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Aus Glauben leben … und den Kampf mit den Philosophien der Welt aufnehmen

Wir sind in unserem Glaubensleben aufgefordert, den Kampf gegen die Philosophien dieser Welt anzunehmen, um unsere Schafe zu schützen und der Verantwortung nachzukommen für die Wahrheit festzustehen und zu kämpfen.
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Hier findest du die Predigtnotizen:

»Wir stehen vor der Aufgabe, die Gans am Kragen zu packen«, so sprach Martin Luther, als er gegen das Papsttum kämpfte. Er stellte fest, dass viel gegen die Personen des Papsttums gekämpft worden war, jedoch nie gegen die Lehre. Sein Bestreben war aber der Kampf gegen die Lehre des Papsttums, welches das Wort aufgehoben hatte. So wie Martin Luther müssen also auch wir nicht gegen Personen kämpfen, sondern gegen die falschen Inhalte. Die Reformation wurde von Martin Luther als dramatischer Akt der Geisterunterscheidung beschrieben. Ein geistlicher Machtkampf, zwar mit Leidenschaft gekämpft, jedoch auch mit den rechten Mitteln:

»Wenn aber auch jemand kämpft, so wird er nicht gekrönt, es sei denn, er habe gesetzmäßig gekämpft.« (2Tim. 2,5)

Es ist ein Geisterkampf:

Wir sind in unserem Glaubensleben aufgefordert, den Kampf gegen die Philosophien dieser Welt anzunehmen. Wir wollen also zuerst das Wesen dieses Kampfes ergründen: Es ist ein Geisterkampf, für den der Hirte das Mandat hat zu kämpfen.

In Epheser 6,12 steht:

»Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.« 

Wir haben es mit einem geistlichen Kampf zu tun; mit einem Kampf gegen die geistlichen Mächte, gegen die Weltbeherrscher, gegen die Welt der Dämonen, die im Auftrag des Teufels handeln. Alle totalitären Systeme sind ihm ein beliebtes Werkzeug. Auch in Kolosser 2,8 wird das Wesen des Kampfes beschrieben: 

»Gebt acht, dass nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführt durch die Philosophie und durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christus.«

Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen der Philosophie und der geistlichen Welt. Die Philosophie ist gespeist von Menschen und es gibt keinen Grund zur Verharmlosung.

Heiko Augustinus Obermann schrieb seine Lutherbiographie und nannte sie »Mensch zwischen Gott und Teufel«. Hier führe ich den Zeitgeist als weitere Kraft auf.

Paulus sagt, der Zeitgeist gehört auf die Seite der Dämonen. Der Gott dieser Welt hat die Sinne der Ungläubigen verblendet (2Kor 4,4). Der Ansatzpunkt des Teufels sind die Sinne des Menschen und das Denken in Aktion. Da die praktische Urteils- und Meinungsbildung von Satan geprägt wird, bedarf es Wachsamkeit und Prüfung:

»Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.« (Röm 12,2)

Paulus behauptet damit, dass es keine Parität, d.h. keine Gleichheit zwischen dem Geist und den Geistern gibt. Wir sind versiegelt und als sein Eigentum gesichert. Aber wie auch Luther in seinem Werk »Vom unfreien Willen« schrieb, ist der Mensch ein Reiztier, welches entweder von Gott oder von Satan geritten wird. Es ist ein regelrechter Kampf zwischen zwei Mächten, wie uns Epheser 6,12 sagt:

»Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.«

Sei wachsam und prüfe alles:

Wir müssen uns also zurechtfinden und Anderen den Weg weisen. Wir müssen selbst wachsam bleiben:

»Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.« (1Joh. 4,1)

Daher sind wir aufgefordert, die Geister zu unterscheiden. Wir haben es mit den schändlichen Geistern zu tun. In 1. Korinther 12 wird eben diese Gabe der Unterscheidung der Geister beschrieben. Gibt es keine Unterscheidung der Geister, kann die Gemeinde nicht überleben. Und dennoch müssen die Gläubigen alles prüfen und unterscheiden:

»… prüft aber alles, das Gute haltet fest.« (1Thes 5,21)

Alle Wahrheit gehört Gott, alle Lüge dem Satan und ein guter Baum wird auch gute Früchte bringen. Anders als die Hirten in Hesekiel 34 sollen wir als Hirten der Gemeinden unsere Verantwortung wahrnehmen und den Kampf antreten.

