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Hier findest du die Predigtnotizen:
Zwei Beispiele für ein falsches Denken über Gott
Gott ist gut! Das ist eine angefochtene Aussage. Mein jüngster Sohn war von klein auf in der Gemeinde und wurde dort groß. Von sich aus ließ er sich taufen und in der Schule stand er für die Wahrheit ein. Als er aber 18 Jahre alt wurde, sagte er dann, dass er nicht mehr in die Gemeinde möchte und das Gott zwar existiere, aber er nicht glauben kann, dass er gut ist! Wie überheblich! »Stütze dich nicht auf deinen Verstand« (Spr. 3,5). Es reicht also nicht, nur zu glauben, dass Gott bloß existiert, sondern du musst ihn suchen und daran glauben, dass er die belohnt, die ihn suchen.
Er ist gerecht und er richtet diejenigen, die nicht in Christus sind. So glauben wir, indem wir alles annehmen, was uns Gott in seiner Güte darreicht – auch wenn diese Darreichungen aus Anfechtungen bestehen. Ebenso wie Paulus, der einen Dorn im Fleisch hatte (2 Kor. 12, 7), damit er nicht überheblich werde. Ich möchte also betonen: Wir warten auf die Erfüllung der Verheißungen Gottes.
Noch ein Beispiel vom falschen Denken. In dem Film Anatevka wird das Leiden einer jüdischen Familie beschrieben. Trotz zunehmendem Antisemitismus und Rückschlägen bleibt der Hauptakteur Tewje frohen Mutes und humorvoll. Doch haben diese Aussagen meiner Meinung nach nichts mit Humor zutun, da er Folgendes zu Gott sagt: »Wenn Reichtum ein Fluch ist, möge der Herr mich damit schlagen und möge ich mich nie davon erholen!« Auch sagt er: »Ich weiß, dass es ein Vorrecht ist, zu deinem auserwählten Volk zu gehören, doch könntest du mal jemand anderen auserwählen?« Und als dieser Milchmann Tewje sein lahmes Pferd nach Hause führt, sagt er: »Ich weiß, du ärgerst mich gerne Gott, aber wieso mein Pferd? Manchmal meine ich, wenn dir langweilig ist, dass du Streiche mit deinem Freund spielst!«
Dieser Mann hat eine falsche Sicht auf Gott. Wenn er Gott wirklich als Freund sieht, dann sollte er den guten Grund sehen, wieso Gott die Dinge zulässt. Doch bevor wir Tewje niedermachen: Nimmst du alle Dinge dankend aus Gottes Hand? Das ist eine echte Herausforderung. Wir haben nämlich viele Anfechtungen. Wäre der Sündenfall nicht gewesen, würden wir nicht alt werden und Frauen hätten bei der Geburt keine Schmerzen. Wir sind umringt von Leid, doch will Gott, dass seine Kinder durch ihre Schmerzen Gehorsam lernen, so wie es sein Sohn auch tun musste (Heb 5,9).
Dein Denken über Gott inmitten von Leid
Nun führen wir uns Jakobus 1,1-18 vor Augen. In diesen ersten 18 Versen konfrontiert Jakobus falsches Denken über Gott. Die Menschen, die in Zweifel geraten waren, bekommen ihr Gottesbild zurechtgerückt. Hier ein kurzer Überblick der einzelnen Verse:
- In den Versen 2-4 sagt er, sie sollen sich freuen, wenn ihr Glauben geprüft wird, da es nützlich ist, sie in das Bild Christi zu verwandeln
- In den Versen 5-8 wird das Gebet des Glaubens betont. Ohne Tadel gibt Gott in deiner Not dir Weisheit. Er ist ein liebender Vater und er will dich zu seiner Verherrlichung zurüsten, damit du alles in deinem Leben erdulden kannst.
- Die Verse 9-12 ermahnen uns, dass wir uns so sehen sollen, wir Gott uns sieht. Er weiß, dass wir durch den Glauben an Jesus Christus seine Kinder sind. Und er sagt, wir müssen uns aus Gottes Perspektive sehen. Denke also richtig unter Anfechtungen: Du bist nicht arm. Die Reichen, die sie unterdrücken, sind die Armen. Sie werden vergehen und werden gerichtet. Du aber bleibst und wirst belohnt.
- die Verse 13 – 15 zeigen uns auf, dass Gott uns immer den Ausweg für die Versuchung schenkt (vgl. 1. Kor. 10, 13). Wir dürfen also nie Gott die Schuld für unsere Anfechtungen und Versuchungen geben.
- Die Verse 16-18 erinnern er uns, dass Gott seinen Kindern nur gute Dinge schenkt und sie durch seinen Willen zu seinen Kindern gemacht hat, sodass es Empörung hervorruft, wenn man nach solcher Rettung an seinem guten Willen zweifelt.
