Ist Jesus, der Messias, Gott?
Die Frage die sich viele stellen ist, ob Jesus, der Messias, wirklich Gott ist. Im Alten Testament finden wir an verschiedenen Stellen wichtige Hinweise, welche uns bezeugen, dass Gott nicht nur eine Person ist, bzw. der Messias Gott selbst sein muss. Im Folgenden geht es nur um eine begrenzte Auswahl von Stellen aus dem Buch Jesaja, wobei das Zeugnis des Alten Testaments in dieser Beziehung noch viel umfassender ist.
Die Namen des Messias im Buch Jesaja
Im Propheten Jesaja werden uns verschiedene Namen für den Messias genannt. Schon diese Namen lassen darauf schließen, dass der Messias niemand anders als Gott selbst sein kann. In Jesaja 7,14 wird der verheißene Erlöser als Immanuel, „Gott mit uns“, angekündigt. Im Zusammenhang mit Jesaja 9,5 wird deutlich, dass es sich hierbei um mehr handelt als nur eine Handlungsweise Gottes, welches der Name Immanuel zum Ausdruck bringt:
„Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst.“
Der angekündigte Herrscher muss also Gott selbst sein.
Der HERR (Jahwe) ist zur Rettung geworden
Jesaja 12 schließt sich an die messianischen Verheißungen in Kapitel 9 und 10 an. Hier jubelt das zukünftige errettete Israel (Jes 12,2): „Siehe, Gott ist meine Rettung, ich vertraue, und fürchte mich nicht; denn Jah, der HERR, ist meine Stärke und mein Gesang, und er ist mir zur Rettung geworden.“ In der Schlachter 2000 lesen wir: „… er wurde mir zur Rettung!“ Selbst der Tur-Sinai übersetzt an dieser Stelle: „… er ward meine Rettung.“ Hier können wir nicht nur eine Parallele zu Apostelgeschichte 4,12 erkennen: „Und es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in dem wir errettet werden müssen.“ Diese Jesaja-Stelle sagt aus, dass der HERR (Jahwe) nicht nur die Rettung schafft, sondern zur Rettung geworden ist. Dies ist eine Bekräftigung von Jesaja 7,14 und Jesaja 9,5. Deshalb kann der Retter, der Messias, nur Gott selbst sein.
Gott ist zugleich der Redende wie auch der Gesandte
Im weiteren Verlauf des Propheten Jesajas wird diese Linie bestätigt. In Jesaja 48,12-16 redet Jahwe von sich selbst in der ersten und dritten Person. Wieder geht es dabei wie in Jesaja 7 und 9 um den Gesandten Jahwes, der zugleich Jahwe selbst ist. Bemerkenswert dabei ist auch, dass Jakob und Israel an der Stelle, an welcher der Herr in der ersten und dritten Person von sich redet, ausdrücklich zum Hören aufgerufen werden:
Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich bin der Erste, ich bin auch der Letzte. Auch hat meine Hand die Erde gegründet und meine Rechte die Himmel ausgespannt; ich rufe ihnen zu – allesamt stehen sie da. Versammelt euch, ihr alle, und hört! Wer unter ihnen hat dies verkündet? Den der HERR liebt, der wird sein Wohlgefallen vollführen an Babel und seine Macht an den Chaldäern. Ich, ich habe geredet, ja, ich habe ihn gerufen; ich habe ihn kommen lassen, und sein Weg wird gelingen. Tretet her zu mir, hört dies! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, als es wurde, bin ich da. – Und nun hat der Herr, HERR, mich gesandt und sein Geist. (Jes 48,12-16)
In diesen Versen, in welchen bei genauem Betrachten alle drei Personen Gottes genannt werden, gebraucht am Anfang Jahwe für sich dieselbe Umschreibung, wie sie der erhöhte Christus in Offenbarung 1,17 beansprucht: „Ich bin der Erste und der Letzte.“ Jahwe ist in Jesaja 48 zugleich der Redende wie auch der Gesandte.
Der verheißene Retter ist niemand anders als Jahwe selbst
Wie erwähnt, werden uns im Buch Jesaja die verschiedenen Namen des kommenden Messias genannt. In Kapitel 19,20 lesen wir: „… und das wird zu einem Denkzeichen und zu einem Zeugnis für den HERRN der Heerscharen im Land Ägypten sein. Denn sie werden zu dem HERRN schreien wegen der Bedrücker, und er wird ihnen einen Retter und Kämpfer senden und sie erretten.“ In Kapitel 43,10-13 betont Jahwe im Blick auf die Rettung seines Volkes (vgl. Jes 45,21; Hos 13,4):
Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe: damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich derselbe bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein. Ich, ich bin der HERR, und außer mir ist kein Erretter. Ich habe verkündigt und gerettet und vernehmen lassen, und kein fremder Gott war unter euch; und ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und ich bin Gott. Ja, von jeher bin ich derselbe; und da ist niemand, der aus meiner Hand errettet. Ich wirke, und wer kann es abwenden?