Es ist ein Defensivkampf:

Das Mittel, mit dem der Satan fesselt, ist die Philosophie und die leere Täuschung. Dagegen gilt es Widerstand zu leisten und zu kämpfen. Die eigentlichen Gegner sind nicht die Menschen, sondern Inhalte, Denkweisen und Narrative. Hier im Kolosserbrief findet sich ein Kampf gegen den gnostischen Einfluss der Zeit, die sich schon zu verbreiten begann. Die Gnostiker beanspruchten einen Geheimschlüssel für die Bibel. Sie lehrten Spezialkenntnisse, um Zugang zur Bibel zu bekommen. Das ist das Merkmal der Bibelkritik, bei dem die Professoren auffordern, »hinter den Text« zu gelangen. Die Frage nach dem historischen Jesus wird aber auch wieder von evangelikalen Christen erhoben, als hermeneutische Gegenbewegung der Chicagoerklärung, welche die Irrtumslosigkeit der Bibel begründete. Die Irrtumslosigkeit der Bibel ist keine Sonderlehre, sondern wurde bereits von Augustin begründet. 

Zur Bewertung des Zeitgeistes ist die Bibel der Schlüssel. Wir müssen sie als »Prüfgerät« sehen, an der wir alle Ideologien messen. 

Arten der Irrwege:

Das fordert gründliche Auseinandersetzung mit den Arten der Irrwegen. Wir müssen die Philosophie kennen, um sie zu bekämpfen. Bibelkunde ist die Grundlage, aber alleine nicht genug. Wir betonen die Allgenugsamkeit der Schrift in 2. Timotheus 3,16. Wir brauchen keinen gnostischen Schlüssel, sondern die Schrift erklärt sich selbst. Unser Auftrag ist es, uns zu wehren. Das können wir, wenn wir die Widersacher kennen! Wir leben mit unseren Liebsten in einer Welt, die von diesem Denken durchzogen ist. So müssen beginnen, bei der Bibelkritik zu kämpfen. Alle weltlichen Systeme sind vom selben Geist inspiriert (vgl. Kolosser 2,2).

Die Hirten müssen einen Defensivkampf führen. Dieser Kampf fordert, dass wir unsere Hände schmutzig machen. Wir sollten den Kampf riskieren, um unsere Schafe zu beschützen. Hirten, seid ihr bereit für den Defensivkampf, den der Apostel uns aufträgt?

Es ist ein Offensivkampf:

»… denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen, indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus …« (2Kor. 10,4-5)

Wir sollen jedes Denken Gefangen nehmen. Paulus ermutigt zum Offensivkampf.

Paulus sagt: Sämtliche Aussprüche, die gegen die Wahrheit Gottes gehen, sind zu bekämpfen. Dabei geht es nicht allein um das Evangelium, sondern gegen sexuelle Verwirrung und alle ethische Fragen. Hier ist der Christ in Epheser 6,17 aufgefordert zu kämpfen. Wir dürfen nicht ängstlich und passiv warten, sondern müssen mit Eigeninitiative und offensiv vorgehen. Unsere Munition ist nicht magisch, sondern die Wahrheit. Bei diesem Beutezug sollen wir jedes widergöttliche System unter den Gehorsam Christi bringen. Wir müssen diagnostizieren und vor die Menschen bringen. Bei der Stadt auf dem Berge dürfen die Lichter nicht ausgehen. Wir müssen uns positionieren! 

