Das Leben des Glaubens am Beispiel Elijas

Elija, ein Mann des Glaubens der auf Gottes Wort hörte und im Gebet verharrte, ist uns heute ein Vorbild, im Glauben zu leben.
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Das Leben des Glaubens am Beispiel Elijas
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Hier findest du die Predigtnotizen:

Elija ist eine Person, die häufig im Neuen Testament erwähnt wird. Beispielhaft in Jakobus 5,15-18:

»Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet; das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel. Elia war ein Mensch von gleichen Empfindungen wie wir; und er betete ernstlich, dass es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate. Und wieder betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor.«

Doch wo tritt Elija erstmalig in Erscheinung? In 1. Könige 17 – 18 lernen wir Elija als Mann des Glaubens in vier Episoden seines Lebens kennen.

  1. Elija vor Ahab (ab 17,1)
  2. Elija am Bach Krith (17,2-6)
  3. Elija bei der Witwe in Zarpat (17,7-24)
  4. Elija auf dem Berg Karmel (18,1-46)

Ganz unvermittelt tritt Elija in 1. Könige 17,1 auf. Er tritt stellvertretend für Gottes Eingreifen in die Geschäfte der Menschheit und sein Handeln in dieser Welt auf. Es ist immer plötzlich, weil die Menschen nicht an sein Eingreifen denken. Auch Ahab erwartete es nicht, und Gott fährt hinab und stellt ihm die Wahrheit vor Augen. Elijas Dienst zeigt den Menschen auf, wer sie vor Gott sind, damit sie vor Ihm niederfallen.

1. Elija vor Ahab (ab 17,1)

Der Mann Elija

Wie kommt aber Elija darauf, als ein Fremdling mit dem man nie rechnen würde, vor den mächtigsten Mann des Landes zu treten, um ihm zu sagen:

»So wahr der HERR lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe, wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort!« (1.Kön. 17,1)

Es muss gewiss ein Wort des Herrn an ihn ergangen sein! Wir sehen in 1. Könige 17, 2, dass das Wort des HERRN an ihn erging. Auch in Kapitel 18,1 sehen wir, dass Elija erst geht, als er die Stimme Gottes hört. Wir folgern daraus, dass Elija vor seinem Auftritt vor Ahab eine Weisung von dem Herrn erhalten haben musste. Wenn Gott redet, dann vertraue ich auf sein Wort und mache mir keine Sorgen um die Folgen.

Die zweite Frage ist, wie Elija ein solch gewichtiges Wort mit solcher Zuversicht sagen kann. Er spricht: Es wird kein Regen fallen! Man konnte es also gewiss prüfen, ob er ein Schwätzer sei oder nicht. Woher also diese Kühnheit?

Die Kühnheit kam diesem Mann des Glaubens, weil ein Mann des Glaubens auch ein Mann des Gebets ist. Er hat das erfahren, was der Menschensohn einst lehren würde, wie wir in Markus 11 anhand von drei Belegen für den Glauben sehen. In Vers 22 steht »Habt Glauben an Gott«. In Vers 23 und 24 dann:

»Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend zu diesem Berg sagen wird: ›Werde aufgehoben und ins Meer geworfen!‹, und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt –, dem wird es werden. Darum sage ich euch: Alles, um was ihr betet und bittet – glaubt, dass ihr es empfangt, und es wird euch werden.«

Man bittet um etwas und glaubt das man es schon hat. Das musste Elija in seinem Kummer über dieses sündhafte Volk tun, bis Gott ihm Gewissheit gab: Es würde nicht regnen! Mit dieser Gewissheit trat er dann vor den König.

In diesen Tagen wendete sich das Volk von Gott ab. In Hosea 11,7 wird dies beschrieben:

»… denn mein Volk hängt am Abfall von mir, und ruft man es nach oben, keiner von ihnen erhebt sich.«

Und Elija hat es nicht mehr ertragen! Der Schmerz wurde ihm unerträglich. Und Trost fand er nur im Flehen zu Gott, das er handeln möge.

Der Mann Ahab

Ahab wird uns nur flüchtig vorgestellt und ist der Schlimmste aller üblen Könige. Da heißt es in 1. Könige 16,30:

»Und Ahab, der Sohn Omris, tat, was böse war in den Augen des HERRN, mehr als alle, die vor ihm gewesen waren.«

Das Volk Gottes war tief gesunken und im Gebet und flehen um sein Volk musste Elija feststellen: Ein so weit von Gott abgewichenes Volk könnte nur durch die Rute gezüchtigt werden. Das Volk war der Torheit verfallen. Gibt es größere Torheit als sich von dem Gott abzuwenden, der sie berufen hat?