Gottes Liebe, in Leiden verhüllt
Nun schauen wir an, an wen Jakobus schrieb (Jak 1,1), wenn wir im Hebräerbrief in Kapitel 10,32-39 lesen:
»Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, viel Kampf der Leiden erduldet habt; indem ihr einerseits sowohl durch Schmähungen als auch Drangsale zur Schau gestellt wurdet, andererseits aber Genossen derer wurdet, die so einhergingen. Denn ihr habt sowohl den Gefangenen Teilnahme bewiesen als auch den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wisst, dass ihr für euch selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt. Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat. Denn ihr habt Ausharren nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontragt. Denn noch eine ganz kleine Zeit, und ›der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben. Der Gerechte aber wird aus Glauben leben‹; und: ›Wenn jemand sich zurückzieht, so hat meine Seele kein Wohlgefallen an ihm.‹ Wir aber sind nicht von denen, die sich zurückziehen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur Errettung der Seele.«
Wir sehen also nicht nur die Empfänger, sondern dass sie mancherlei Anfechtungen durchgemacht haben. Hier sehen wir Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, die alles stehen und liegen gelassen haben. Ich glaube, dass Gott uns als solche empfindet, die verwöhnt sind. Wir können kaum unterscheiden zwischen Luxus und Anfechtung. Das gestrichene Weihnachtsgeld oder die Autopanne sind alles Dinge die uns niedermachen. Wir sehen aber wie Jakobus sie ermahnt. Er ergreift Partei für Gott, ebenso wie der Hebräerbriefschreiber es in Hebr. 5, 11 beschreibt:
»Über diesen haben wir viel zu sagen, und es ist mit Worten schwer auszulegen, weil ihr im Hören träge geworden seid. Denn obwohl ihr der Zeit nach Lehrer sein müsstet, habt ihr wieder nötig, dass man euch lehre, welches die Elemente des Anfangs der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise.«
Das ist ziemlich tadelnd, oder? Obwohl sie alles verloren haben! Er konfrontiert diese Gläubige, die alles durch ihr Versagen verloren haben!
Hier wird zweimal davon gesprochen, dass sie träge geworden sind. Anfänglich nahmen sie die Prüfungen mit Freuden an, dann wurde die Prüfung aber zur Last und so wurden sie träge im Hören des Wortes Gottes. Sie ließen sich nicht mehr durch Gottes Wort ermutigen und belehren.
Sie haben vergessen, dass Gott sie aus Liebe züchtigt. Sie sollen ermutigt sein, dass Gott sie als Söhne behandelt und sie eben deswegen züchtigt. Ein Sohn, der nicht erzogen wird, hat keinen Vater Wen Gott liebt, den lässt er nicht gehen. Eben daher erhielt Paulus den Dorn, damit er sich nicht erhebe. Die Anfechtung nützt, uns in Christi Bild zu verwandeln. Wir lesen aber Hebräer 12,9-10:
»Zudem hatten wir auch unsere Väter nach dem Fleisch als Züchtiger und scheuten sie; sollen wir uns nicht viel mehr dem Vater der Geister unterwerfen und leben? Denn jene zwar züchtigten uns für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.«
Hier geht es darum, dass Gott uns erlöst hat und wir daher nicht mehr so wandeln wie früher. Gott will, dass wir nach der Wiedergeburt die Heiligung ernst nehmen.
Dann lesen wir weiter in Hebräer 12,11:
»Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt worden sind.«
Verglichen zu Jakobus, dass wir »lauter Freude« haben sollen. Wer hat »lauter Freude«, inmitten von Anfechtungen?
Die Frucht der Züchtigung, sehe ich auf meine Kindheit zurück, hat gutgetan. Während irdische Väter oft ungerecht züchtigen (Heb 12,10), ist Gottes Züchtigung völlig gerecht! Wenn wir also singen »Mach mich heilig, wie du heilig bist« und Gott beginnt es zu bewirken, dann fragen wir: »Was tust du, Herr?« Aber das ist eben der Punkt: Achte es für „lauter Freude“, dass Gott dich wie sein Kind behandelt.
Der Glaube wartet geduldig auf Gott
Doch wie können wir diesen Glauben als Gotteskinder kultivieren?
In Hebräer 10,38 wird Habakuk 2,4 in Bezug auf das Wesen des Glaubens zitiert. Doch was ist der Zusammenhang in Habakuk?
Gott ist gut und hat keinen Gefallen am Bösen. Habakuk weiß um die Bosheit Israels und bitte um Gottes Eingreifen. Doch als Gott ankündigt, die Babylonier als Werkzeug zu verwenden, beklagt er dass diese doch sogar noch geringere Gerechtigkeit hätten als das Volk Israel. Doch Gott versichert hier, dass gewiss ein Gericht kommen werde. Zuerst über Israel, dann über die Babylonier.
