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Die Glaubwürdigkeit von Gottes Wort und die Auferstehung Israels

Die Glaubwürdigkeit von Gottes Wort können wir mit der Auferstehung Israels aus dem Schutt der Geschichte bezeugen. Wie würden die Gläubigen des Alten Testaments sich freuen, in unserer heutigen Zeit zu leben und die bisherigen Erfüllungen zu sehen? Und wie dürfen wir uns freuen und sagen: »Kopf hoch - unser Herr kommt bald!«
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Die Glaubwürdigkeit von Gottes Wort und die Auferstehung Israels
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Predigtnotizen:

Vorbemerkungen, warum dieses Thema mir ein Herzensanliegen ist:

  1. Ich bin dankbar für ein Elternhaus, das meinen Blick geschärft hat für theologische Verführungen
  2. Des Weiteren war immer wieder die heilgeschichtliche Bedeutung Israels präsent
  3. Durch mein Elternhaus bin ich verbunden mit dem Hilfswerk Zedaka, ein Hilfswerk für Holocaustüberlebende

Ich beginne mit zwei Männern. Beide waren bibelgläubige Männer, die von der Verbalinspiration der Bibel überzeugt waren. So waren sie überzeugt, dass das Volk Israel vor Jesu Wiederkunft in sein Land zurückkehren würde.

William Hechler, ein anglikanischer Geistlicher, war aufgrund seines Bibelverständnisses überzeugt: Israel muss gewiss auferstehen. Dieser Mann hielt engen Kontakt zu Theodor Herzl und bahnte ihm durch seine Kontakte zum deutschen Adel den Weg in die europäischen Königshäuser. Aber als es hoffnungslos schien, schrieb William Hechler an Theodor Herzl, dass Gott im Himmel thront, er alles lenkt, auch wenn der Mensch versage. Durch seine Sichtweise und sein klares Sichtverständnis glaubte er unabdingbar an die Auferstehung Israels.

William Blackstone war ein erfolgreicher Geschäftsmann und Nachfolger Jesu. Er war Finanzier des Moody Bible Instituts. Er war es, der einen Zionismus unterstütze, welcher das Wohlergehen des Volkes Israels förderte. Blackstone wird somit als Vater des Zionismus beschrieben. Er schickte Herzl eine hebräische Bibel, in der alle prophetischen Texte farbig markiert waren.

Beide Williams glaubten an die wörtliche Erfüllung der biblischen Prophetie und der Sammlung und Auferstehung Israels. So sind wir inmitten unseres Textes in Hesekiel 37,1-14, welches von der Auferstehung und Wiederherstellung Israels spricht.

1. Eine trostlose Situation

In Hesekiel Kapitel 6 und 36 soll Hesekiel zu den Bergen Israels sprechen. In Hesekiel 6 geht es um das Gericht, in Kapitel 36 um die Wiederherstellung. Und Hesekiel wird in das Tal der Totengebeine geführt. Ein Ort, welcher für einen Juden durch die vielen ausgedörrten Knocken absolut unrein war. 

Das ist also die Situation zur Zeit Hesekiels. Die Babylonier hatten Juda verwüstet und verschleppt. Doch das ist nicht alles, denn es geht um »das ganze Haus Israel« (Hes 37,16). Das ganze Volk Israel ist also völlig und vollständig verwüstet. Und diese Geschichte der Verwüstung reicht bis in die heutige Zeit hinein. Daher bekommt dieser Vers auch mehr Gewicht:

»Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; wir sind dahin.« (Hes 37,11)

So war die Hoffnung auch in der »Dreyfuss-Affäre« verloren, wo falsche Behauptungen aufgrund von Antijudaismus aufgestellt wurden. Während der Verhandlung aber, schrieb Theodor Herzl als Ergebnis seiner Recherche das Heftchen »Der Judenstaat«. Dies war die Geburtsstunde des Zionismus.

Die Hoffnung, welches die ersten Rückkehrer hatten, wurde jedoch schnell wieder verwüstet. Im Holocaust wurden über sechs Millionen Juden ermordet. Es standen also noch weitere Hindernisse und Kriege im Weg, die die letzte Hoffnung auf ein wiederhergestelltes Israel raubten.

