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Predigtnotizen:
Es geht um das Ausharren der Gläubigen. Man beharrt im Glauben, weil uns der Glaube in Christus gewiss macht. Anhand des Johannesevangeliums behandeln wir das Thema:
Das Ausharren des Glaubens zum ewigen Leben.
Johannes nennt seine Schreibabsicht im Evangelium:
»Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr glaubend Leben habt in seinem Namen.« (Joh 20,30-31)
Wir sollen durch dieses Evangelium kennenlernen, wer Jesus ist. Der Leser soll wissen, dass dieser Jesus der von Gott gesalbte Retter, Priester und Prophet ist. Dies alles vollbrachte er, damit er jetzt schon in und über den Gläubigen herrscht bis zu seiner Wiederkunft bis in Ewigkeit.
Man muss zum Glauben kommen und dem Sohn Gottes mit allem vertrauen. Ich vertraue ihm, um durch ihn und von ihm Leben zu haben.
Johannes beginnt sein Evangelium mit dem Prolog. Es geht von Anfang an um Glauben:
»Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeugte, damit alle durch ihn glaubten.« (Joh 1,6-7)
»… so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, …« (Joh 1,12)
Jesus selbst wiederholt das auch zu Nikodemus, dass er glauben muss und dadurch ewiges Leben hat. Und in Johannes 5,24:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“
Der Glaube überdauert also das Endgericht.
In diesen Stellen gibt es aber jeweils eine Frage:
- Kann der Mensch, der zum Glauben gekommen ist, als ein Kind Gottes doch dem Gericht und dem ewigen Tod verfallen?
- Kann jemand, der aus dem Tod in das Leben übergegangen ist, wieder in den Tod zurückfallen?
Wir beantworten diese Fragen anhand folgender Punkte:
- Wer Jesus ist
- Wie der Vater dem Sohn alles rund um die Errettung übergeben hat
- Was der Glaube ist
- Was in Glaubenserschütterungen passiert
- Wie der Herr dafür sorgt, dass der Glaube nicht aufhört
1. Wer Jesus ist
Das Johannesevangelium beginnt mit der Absichtserklärung aus Johannes 20,30-31 und Christus wird uns im ersten Kapitel vorgestellt:
»Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eins, das geworden ist.« (Joh 1,1-3)
Hier wird die Frage aufgeworfen: Wollte Johannes nicht den Erlöser vorstellen? Nun stellt er ihn aber als Schöpfer vor?
»Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit.« (Joh 1,4)
Aber er wurde ganz und gar Mensch! Jesus ist Mensch und Gott in einer Person. Die Schöpfung ist vollumfänglich ein Werk Gottes, so also auch die Erlösung.
Wenn jemand also zum Glauben an Jesus kommt, so geschieht eine Neuschöpfung:
»Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.« (2Kor 5,17)
Der in seiner göttlichen Vollkommenheit die Macht hatte, den Schöpferwillen Gottes des Vaters auszuführen und tatsächlich ausgeführt hat. Er ist der Erlöser, der nach dem Willen des Vaters in die Welt kam. Gott hat gesprochen und es geschah! Die Erlösung kam völlig aus Gottes allein! Er zieht und er macht zum Eigentum. Und alles was der Vater dem Sohn auftrug, das vollbrachte er.
Die Frage stellt sich also: Wenn der Sohn jedes Werk, sowohl Schöpfung als auch Erlösung ausführte, kann dann diese jeweilige Neuschöpfung vergehen?
2. Wie der Vater dem Sohn alles rund um die Errettung übergeben hat
»Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.« (Joh 3,35)
Deine Errettung ist eine Transaktion zwischen Vater und Sohn. Das Rettungswerk an der einzelnen Seele ist Christus in die Hand gegeben. Der Vater gab dem Sohn einen Auftrag und sein Sohn hat es vollständig ausgeführt, wie er beständig bezeugt:
»Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.« (Joh 4,34)
»Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.« (Joh 9,4)
»Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.« (Joh 17,4)
»Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.« (Joh 19,30)
Der Vater hat also dem Sohn das ganze Werk übergeben:
»Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen; …« (Joh 6,37)
Der Sohn stößt also auf keinen Fall hinaus. Hier im Text liegt eine doppelte Verneinung vor. Warum aber stößt er nicht hinaus? Es ist der Wille des Vaters, dass er niemanden hinausstoße. Und der Wille des Vaters wird auch gewiss ausgeführt:
»Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag.« (Joh 6,39)
Auch hier geht es über das Leben hinaus bis in die Herrlichkeit. Das also ist der Wille des Vaters.
Aber es wird konkreter und fokussiert sich auf den einzelnen:
»Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.« (Joh 6,40)
Aber auch die Verse in Johannes 10, 27-29 bezeugen dies. Er ruft die einzelnen Schafe bei ihrem eigenen Namen und führt sie hinaus. Sie sind seine Schafe, sie gehören ihm, denn er hat sie persönlich mit seinem Blut erkauft! Sie hören seine Stimme und er erkennt die Seinen:
»Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt, die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit!« (2Tim 2,19)
Dann folgen in Johannes 10,27 drei Aussagen:
- sie erhalten ewiges Leben
- sie gehen nicht verloren
- sie können nicht aus seiner Hand geraubt werden
Dies ist denen zugesagt, die an Gottes Sohn glauben. Doch was versteht die Bibel unter dem Wort »Glauben«? Im Johannesevangelium kommt das Wort ungefähr 100 Mal vor. Es hat also hier ein außerordentliches Gewicht.
