paulus den Römerbrief, jene ausführliche Abhandlung des Evangeliums: „Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, abgesondert zum Evangelium Gottes (welches er durch seine Propheten in heiligen Schriften zuvor verheißen hat), über seinen Sohn.“
Das Evangelium Gottes ist „über seinen Sohn“. Darum wird der Christ mit Paulus vom wachsenden Verlangen getrieben „ihn zu erkennen“ (Philipper 3,10), und er wird den letzten Appell des scheidenden Apostels Petrus annehmen und zum Lebensinhalt machen: „Wachst in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“ (2Petrus 3,18).