2. Eine neue Hoffnung?

Im Angesicht dieser Totengebeine ist die Frage, ob diese wieder lebendig werden können:

»Und er sprach zu mir: Menschensohn, werden diese Gebeine lebendig werden?« (Hes 37,3)

Hesekiel wird mit »Menschensohn« angesprochen. Dies zeigt den unendlichen Unterschied zwischen dem heiligen Gott und dem sündigen Menschen. Und Hesekiel spricht demütig als unwissender Mensch:

»Und ich sprach: Herr, HERR, du weißt es.« (Hes 37,3)

Gott weiß es und in seiner Schöpfermacht spricht er Leben in diese Gebeine, wie in 1. Mose 1 auch:

»So spricht der Herr, HERR, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in euch, dass ihr lebendig werdet.« (Hes 37,5)

Gottes machtvolles Handeln verursacht großes Getöse (Hes 37,7), ein Beben! Wird hier ein erschütterndes Ereignis angedeutet, welches mit der Auferstehung des Staates und des Volkes Israel zu tun hat?

Manche Ausleger sehen in Hesekiel 37 die Rückkehr Israels aus der babylonischen Gefangenschaft. Allerdings kommen die Rückkehrer von allen »vier Winden her« (Hes 37,9); bei der babylonischen Gefangenschaft nur aus einer. Auch waren die Erneuerungen des geistlichen Zustands Israels nie so umfänglich wie hier im Text beschrieben. Zum Anderen beendet Maleachi das Alte Testament mit der Klarstellung der Oberflächlichkeit ihrer Geistlichkeit, sodass dieser Zustand garantiert nicht erreicht war.

So ist hier an ein zukünftiges Ereignis zu denken. Dieser Tatsache waren sich Blackstone und Hechler sicher, aber auch der eminente Prediger Charles Haddon Spurgeon, welcher theologisch als reformiert zu verorten ist, glaubte fest an die Auferstehung Israels. Er hob ebenfalls die wörtliche und deutliche Lesung von Hesekiel 37 und blieb auch in der »Downgrade Controversy« standhaft, dass Israel eine Zukunft habe.  

August Dächsel vertritt ganz deutlich eine Wiederbelebung Israels aus einem geistlichen Tod. Dies macht er an der Aussage fest, dass das ganze Haus (Hes 37,11) angesprochen wird. Auch ermittelt Dächsel zwei Phasen der Wiederherstellung.

3. Die zwei Phasen der Wiederherstellung Israels 

»Die Hand des HERRN kam über mich, und der HERR führte mich im Geist hinaus und ließ mich nieder mitten in der Talebene; und diese war voller Gebeine.« (Hes 37,1)

Über diese Textstelle sagte einer: »Das ist Auschwitz!« Solch eine Aussage erschüttert zutiefst. Doch spricht dieser Text in Hesekiel 37,12-13 von Hoffnung:

»Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde eure Gräber öffnen und euch aus euren Gräbern heraufkommen lassen, mein Volk, und werde euch in das Land Israel bringen.Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch aus euren Gräbern heraufkommen lasse, mein Volk.«

Hätte 1943 jemand vermutet, dass es 5 Jahre später einen jüdischen Staat geben würde? Kein Mensch hätte das geglaubt! Doch durch das Getöse des zweiten Weltkrieges wurde die Auferstehung Israels vorbereitet. Eine Auferstehung, die zuerst auf irdischer und später auf sichtbarer Ebene geschieht. August Dächsel sprach hier von einer »niederen« und einer »höheren« Erneuerung. Die Irdische führt zur Geistlichen.

Die erste Phase:

Mit Herzl kam Hoffnung nach Israel. So gab es bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine erste Rückkehr und bis zum zweiten Weltkrieg die Zweite. Dann kam es zur Staatsgründung und einer großen Einwanderungswelle. Hier sieht man die Auferstehung Israels aus der Asche der Geschichte.

Die zweite Phase:

Wir leben Heute noch in der ersten Phase. Doch auch hier wird durch die jüngsten Ereignisse eine erneute Rückwanderung erwartet. Allerdings kommt die geistliche Erneuerung erst mit der Wiederkunft Jesu, wie steht: 

»Und ich werde meinen Geist in euch geben, dass ihr lebet, und werde euch in euer Land setzen. Und ihr werdet wissen, dass ich, der HERR, geredet und es getan habe, spricht der HERR.« (Hes 37,14)

Die Glaubwürdigkeit von Gottes Wort können wir mit der Auferstehung Israels aus dem Schutt der Geschichte bezeugen. Wie würden die Gläubigen des Alten Testaments sich freuen, in unserer heutigen Zeit zu leben und die bisherigen Erfüllungen zu sehen? Und wie dürfen wir uns freuen, unsere Häupter zu erheben, wie es Lukas 21,28 sagt:

»Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.«

Oder wie ich es als Schlagwort formulieren würde:

»Kopf hoch – unser Herr kommt bald!«

 

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