3. Was der Glaube ist
Viele meinen, dass der Glaube eine Fähigkeit sei. Dann wäre aber der Glaube eine Leistung, die trainiert werden müsste. Die Belohnung für unsere Leistung wäre in dem Fall also ewiges Leben. Es ist aber allein aus Gnade für uns erworben (vgl. Röm. 6,23).
Das wir Glauben können ist jedoch ein Geschenk:
»Denn euch ist es im Blick auf Christus geschenkt worden, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden, …« (Phil 1,29)
Es muss geschenkt sein, weil wir durch die Sünde den Glauben von uns aus nicht suchen:
»Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von Gott allein ist, nicht sucht?« (Joh 5,44)
Es muss also etwas an uns geschehen! Aus uns heraus können wir nicht glauben! Es ist also das von außen an uns herangetragene Wort Gottes:
»Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.« (Röm 10,17)
Das Wort wird an den Menschen herangetragen, dann beginnt es zu wirken:
»Viele aber von denen, die das Wort gehört hatten, glaubten; und die Zahl der Männer wurde etwa fünftausend.« (Apg 4,4)
»Es geschah aber in Ikonium, dass sie zusammen in die Synagoge der Juden gingen und so redeten, dass eine große Menge glaubte, sowohl Juden als auch Griechen.« (Apg 14,1)
Der Glaube geschieht darin, dass der Mensch die Botschaft hört. Diese muss er aber erstmal gebracht bekommen. Glaube ist also bloßes Empfangen, wie in Johannes 1,12 sichtbar ist:
»… so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, …« (Joh 1,12)
Aufnehmen heißt Glauben; Glauben heißt Aufnehmen. Der Glaube nimmt entgegen. Der Glaube ist die geöffnete Tür, die das Leben hineinlässt, so wie die Fensterluke, die dem Licht öffnet. Wir sind leere Gefäße, in welche Gott sein Heil hinein fließen lässt. Es ist nicht abhängig von der Stärke des eigenen Willens, denn das ist keine Glaube. Der Glaube wird geweckt durch Gott. Er begegnet uns im Wort und wir erfassen, wer er ist. Es muss von außen kommen.
Was ist aber wenn der Glaube angefochten wird?
4. Was in Glaubenserschütterungen passiert
Darüber spricht das Johannesevangelium in den Kapiteln 14-16:
»Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich!« (Joh 14,1)
Der Glaube der Jünger war erschüttert, da Jesus sie verlassen würde. Er sorgt dafür, dass sie glauben würden. Das tut er eben durch die Worte, die er in diesen Kapiteln spricht. Durch sein Reden wird es Wirklichkeit. Der erschütterte Glaube wird gefestigt durch das tägliche Reden Gottes zu uns. Und so will Jesus wissen:
»Jesus antwortete ihnen: Glaubt ihr jetzt?« (Joh 16, 31)
Dann aber in Johannes 16,33 gibt er Hoffnung für zukünftige Glaubensproben:
»Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.« (Joh 16,33)
In Kapitel 17 zeigt Jesus, wie der Glaube nicht aufhört. Es kommen nämlich nur Glaubende in den Himmel. Du musst also im Glauben beharren.
5. Wie der Herr dafür sorgt, dass der Glaube nicht aufhört
Wir können gewiss sein, dass der Glaube nicht aufhört. Das sehen wir in Lukas 22,31-32 anhand von Petrus, der einen anderen Glauben als Judas hatte. Der Herr betet für die Seinen. »Ich aber habe für dich gebetet, …« Der Herr lässt die Seinen nicht im Unglauben sitzen. Unser Herr verwendet sich für uns, damit unser Glaube nicht aufhöre:
»Daher vermag er diejenigen auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er allezeit lebt, um sich für sie zu verwenden.« (Hebr 7,25)
Er rettet nachhaltig. Bis zuletzt werden wir aufgrund unseres himmlischen Hohepriesters durchgetragen werden. Sein Eintreten genügt.
Noch musst du wissen: Er betet für dich!
»Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, die du mir gegeben hast, denn sie sind dein …« (Joh 17,9)
Und so kannst du Gewissheit haben:
»Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben; …« (Joh 17,20)
Was betet er?
- Er bittet darum, dass sie im Glauben bewahrt werden, da sie in der Welt sind und er nicht (Joh. 17,11.15) Und der Vater gibt dem Sohn immer das, was er erbittet. So wird der Vater uns um Jesu Namen gewiss bewahren.
- Er bittet darum, dass wir durch die Wahrheit geheiligt werden (Joh 17,17)
- Er bittet um Einheit unter den Gläubigen im ewigen Leben (Joh 17,20)
- Er bittet um Verherrlichung der Seinen (Joh 17,24)