Schritte in Richtung Treue
Wenn wir den Wunsch haben, ein Haushalter zu sein, der Gottes Erwartungen entspricht, gibt es einige Schritte, die wir unternehmen können, um in der Treue zu wachsen. Wir müssen das anziehen, was richtig ist.
[…] und den neuen Menschen anziehen sollt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit. (Eph 4:24; SCH2000)
Der erste Schritt besteht natürlich darin, dass man Haushalterschaft genauso ernst nimmt, wie Gott es tut. Außerdem ist es wichtig zu verstehen, dass wir gegen das Fleisch ankämpfen müssen, indem wir gottgefällige Tugenden anziehen und sündige Gewohnheiten ablegen. Du darfst weder deinen selbstsüchtigen Gefühlen noch deinem sündigen Verlangen folgen, sondern musst das tun, von dem du weißt, dass es richtig ist.
Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt. […] Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und den Begierden. (Gal 5,17.24)
Wir sollten uns bewusst sein, dass es anfangs zwar nicht leicht ist, Treue anzuziehen, es sich aber lohnt. Nachfolgend findest du sechs Schritte, die dir helfen können, Treue anzuziehen.
Buße
Identifiziere einen Bereich, den Gott dir anvertraut hat und von dem du weißt, dass du darin treuer sein musst.
Beginne, zu diesem Bereich in Gottes Wort zu forschen und dir gottgefälligen Rat einzuholen (einschließlich von deiner Frau, oder deinem Mann, falls sie biblisch denken).
»Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Weg!« (Ps 139,23–24)
Schriftstudium
Studiere täglich Schriftabschnitte, die mit diesem Bereich zu tun haben, und sinne darüber nach.
»Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln? Indem er sich bewahrt nach deinem Wort. Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht: Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige.« (Ps 119,9–11)
Gebet
Bete täglich, dass Gott dir helfen möge, in diesem Bereich Veränderung zu erfahren.
»Rette, HERR, denn der Fromme ist dahin, denn die Treuen unter den Menschenkindern sind verschwunden. Sie reden Falschheit, jeder mit seinem Nächsten; ihre Lippen schmeicheln, mit doppeltem Herzen reden sie.« (Ps 12,2–3)
Erneuerung des Sinnes
Stelle fest, welche Denkweisen du verändern musst.
»Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes.« (Röm 12,2a)
Planen
Mach dir einen konkreten Plan, wie du dich nach Gottes Grundsätzen richten wirst (ein Ablegen-Anziehen-Plan).
»Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe. Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen, die Waffen des Lichts aber anziehen. Lasst uns anständig wandeln wie am Tag; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzuchthandlungen und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid; sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden.« (Röm 13,12–14)
Rechenschaft
Lege vor einem Bruder (als Frau z.B. vor einer Schwester) im Herrn Rechenschaft ab, wenn du keine stetigen Fortschritte machst.
»Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geist der Sanftmut, wobei du auf dich selbst siehst, dass nicht auch du versucht werdest. Einer trage des anderen Lasten, und so erfüllt das Gesetz des Christus.« (Gal 6,1–2)
Zeit und Geld gehören zu den Haushalterschaftsbereichen, die am häufigsten Probleme bereiten. Sie zu verwalten, kann zu einer großen Herausforderung werden und unser Fleisch kämpft in diesen Bereichen gegen die Treue an. Diese Bereiche sind wesentlich, weil sie sich auf so viele der anderen Bereiche auswirken können. Ich möchte hier einige grundlegende Richtlinien für den richtigen Umgang mit der uns gegebenen Zeit weitergeben.
Mit der uns zugewiesenen Zeit treu umzugehen, bedeutet, dass man bestimmte biblische Überzeugungen in Bezug auf die Zeit hat. Es bedeutet auch, dass man versucht, in den Griff zu bekommen, wie man seine Zeit verbringt.
Wichtige Überzeugungen in Bezug auf Zeit:
- Unsere Tage sind von Gott gezählt und uns ist ein irdisches Ende gesetzt (Ps 139,16; 90,12).
- Gott möchte, dass wir regelmäßig Zeit mit ihm allein im Gebet und im Nachsinnen über sein Wort verbringen (Mt 14,23; Ps 119,148).
- Wir sollen danach trachten, Gott zu verherrlichen und stets ein Zeuge für ihn zu sein (1Kor 10,31; Apg 1,8).
- Wir müssen zu Gottes Ehre das Meiste aus der Zeit, die uns geschenkt wurde, herausholen, anstatt faul (regelmäßig untätig) zu sein oder die uns von Gott geschenkte Zeit mit unnützen Dingen zu verschwenden (Spr 24,30–34; Eph 5,15–16).
- Wir sollten nicht planlos in den Tag hineinleben, sondern vorausplanen (Spr 16,9a).
- Wir haben genug Zeit, um das zu tun, was Gott von uns möchte (Eph 2,10).
- Jeder muss im Umgang mit seiner Zeit Selbstbeherrschung üben. Das heißt, dass wir das tun, was wir tun sollten, und uns nicht nach dem richten, was wir gerne oder nicht gerne tun (2Pet 1,5–6).
