These: Das Evangelium ist eine Botschaft, die den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus als Retter, Herrn und endzeitlichen Richter ausruft. Diese Wahrheit hat die Kraft, Menschen in ihrem Herzen zu verändern (Röm 1,16 f.; 10,17). Sie mündet in die Aufforderung zu Buße, Glaube und Nachfolge.
Die Verkündigung des Evangeliums muss darum folgende Wahrheiten vermitteln, die hier in logischer Abfolge dargestellt werden. (Dabei kann die chronologische Abfolge in der Darstellung durchaus von Fall zu Fall variieren. Die Verkündigung kann z. B. beim Opfertod Jesu ansetzen (Punkt 3) und von dort ausgehend fragen, warum dieser Weg nötig gewesen sei.)
- Der inhaltliche Ausgangspunkt des Evangeliums ist der heilige und persönliche Gott. Er ist der Schöpfer, dem jeder Mensch gehört und vor dem jeder Mensch sich zu verantworten hat. Die entscheidende Frage über dem Leben des Menschen lautet: Wie steht es um sein Verhältnis zu Gott? (vgl. Joh 17,3)
- In Gottes Urteil wird der Mensch als Feind Gottes bewertet (vgl. Röm 8,7; Jak 4,4b; Joh 3,36), der nicht nur einzelne Sünden tut, sondern in seinem Kern Sünder ist. Aus dem Sündersein folgt das Sündetun (nicht umgekehrt). Wegen dieser totalen Verlorenheit (geistlicher Tod) kann der Mensch sich selbst nicht retten und sein Verhältnis zum lebendigen Gott nicht verbessern, geschweige denn grundsätzlich bereinigen. Er bleibt unter Gottes Zorn (Röm 1,18 – 3,20).
- In seinem Sohn Jesus Christus hat der heilige Gott den Weg zur Rettung eröffnet (Gal 4,4; Mk 1,15). Durch den Sühnetod am Kreuz nimmt Jesus die Strafe auf sich, die wir Menschen (ausnahmslos) verdient haben (Mk 10,45; Röm 3,24-25). In der Auferstehung besiegt Jesus den Tod und wird sichtbar als Sohn Gottes, als von Gott angenommenes vollkommenes Sühnopfer und als Retter bestätigt. Damit hat Gott den Weg zur Versöhnung der Sünder gebahnt (2Kor 5,18-21).
- Durch das Evangelium ruft Gott den Sünder
- zur UMKEHR: Er fordert ihn dazu auf, dieses Gottesurteil über sein Leben anzuerkennen, seine Schuld zu bereuen und Gottes Vergebung um Christi willen zu erbitten. Darum lädt Gott den Sünder mit der Aufforderung zur Umkehr zugleich
- zum GLAUBEN an seinen Sohn Jesus Christus ein, der die Strafe für die Sünde stellvertretend getragen hat. Jesus ist der gekreuzigte Retter, der auferstandene HERR, der wiederkommende Richter (Menschensohn gemäß Dan 7,13). Wer ihn als Gottes Sohn anbetet (vgl. Röm 10,9; Joh 20,28), als Erlöser anruft und als HERRN anerkennt (d. h. in seine Nachfolge eintritt), wird von Gott gerechtfertigt (Röm 1,17; 3,21-26) – d. h. von der Sünde freigesprochen – als Kind angenommen (Joh 1,12). Ihm wird Christi vollkommene Gerechtigkeit zugerechnet (Röm 4,5; 2Kor 5,21; Phil 3,9).
- An der Stellung zu Jesus Christus entscheidet sich das ewige Schicksal jedes einzelnen Menschen. Dabei gibt es nur die Alternative des doppelten Ausgangs (Mt 7,13 ff.; Joh 3,36 u. a. m.): entweder ewiges Heil (Himmel) oder ewige Verdammnis (Hölle).
Dieser Artikel ist aus dem Buch „Wann ist der Christ ein Christ“ von Wolfgang Nestvogel.