In Matthäus 24,3 fragen die Jünger Jesu, wann es so weit ist, dass der Tempel abgebrochen wird und was das Zeichen seiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters sein wird. Die Antwort Jesu überrascht etwas: »Gebt acht, dass euch niemand verführe!«. Jesus spart sich die Antwort nach Zeiten und Zeichen, aber er warnt seine Jünger, dass auf dem Weg dahin Verführung wartet!
Der Ursprung von Verführung
Seit dem Sündenfall von 1. Mose 3 leben wir in einer Welt, die von dem Verführer schlechthin beeinflusst ist. Satan wird der Fürst dieser Welt genannt. Die Gemeinde aber muss sich davor hüten, den schön verzierten Giftbecher des Teufels leichtsinnig zu trinken.
Die Geschichte Israels ist eine Geschichte der Verführung. Die Priester kannten das Wort Gottes nicht mehr und führten das Volk in einen religiösen Irrgarten. Im Neuen Testament lesen wir von Menschen, die mit einem falschen Evangelium die Gemeinde verführen. Von den Hirten der Gemeinde wird erwartet, dass sie die Gemeinde in die Wahrheit leiten – und wehe denen, die sie in die Irre führen!
Was kennzeichnet Verführer? Sie haben einen frommen Schein, aber sie leugnen die verändernde Kraft des Evangeliums (2Tim 3,5).
Die Kategorien von Verführung
Wie sieht Verführung aus?
Verführer behaupten, dass das Werk Jesu Christi am Kreuz nicht ausreicht – du musst noch dies und das und jenes tun, um selig zu werden. Ungehorsam wird als Freiheit getarnt. Darin waren die Korinther Experten. Die Pharisäer waren ebenfalls Meister der Verführung. Sie setzten sich selbst auf den Stuhl Moses und banden dem Volk schwere und unerträgliche Lasten auf (Mt 23,1.4).
Bereits in der Bergpredigt warnte Jesus vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind (Mt 7,15). Als Menschen sind wir sehr empfänglich für Verführung. Ohne die Gnade Gottes werden wir nur allzu leicht verführt. Wie können wir uns vor Verführung schützen?
Der Schutz vor Verführung
Es nützt nichts, wenn wir uns positives oder negatives Denken antrainieren. Wir müssen realistisch denken, d. h. biblisch denken. Matthäus 10,16 gibt uns eine biblische Weltanschauung: »Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!«
Zu Petrus sagte Jesus: »Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre«. Jesus betete für Petrus und genauso betet Jesus für uns. Die Ältesten von Ephesus warnte Paulus, dass nach seinem Abschied reißende Wölfe kommen würden – und nicht nur das, sogar aus ihrer eigenen Mitte würden Männer aufstehen, die Verkehrtes reden (Apg 20,29-30). Deshalb forderte Paulus die Ältesten auf, zu wachen!
So müssen auch wir auf der Hut sein, denn Verführer sind wie schon zu Jesu Zeit überall!