Im Gebet wurde Elija also geführt, dass Gott eine in 5. Mose 28, 23-24 angekündigte Plage über das Volk bringen würde. Das führte Elija dazu, nach dem Willen Gottes zu beten. Es war Gottes Wille, dass diese Plagen eintreffen würden, wenn  sein Volk abfallen würde. Und so bat er um Erfüllung. Nur so, aufgrund des Gebetes im Einklang mit dem Wort, vermag er vor diesen Herrscher zu treten.

2. Elija am Bach Krith (17,2-6)

Hier lernen wir, dass Elija immer nur auf eine Weisung Gottes hin handelte. Nun hören wir heutzutage keine Stimmen wie die Propheten der Zeit, jedoch haben wir sein Wort. Und der Mann Gottes sucht nach Gottes Weisungen in seinem Wort, nicht lebend nach seinen Wünschen. Er richtet sich nach Gottes Wort. Ein Mann des Glaubens ist ein Mann des Wortes. Er liest beharrlich darin und liebt Gottes Wort.

Und Elija hört den Weisungen Gottes und verbirgt sich am Bach Krith. Der Mann Gottes kann leben, ohne von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Er verbringt viel Zeit im Verborgenen vor Gott. Natürlich sind wir keine Mönche, aber alle Gemeindearbeit ersetzt nicht die Zeit im Verborgenen mit Gott. Plane feste Zeiten ein und mache es zur Routine, die zum Bedürfnis wird.

Er hinterfragt auch gar nicht, wer ihn versorgen würde. Gott tat es durch die Raben, die ihm Essen brachten. So versorgt Gott auch uns. Trachtet zuerst nach Gottes Reich, lebt für die Ewigkeit und er sorgt für die täglichen Bedürfnisse wie Kleidung oder Essen (Mt. 6, 33). Carl Olof Rosenius warnte, dass wenn Gott uns bewahren möge, wir dann keine Abhängigkeit von Gott empfinden werden. Das Schlimmste für den Gottlosen ist nämlich nichts in den Händen zu haben. Für den Gottesfürchtigen aber ist die Abhängigkeit von Gott ein großes Glück, denn von wem könnten wir besser abhängig sein als von Gott?

3. Elija bei der Witwe in Zarpat (17,7-24)

Es geschieht, wie Elijah zu Ahab sagte:

»Und es geschah nach Verlauf einer Zeit, da vertrocknete der Bach, denn es war kein Regen im Land.« (1. Kön. 17,7)

Wenn wir Kummer um unser Land haben, müssen wir mitfühlen und mitleiden mit unserem Volk. Dietrich Bonhoeffer betete seit Beginn des Krieges um die Niederlage Deutschlands. Er kannte die Folgen der Niederlage und war bereit diese mit seinem Volk mit zu leiden, anstatt das der Verderber sie zum Sieg führe. Beten wir, dass Gott uns heimsuchen möge mit Mangel und mit Nöten, wohlwissend, dass wir mitleiden müssten?

Der Mann des Glaubens ist auch ein Mann des Gehorsams, auch wenn es unlogisch scheint. Die Frau, bei der Elija lebte, war wohl die Ärmste und auch keine Israelitin. Und erstmal ändert sich die Situation auch nicht. Nach drei Jahren Dürre war das Volk am Ende und Elija musste warten. Wir sehen aber wie alsdann Unglück in das Haus der Witwe kommt und zu ihrem verstorbenen Mann auch der Sohn schwerkrank wird:

»Und es geschah nach diesen Dingen, da wurde der Sohn der Frau, der Hauswirtin, krank; und seine Krankheit wurde sehr schwer, so dass kein Odem mehr in ihm blieb.« (1. Kön. 17,17)

Elija wusste: Ich kann nicht helfen, aber ich kenne den, der helfen kann. Und so wendet er sich zu Gott (1. Könige 17, 20):

„Und er rief zu dem HERRN und sprach: HERR, mein Gott, hast du gar an der Witwe, bei der ich mich aufhalte, übel getan, ihren Sohn zu töten?“