Unsere große Aufgabe ist es, den Offensivkampf mit geistlichen Mitteln zu führen. Dieser Kampf ist ein Liebesdienst an der Welt. Wenn wir nicht laut reden, wie will die Welt die Wahrheit hören?

Warum kämpfen?

Warum das Ganze? Warum dieser Aufruf? Führt euch nochmals vor Augen: Wir sind in einem Geisterkampf, herausgefordert durch die dämonischen Mächte. Warum macht Paulus das? Weil wir hineingestellt sind in einem Defensivkampf, worin wir unsere Familien und Liebsten schützen müssen. Wir sollen aber nicht nur defensiv, sondern auch offensiv kämpfen. In aller Fehlerhaftigkeit ist dies unsere unabdingbare Verantwortung, für die kommende Generation einzustehen.

Lasst uns hineingehen in die Welt und einer sterbenden Generation die Wahrheit predigen, so wie Paulus auf dem Areopag. Er konfrontierte; er verkündigte; er war nicht zurückzuhalten; er stellte sich mit dem Evangelium den Philosophien entgegen. Er suchte den Offensivkampf und Menschen kamen zum lebendigen Glauben. 

Philipp Spitta (1841-1894) schrieb in einem seiner Kirchenlieder folgendes:

»Geist des Glaubens, Geist der Stärke,
des Gehorsams und der Zucht,
Schöpfer aller Gotteswerke,
Träger aller Himmelsfrucht,
Geist, der einst der heilgen Männer,
Kön’ge und Prophetenschar,
der Apostel und Bekenner
Trieb und Kraft und Zeugnis war:

Rüste du mit deinen Gaben
auch uns schwache Kinder aus,
Kraft und Glaubensmut zu haben,
Eifer für des Herren Haus;
eine Welt mit ihren Schätzen,
Menschengunst und gute Zeit,
Leib und Leben dranzusetzen
in dem großen, heilgen Streit.

Gib uns Abrahams gewisse,
feste Glaubenszuversicht,
die durch alle Hindernisse,
alle Zweifel siegend bricht;
die nicht bloß dem Gnadenbunde
trauet froh und unbewegt,
auch das Liebste jede Stunde
Gott zu Füßen niederlegt.

Gib uns Moses Flehn und Beten
um Erbarmung und Geduld,
wenn durch freches Übertreten
unser Volk häuft Schuld auf Schuld.
Lass uns nicht mit kaltem Herzen
unter den Verdorbnen stehn,
nein, mit Moses heilgen Schmerzen
für sie seufzen, weinen, flehn.

Gib uns Davids Mut, zu streiten
mit den Feinden Israels,
sein Vertraun in Leidenszeiten
auf den Herren, seinen Fels;
Feindeslieb und Freundestreue,
seinen königlichen Geist
und ein Herz, das voller Reue
Gottes Gnade sucht und preist.

Gib Elias heilge Strenge,
wenn den Götzen dieser Zeit
die verführte blinde Menge
Tempel und Altäre weiht,
dass wir nie vor ihnen beugen
Haupt und Knie, auch nicht zum Schein,
sondern fest als deine Zeugen
dastehn, wenn auch ganz allein.

Gib uns der Apostel hohen,
ungebeugten Zeugenmut,
aller Welt trotz Spott und Drohen
zu verkünden Christi Blut.
Lass die Wahrheit uns bekennen,
die uns froh und frei gemacht;
gib, dass wir’s nicht lassen können,
habe du die Übermacht.

Schenk gleich Stephanus uns Frieden
mitten in der Angst der Welt,
wenn das Los, das uns beschieden,
in den schwersten Kampf uns stellt.
In dem rasenden Getümmel
schenk uns Glaubensheiterkeit,
öffn im Sterben uns den Himmel,
zeig uns Jesu Herrlichkeit.«

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