In den letzten Jahren ist die Gemeinde durch schwierige Zeiten gegangen. Uneinigkeit ist in viele Gemeinden eingezogen und hat einige Gemeinden durchgeschüttelt. Als Hirten stehen wir in der Verantwortung, die Gemeinde durch Schwierigkeiten hindurch zu navigieren und zu leiten.
Schwierigkeiten in der Schrift stehen immer im Zusammenhang mit der Wiederkunft des Herrn.
Nachdem wir nun aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt worden sind, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Durch ihn haben wir freien Zugang zu der Gnade bekommen, die jetzt die Grundlage unseres Lebens ist, und im Glauben nehmen wir das auch in Anspruch. Darüber hinaus haben wir eine Hoffnung, die uns mit Freude und Stolz erfüllt: Wir werden einmal an Gottes Herrlichkeit teilhaben. Doch nicht nur darüber freuen wir uns; wir freuen uns auch über die Nöte, die wir jetzt durchmachen. Denn wir wissen, dass Not uns lehrt durchzuhalten, und wer gelernt hat durchzuhalten, ist bewährt, und bewährt zu sein festigt die Hoffnung. Und in unserer Hoffnung werden wir nicht enttäuscht. Denn Gott hat uns den Heiligen Geist gegeben und hat unser Herz durch ihn mit der Gewissheit erfüllt, dass er uns liebt. Christus starb ja für uns zu einer Zeit, als wir noch ohnmächtig der Sünde ausgeliefert waren; er starb für Menschen, die Gott den Rücken gekehrt hatten. – Römer 5,1-6 (NGÜ)
In diesem Abschnitt finden wir ein theologisches Paradoxon. Paulus spricht von einer freudigen Trübsal. Er macht uns deutlich, wie wir jetzt und hier unter Schwierigkeiten leben können, mit einer himmlischen Perspektive.
Aber: Wenn Gott Frieden geschaffen hat zwischen ihm und uns, warum haben wir überhaupt noch Schwierigkeiten? Das Wort »Bedrängnis« (»Nöte« in der NGÜ) bedeutet, dass Gott uns unter Druck setzt, um das Beste in uns zum Vorschein zu bringen.
Freude
In Römer 5,2 sagt Paulus, dass wir uns über die Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes freuen – damit meint er den Himmel!
Aber nicht nur das: In Vers 3 sagt Paulus, dass wir uns auch über die Nöte freuen! Ebenso sagt auch Jakobus in Jakobus 1,2: »Meine Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet«.
Paulus verwendet hier den Plural, wie auch Jakobus: Es sind viele Bedrängnisse und Nöte, mancherlei Anfechtungen. Und beide machen deutlich, dass ein geistlicher Reflex auf Bedrängnisse Freude sein muss!
Aber wie komme ich dahin? Das sehen wir im nächsten Punkt.
Bewusstsein
Paulus macht in Römer 5,3 deutlich, dass die Voraussetzung für Freude das »Wissen« ist (»denn wir wissen«). Auch bei Jakobus finden wir den gleichen Gedanken (»erachtet es«).
Wenn wir in Schwierigkeiten kommen, müssen wir uns drei einfache Fragen stellen:
Was fühle ich? Wir fühlen uns vielleicht besorgt, hoffnungslos, ungewiss. Gefühle können uns täuschen. Deshalb die nächste Frage:
Was denke ich? Wie denke ich über die Situation? Kontrollieren meine Gefühle mein Denken?
Was weiß ich? Das ist der Schlüssel für den Umgang mit Schwierigkeiten. Das, was wir über Gott wissen, muss unser Denken bestimmen, nicht unsere Gefühle.
Was wissen wir über Schwierigkeiten?
Wir wissen, dass Schwierigkeiten Durchhalten (oder Ausharren) bewirken. Wir müssen lernen, in den Schwierigkeiten auszuharren, sie von Gott anzunehmen, und nicht zu versuchen, so schnell wie möglich da herauszukommen (vgl. 1Kor 10,31). Bevor wir versuchen, aus Schwierigkeiten herauszukommen, müssen wir uns die Frage stellen, was Gott uns durch diese Umstände lehren will.
Wir wissen, dass Ausharren Bewährung bewirkt. In Psalm 119,67 drückt der Psalmist das mit folgenden Worten aus: »Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber befolge ich dein Wort«. Der Psalmist hat das verstanden: Die Schwierigkeiten im Leben dienen dazu, unseren Charakter zu formen und uns Christus ähnlicher zu machen.
Wir wissen, dass Bewährung Hoffnung bewirkt. Was brauchen wir mehr in Schwierigkeiten als das? Wir müssen die wahre Hoffnung des Christen kennen: Der Himmel wartet auf uns, und wir werden eines Tages für immer bei Jesus sein!
Glaubst du, dass Gott inmitten unserer Schwierigkeiten unzählige Dinge bewirkt, die wir zum Großteil gar nicht sehen?
Wir wissen, dass die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen ist. Wenn wir in Schwierigkeiten stecken, dann wissen wir, dass Gott selbst da ist. Seine Liebe ist in unsere Herzen ausgegossen. Und Gott hat seine Liebe dadurch bewiesen, dass er für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren (Röm 5,6-8).
Da wir wissen, wie Gott uns geliebt hat – mit einer unbeschreiblich hingebungsvollen Liebe – können wir Gott inmitten von Schwierigkeiten vertrauen! Wir müssen uns inmitten von Schwierigkeiten an genau diese Liebe Gottes – an sein Wesen – erinnern!
Wir können nicht hinter die Kulissen sehen – wir wissen oft nicht, warum genau diese oder jene Schwierigkeit in unser Leben kommt. Aber wir können und müssen uns an das erinnern, was wir über Gott wissen. Das wird uns durch Schwierigkeiten leiten und tragen.