Es ist kein Vorwurf gegen Gott, sondern ein Ausdruck seines tiefen Mitgefühl für die Witwe: Nicht nur ihr Mann starb, sondern nun auch ihr Kind. Er fühlt mit dem Elend seiner gottlosen Zeitgenossen mit. Diese Erkenntnis muss uns zum Beten drängen. So nimmt er den Jungen und streckt sich dreimal über ihn, als würde er sich vollständig mit ihm identifizieren. Er fühlt sich ganz hinein in die Not. Dreimal betete er, wie unser Herr in Gethsemane. Er betete, bis ihm beim dritten Male klar war: Das ist der Wille des Herrn. So auch bei Paulus, der dreimal um Befreiung bittet (2. Kor. 12,8). Es geht hier aber nicht um die Formel, sondern um die Inbrunst. Er bekommt also die Freimütigkeit so zu beten und in 1. Könige 17,22 lesen wir:

»Und der HERR hörte auf die Stimme Elias, und die Seele des Kindes kehrte wieder in sein Inneres zurück, und es wurde lebendig.«

Gott hörte auf die Stimme Elijas, weil Elija auf die Stimme Gottes hörte. Und so ist es tatsächlich geschehen: Gott hörte auf die Stimme Elijas.

Wann hast du das letzte Mal den Herrn angefleht, dass er jemanden aus dem Toten erwecke?
Und wie wendest du Johannes 5,25 an?

»Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist jetzt, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben.«

Wir wissen was es bedeutet, doch die Anwendung wäre die: Das wir inbrünstig für die Leben unserer Freunde, Bekannten und Familien beten, von denen wir wissen, dass sie geistlich tot sind.

Das wollen wir am Beispiel von Elija lernen.

4. Elija auf dem Berg Karmel (18,1-46)

Gott verheißt, was er vollbringen wird. Doch Elija muss wirken und tun. Die Verheißungen Gottes sind ein Aufruf, die eigene Verantwortung wahrzunehmen. Elija muss zuerst vor Ahab treten (18,16). Dann muss er als Prophet die Sünden Ahabs vor seinem Angesicht aufdecken (1. Kön. 18,17-18), um dann wiederum seinem Volk deren Sünden vor Augen zu stellen (1. Kön. 18,21). Abschließend muss er auf eine solche Weise handeln, dass dem Volk klar wird: Unser Gott ist ein Gott, der in die Geschäfte dieser Welt eingreift. Er ist nicht wie eines dieser selbsterdachten Naturgötter, die für Herdenwachstum und Fruchtbarkeit sorgen sollten.

Die Abmachung auf Karmel lautet: Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der lebendige Gott und nach all den Versuchen der Baalspriester, ruft Elija spöttisch, das Baal sich doch zeigen solle. Das bekräftigt die Würde des Gotteskindes. Die Baalspriester waren wie die heutigen Influencer, doch das Kind Gottes lässt sich nicht beeindrucken von dem, was die Masse glaubt und lacht dieser Dinge. Wir haben den lebendigen Gott, wir haben die Wahrheit Gottes, das Wort Gottes und wir lassen uns nicht von der Mehrheitsmeinung irre oder unsicher machen noch beeindrucken. Nach dem Scheitern der Baalspriester, beginnt Elija mit seinem Handeln:

»Da sprach Elia zum ganzen Volk: Tretet her zu mir! Und das ganze Volk trat zu ihm hin. Und er stellte den niedergerissenen Altar des HERRN wieder her.« (1. Kön. 18, 30)

Der Altar steht dafür, was Israel ihrem Gott verdankte. Ein von Gott erlöstes Volk. Die Erlösung hatten sie aus den Augen verloren und auf dem Altar sollte ein Unschuldiger für die Schuldigen sterben. Auch muss sich das Volk der Würde und Hoheit ihrer Berufung bewusst werden, daher bezeugt Elija: »Israel soll dein Name sein.« (1. Kön. 18, 31)

Dann ist die Stunde da und auf diesen Moment hat Elia all die Jahre zuvor hingearbeitet. Sie müssen alle erkennen, wer der allein wahre Gott ist, nämlich Jahwe, ihr Erlöser. Und Gott antwortet wie abgemacht:

»Da fiel Feuer des HERRN herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf.« (1. Kön. 18, 38)

Das Feuer fiel aber nicht auf sie, wie es verdient wäre, sondern auf den Altar als ihr Stellvertreter. Und so reagieren sie heftig, aber angemessen, auf die erwiesene Gnade:

»Und als das ganze Volk es sah, da fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR, er ist Gott! Der HERR, er ist Gott!« (1Kön 18,39)

Elija betete, obwohl er wusste, dass Gott es verheißen hatte. Warum also beten? Ein Beispiel ist das letzte Gebet der Bibel, welches heißt:

»Komm, Herr Jesus« (Off. 22,17)

Wir wissen, dass er kommt und beten dennoch, weil er  es von uns hören will. (Er will es von seinen Geliebten hören):

»Herr Jesus komm!«

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