Es kann leicht passieren, dass uns das Gebetsleben zur Routine wird. Das ist womöglich der Grund, warum Jesus uns davor gewarnt hat, Gebetsinhalte einfach nur gedankenlos zu wiederholen. Wenn unser Gebet zur Routine geworden ist, scheinen unsere Gebetsanliegen, das einzige zu sein, das sich verändert. Anstatt nur einfach die Anliegen zu ändern, versuche es einmal damit, den Anbetungsteil deiner Gebetszeit anzupassen. Für mich hat sich bewährt, auf die folgenden drei Aspekte zu achten: Durchbete (1) das Wer, (2) das Was und (3) das Warum Gottes.
1. Besinne dich darauf, »wer« Gott ist.
Ein guter Ausgangspunkt ist, wenn wir uns vor Augen halten, was wir über den Charakter und die Person Gottes wissen. Der Theologe John Frame ermutigt uns, die Namen, Wortbilder und Eigenschaften Gottes in Betracht zu ziehen. Du musst kein Bibelgelehrter sein, um dies zu tun – du kannst es einfach googeln. Bei deinen Internetrecherchen wirst du mehr zusammentragen, als ein einziges Gebet beinhalten kann. Für den Anfang nenne ich dir nachfolgend ein paar dieser Inhalte.
Namen Gottes:
- Jahwe (Jehova) – Herr (Psalm 107,13)
- Jahwe-Jireh – der Herr wird dafür sorgen / der Herr wird ersehen (1Mose 22,14)
- Jahwe-Zebaoth – der Herr der Heerscharen (Psalm 46,8)
Wortbilder Gottes:
- König – Gott herrscht über alles (Psalmen 93–99)
- Hirte – er bietet persönlichen Schutz (Psalm 23)
- Fels – er ist eine sichere Festung (Psalm 18,3)
Eigenschaften Gottes:
- Gott ist gut – er handelt zum Wohle anderer (1Mose 50,20)
- Gott ist heilig – er ist vom Bösen abgesondert (Habakuk 1,13)
- Gott ist Liebe – er opfert sich gerne für andere auf (Johannes 3,16)
2. Besinne dich darauf, »was« Gott tut.
Der Psalmist schrieb,
»Ich will den Herrn loben von ganzem Herzen, ich will alle deine Wunder erzählen. Ich will mich freuen und frohlocken in dir, ich will deinem Namen lobsingen, du Höchster!« (Psalm 9,2–3).
Das Wort »erzählen« bedeutet, den Punktestand mitverfolgen oder Buch führen über etwas. Wir sollen über die Dinge Buch führen, die Gott für uns getan hat. Wann hast du zum letzten Mal durch eine Liste von Dingen gebetet, die Gott für dich getan hat? Für das Führen einer solchen Liste braucht man sich nicht zu schämen. Erzähle seine Wunder. Halte sie dir im Rahmen deiner Anbetungszeit vor Augen. Auf diese Weise erinnern wir uns an das, was Gott für uns getan hat.
3. Besinne dich darauf, »warum« Gott etwas tut.
Sobald wir uns darauf besinnt haben, wer Gott ist und was er getan hat, ist es wichtig, sich darauf zu besinnen, »warum« er tut, was er tut. Auf diese Weise findet der Prophet Jeremia Ermutigung während einer wirklich schwierigen Zeit, in der sich seine Nation befand. Im Buch der Klagelieder schreibt er,
»Gnadenbeweise des Herrn sind’s, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß! Der Herr ist mein Teil!, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen« (Klagelieder 3,22–24).
Jeremia beteuert, dass Gott aufgrund seiner Treue uns gegenüber das tut, was er tut.
Wenn du also nach Möglichkeiten suchst, ein Gebetsleben aufzupeppen, das öde und stumpfsinnig geworden ist, dann versuche, dich auf diese drei zu besinnen – das Wer, das Was und das Warum Gottes.