Ab Kapitel 2,1-4 geht es dann um eine endgültige Gerechtigkeit, die hervorgebracht werden soll:
»Auf meine Warte will ich treten und auf den Turm mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was ich erwidern soll auf meine Klage. – Da antwortete mir der HERR und sprach: Schreibe das Gesicht auf, und grabe es in Tafeln ein, damit man es geläufig lesen könne; denn das Gesicht geht noch auf die bestimmte Zeit, und es strebt zum Ende hin und lügt nicht. Wenn es sich verzögert, so harre darauf; denn kommen wird es, es wird nicht ausbleiben. Siehe, aufgeblasen, nicht aufrichtig ist in ihm seine Seele. Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.«
Was ist der Zusammenhang? Gott sagt, dass das Gericht der Gottlosen gewiss ist, doch falls es sich verzögert, dann soll er warten! Die Belohnung kommt und er soll im Glauben ausharren. Es lohnt sich, ihm zu dienen. Es lohnt sich, mit den Gerechten zu leiden, wie Mose es auch tat (Heb 11,25-26). Mose schaute auf die Belohnung. Das sehen wir auch in Habakuks Leben. Er ist nach der Gerichtsankündigung so schockiert, dass er plädiert: »Im Zorn gedenke des Erbarmens!« (Hab 3,2) Was ist Gottes Antwort? Wenn die Verheißung ausbleibt, dann harre aus! Wenn also selbst der Feigenbaum nicht blüht und alle Ernte ausbleibt, wird Habakuk trotzdem frohlocken (Hab 3,17-19)!
Dein Glaube wartet geduldig auf Gott
Das spricht also der Gläubige: »Ich warte auf Gott! Es wird gewiss der Tag kommen, da Gott den Ungerechten richtet!« Der Glaube spricht nicht wie in Maleachi 2,17:
»Ihr habt den HERRN mit euren Worten ermüdet; und ihr sprecht: ›Womit haben wir ihn ermüdet?‹ Damit, dass ihr sagt: ›Jeder Übeltäter ist gut in den Augen des HERRN, und an ihnen hat er Gefallen‹; oder: ›Wo ist der Gott des Gerichts?‹«
Sie erwarteten den »Gott des Gerichts« nicht. Habakuk aber wird dennoch seinen Gott loben! Selbst wenn es scheint, das Gott schläft – er schläft nicht, noch schlummert er!
Der Glaube inmitten von Anfechtung vergrößert die Liebe zu Gott
Wir wenden uns also wieder an Hebräer 11,1-2. Hier ist die Definition des Glaubens:
»Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. Denn in diesem haben die Alten Zeugnis erlangt.«
Dann sagt er in Vers 6:
»Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist.«
Es lohnt sich, Gott zu suchen! Glaube ist ein Ausharren. Es ist die feste Überzeugung das, wenn nichts mehr besteht, alles aus Gottes Hand zu nehmen, da er dadurch Gottes Ziele erfüllen wird. So sagen es Hebräer 10,35 und 11,24-26:
»Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat.«
»Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen, und wählte lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als den zeitlichen Genuss der Sünde zu haben, indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung.«
Gott entfernt die Schlacke aus unserem Leben durch das Feuer der Anfechtung. Dann ist unser Glaube kostbarer als Gold (1Pet 1,7). Er meint es gut mit uns.
Wir benötigen die Anfechtung, damit wir erkennen, was Gott in uns verwirklichen wird, und damit wir auch erkennen, wie weit wir vom Bild Christi weg sind. Ich habe zwei gläubige Kinder und zwei ungläubige. Um die zwei ungläubigen habe ich »unaufhörlichen Schmerz« um sie, wie in Römer 9,2 steht.
Das Ziel der Anfechtungen
Gott verwendet alle Dinge, auch dieses, um uns zu heiligen. Wir sehen in Jakobus 5,10, dass wir unsere Herzen in den Propheten des Alten Testaments stärken sollen. In Kapitel 5,11 sagt er:
»Siehe, wir preisen die glückselig, die ausgeharrt haben. Von dem Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist.«
Wer hätte Hiob so zusammengefasst? Eine Lawine an Leid überschüttete ihn! Gott wollte gewiss einen Sieg über Satan gewinnen, indem Hiob ihn nicht fluche. Doch lesen wir am Ende der Prüfung, dass Hiob sagt:
»Mit dem Gehör des Ohres hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche.« (Hiob 42,5-6)
Am Ende seines Lebens sagt er: Ich hatte bisher nur von dir gehört. Zuvor wurde er aber doch als gerecht bezeichnet? Gewiss war er vor Gott gerecht, doch Gott zog ihn durch alles Leiden zu sich. Und so können wir erwarten, dass wir Schmach erleiden, wenn wir für Christus Stellung beziehen Manchmal werden wir leiden wie jeder andere auch, manchmal ganz speziell mit einem Dorn im Fleisch. Doch all dies ist aus seiner guten Hand, da er es gut mit uns meint.