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Kurs halten – gegen den Druck!

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Von Dr. Wolfgang Nestvogel

In den letzten beiden Jahren sind wir in der Gemeinde mit bislang unbekanntem Druck konfrontiert worden. Plötzlich hielt der Staat Religionsfreiheit und andere Grundrechte für verhandelbar. Gemeinden, die sich hier den Übergriffen des Staates widersetzten, wurde auch von anderen Christen Radikalisierung und Verletzung der Einheit vorgeworfen.

In den obigen Versen spüren wir förmlich den Druck, mit dem Paulus konfrontiert war. Sie warfen ihm vor, er ginge mit schändlichen Heimlichkeiten, mit Hinterlist und mit Fälschung um. Paulus verteidigt sich gegen diese Vorwürfe vehement und liefert uns gute, tragfähige Gründe, warum wir unter Druck Kurs halten und ausharren können.

Warum werden wir nicht müde? Weil unser Dienst ein Geschenk ist.

In 2. Korinther 4,1 macht Paulus deutlich, dass wir den Dienst aufgrund von Gottes Barmherzigkeit empfangen haben. Paulus war sich bewusst, dass er alles andere verdient hatte, als von Gott als treu erfunden zu werden und solch einen Dienst zu empfangen (1Tim 1,12). Dieses Wissen war für Paulus ein Ansporn, den Dienst gerne zu tun.

Deshalb sagt er auch, dass er vor dem Bösen nicht kapitulieren wird.

Warum werden wir nicht müde? Weil Widerstand normal ist.

Der Grund für die Ablehnung liegt in den Menschen selbst. In 2. Korinther 4,3 schreibt Paulus, dass das Evangelium bei denen, die verloren gehen, verhüllt ist. Sie dienen dem Gott dieser Welt (2Kor 4,4). Das Evangelium selbst ist klar und hell, aber bei den Ungläubigen sind die Sinne verblendet, sodass sie nicht klar denken können. Der Ungläubige kann immer noch denken, aber an der entscheidenden Stelle ist sein Denken blind – er sieht das Evangelium nicht, auch wenn es noch so hell scheint.

Warum werden wir nicht müde? Weil wir eine klare Strategie haben.

In 2. Korinther 4,5 nennt Paulus seine Strategie: »Denn wir verkündigen«. Das ist der einzige Weg, wie die Menschen dazu kommen können, die Herrlichkeit Jesu zu sehen. Keine Bühnenshow, keine Erfahrungsreise und keine rhetorische Rede kann die Verkündigung des Evangeliums ersetzen. Einfache Worte, gesprochen oder geschrieben, das ist die Methode Gottes.

Wichtig ist die Botschaft: »nicht uns selbst, sondern Christus Jesus, dass er der Herr ist« (2Kor 4,5). Paulus hatte keine eigene Agenda, er suchte nicht seinen eigenen Vorteil. Nein, der Inhalt seiner Verkündigung war Jesus Christus. Und zwar Jesus Christus als Herr, unter dessen Herrschaft sich jedes Knie beugen wird (Phil 2,10).

Deshalb ist Jesus die Mitte unserer Verkündigung! Und je näher unsere Verkündigung an Jesus ist, desto näher kommen wir den Menschen, zu denen wir predigen. In 2. Korinther 4,3 sagt Paulus »indem wir die Wahrheit offenbar machen, empfehlen wir uns jedem menschlichen Gewissen«. Wenn du das Evangelium verkündigst, provozierst du selbst das über Jahre abgestumpfte Gewissen.

Gott nämlich macht mit dem Licht des Evangeliums auch das dunkelste, verhärtetste Herz licht: »Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen« (2Kor 4,6). Genauso, wie er bei der Schöpfung das Licht erschuf, so lässt er auch das Licht des Evangeliums ins sündige Herz scheinen, »damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes«. Wenn Gottes Licht in ein Sünderherz scheint, dann sieht der Sünder die Herrlichkeit Gottes »im Angesicht Jesu Christi«. Am Kreuz ist die Herrlichkeit Gottes am deutlichsten geworden.

Deshalb werden wir nicht müde, uns um die kostbaren Seelen, die Gott uns anvertraut hat, zu kümmern. Weil unser Dienst ein Geschenk ist. Weil Widerstand normal ist. Und weil wir eine klare Strategie haben.

 

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