Da Gott außer sich selbst jeden Retter ausschließt, kann der verheißene Retter niemand anders als Jahwe sein. Aus diesem Grund nimmt der Herr Jesus in Johannes 8,24 auf diese Stelle direkt Bezug, wie auch auf die ganze Selbstoffenbarung Gottes in Jesaja 40–45: „Daher sagte ich euch, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin [wörtl.: ich bin], so werdet ihr in euren Sünden sterben.“ In Jesaja 41,14 wird ebenfalls deutlich, dass Jahwe, der Erlöser und der Heilige Israels, ein und derselbe ist: „Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel; ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels.“ Ein weiteres Zeugnis, welches auf den Messias als Jahwe hinweist, finden wir in Jesaja 44,23-24:
Jubelt, ihr Himmel, denn der HERR hat es getan! Jauchzt, ihr Tiefen der Erde! Brecht in Jubel aus, ihr Berge, du Wald und jeder Baum darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst, und an Israel verherrlicht er sich. So spricht der HERR, dein Erlöser und der dich von Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der die Himmel ausspannte, ich allein, die Erde ausbreitete durch mich selbst …
Vom Textzusammenhang geht es hier um die Errettung Israels und das Tilgen seiner Sünden (vgl. Jes 44,21-22). Wieder betont Jahwe, dass er Jakob erlöst, und nennt sich selbst den Erlöser.
Der Messias ist Schöpfer und Retter
Außerdem wird noch etwas an dieser Stelle deutlich. Gott betont sein alleiniges Handeln bei der Schöpfung (vgl. Jes 45,12). Außer ihm war niemand daran beteiligt. Einmal müssen wir diese Stelle im Zusammenhang mit dem Gebrauch des Plural-Pronomen Gottes bei der Schöpfung sehen (vgl. 1Mo 1,26). Zum anderen wissen wir sowohl aus dem Zeugnis des Alten Testaments (vgl. Spr 8,22-36) als auch aus dem Zeugnis des Neuen Testaments, dass Christus an der Schöpfung beteiligt war. In Kolosser 1,15-17 steht: „… der das Bild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen. Und er ist vor allen, und alle Dinge bestehen durch ihn.“ Jesaja 44,23-24 hebt Jahwe als den alleinigen Schöpfer und Erretter Israels hervor. Deshalb kann der Messias im Gesamtzusammenhang der Heiligen Schrift sowohl als Schöpfer wie auch als Retter nur Jahwe selbst sein.
Johannes der Täufer ist Wegbereiter des Messias, Jahwes und Gottes
Der große Trost und die damit zusammenhängenden Verheißungen für Israel beginnen ab Jesaja 40. In diesem Kapitel wird zuerst ein prophetischer Vorausblick auf den Dienst von Johannes dem Täufer als Wegbereiter des Messias gegeben (V. 3-5). Die Erfüllung dieser Prophetie lesen wir in Matthäus 3,1-3 (vgl. Mk 1,1-8; Lk 3,1-20). Interessanterweise wird Johannes der Täufer sowohl bei Jesaja als auch in den neutestamentlichen Parallelstellen nicht der Wegbereiter des Messias genannt, sondern der Wegbereiter Jahwes und der Wegbereiter Gottes (Jes 40,3):
Stimme eines Rufenden: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN; ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!
Gott selbst kommt zu seinem Volk
Es ist bei Jesaja Jahwe und Gott selbst, der zu seinem Volk kommt. Auch im weiteren Textzusammenhang spricht der Prophet nicht vom Auftreten des Messias und von seinem Wirken, obwohl dieser eindeutig gemeint ist, sondern von Gottes Handeln und seinem Dienst (Jes 40,9-11):
Auf einen hohen Berg steige hinauf, Zion, du Verkündigerin froher Botschaft; erhebe mit Macht deine Stimme, Jerusalem, du Verkündigerin froher Botschaft! Erhebe sie, fürchte dich nicht; sprich zu den Städten Judas: Siehe da, euer Gott! Siehe, der Herr, HERR, kommt mit Kraft, und sein Arm übt Herrschaft für ihn aus; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen und in seinem Schoß tragen, die Säugenden wird er sanft leiten.
In dieser Schriftstelle finden wir sowohl eine eindeutige Prophetie auf das erste als auch auf das zweite Kommen des Messias. Aber alles, was der Messias tun wird und seinen Dienst umschreibt, vollbringt niemand anders als Jahwe selbst. Die Prophezeiung Jesajas für Jerusalem, „Siehe da, euer Gott“, wird sich mit der Wiederkunft Christi zum zweiten Mal erfüllen. Sie hat sich schon das erste Mal beim ersten Kommen des Messias erfüllt, so wie es in Johannes 1,1.14 steht:
„… und das Wort war Gott … Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit.“
Jesus, der Messias, ist Gott
Sowohl die Namen des Messias als auch die Selbstoffenbarung Gottes im Buch Jesaja machen deutlich, dass der verheißene Messias nur Jahwe (Gott) selbst sein kann.
Dieser Artikel ist aus dem Buch »Ist Jesus Christus Gott?«. Du kannst das eBook dieses Buches hier kostenlos herunterladen.