- Wir sollten uns bei der Planung und den Entscheidungen darüber, wie wir unsere Zeit verbringen, an biblischen Prinzipien orientieren, anstatt uns nach unseren Gefühlen zu richten oder einfach in den Tag hineinzuleben (Jos 1,8).
- Wenn wir uns entscheiden müssen, wie wir unsere Zeit verbringen, müssen wir die Menschen und Aufgaben berücksichtigen, die Gott uns gegeben hat, damit wir keine von diesen vernachlässigen (1Kor 4,2).
- Wir müssen es zufrieden annehmen, wenn Gott in seiner Vorsehung unsere Schritte umlenkt (Spr 16,9b).
- Wir sollten uns gottgefälligen Rat einholen, wenn es uns nicht gelingt, unsere Zeit zur Ehre Gottes zu nutzen (Spr 15,22).
- Wir sollten uns einen Rechenschaftspartner suchen, wenn wir viel in Bezug auf unseren Zeitgebrauch umlernen müssen (Spr 18,1a; Spr 27,17; Pred 4,8–12).
Den Umgang mit der Zeit in den Griff bekommen:
- Notiere dir zwei Wochen lang in einem Wochenplaner, wie du deine Zeit verbringst. Werte die Daten dann aus oder lass dir von jemandem bei der Auswertung helfen.
- Fertige eine Liste mit deinen Aufgaben und Verpflichtungen an und dann eine Liste der Dinge, die du gerne tun würdest.
- Erwarte das Unerwartete. Räume stets einen Puffer von 20–30 Prozent deiner verplanten Zeit für das Unerwartete ein.
- Fülle einen typischen Wochenplan aus und schreibe deine Aufgaben, Verpflichtungen und Wünsche hinein, um zu sehen, ob du dir vielleicht zu viel vorgenommen hast. Nicht alles muss wöchentlich erledigt werden. Du kannst auch zwei oder mehr Dinge in ein Zeitfenster schreiben, wenn sie in unterschiedlichen Wochen erledigt werden müssen.
- Nutze einen Terminkalender, selbst wenn er recht einfach gehalten ist, aber sei flexibel, wenn der Herr es in seiner Vorsehung unmöglich macht, alle Termine einzuhalten. Wenn irgend möglich, halte dich aber daran.
- Entwickle eine Methode, die dir hilft, dich an alles zu erinnern und den Überblick über das zu behalten, was du planen musst (ein Notizbuch, eine Diktier- oder Erinnerungs-App auf deinem Smartphone, ein Whiteboard etc.).
- Bevor du einer neuen Verpflichtung zusagst, bete um Weisheit, Gottes Prinzipien anzuwenden. Lerne, auf liebevolle Weise »nein« zu sagen, wenn du weißt, dass es etwas anderes gibt, das du sonst vernachlässigen würdest.
- Reguliere deine Zeit am Smartphone, am Computer und vor dem Fernseher, damit du fleißig sein und deinen Verpflichtungen treu nachkommen kannst.
- Schraube die Aktivitäten zurück, die keinen geistlichen Nutzen haben und nichts mit Beziehungspflege zu tun haben, sodass sich dein Leben auf deine Beziehung zu Gott, zu deinem Ehepartner und deiner Familie, und auf deinen Dienst an anderen konzentriert.
- Allgemein gilt: Lass dir nicht von anderen Menschen oder von irgendwelchen Umständen diktieren, wie du mit deiner Zeit umzugehen hast. Folge Gottes Prinzipien. Wenn etwas Unerwartetes geschieht, dann frage dich: Kann diese Sache warten? Oder: Sollte sich jemand anderes um diese Sache kümmern? Wenn es sich bei der unerwarteten Sache ebenfalls um eine von Gott gegebene Verantwortung handelt, stelle dir diese Frage: Wenn ich diese Sache sofort erledige, vernachlässige ich damit eine andere Aufgabe, die ich bereits geplant hatte? Grundsätzlich solltest du dir vornehmen, den Aufgaben, die Gott dir gegeben hat, treu nachzukommen!
Nägel mit Köpfen machen
Bemühst du dich als Ehemann (oder Ehefrau), treu zu sein mit den Dingen und Menschen, die Gott dir anvertraut hat? Strebst du danach, die Dinge, die er dir geschenkt hat, in sein Reich zu investieren oder willst du sie lieber für deine eigenen Vergnügungen ausgeben (Mt 6,19–20)? Der vorbildliche Ehemann (oder Ehefrau) weiß, dass ihm sein Leben, seine Familie, sein Besitz oder irgendetwas anderes nicht zum eigenen Nutzen, sondern zum Nutzen Gottes und zum Nutzen anderer gegeben wurde. Eine treue Haushalterschaft gereicht zur Ehre Gottes, zur eigenen Nützlichkeit und führt letztendlich zum Erhalt einer großen himmlischen Belohnung. Entscheide heute, welcher Bereich der Haushalterschaft die meiste Aufmerksamkeit in deinem Leben erfordert und verpflichte dich, daran zu arbeiten.
Aus dem Buch »Der vorbildliche Ehemann« von Stuart Scott. Kapitel 12 »Haushalterschaft«.