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Wie du durch Demut ein guter Seelsorger in der Gemeinde wirst

Wie kannst du ein guter Helfer und Seelsorger in der Gemeinde werden? Ein wichtiger Schritt um anderen helfen zu können ist Demut. Bedürftige, demütige Helfer sind die besten Helfer. Auf diese Weise werden wir unsere Gemeinschaft segnen und andere dazu ermutigen, ebenfalls bedürftig, offen und verletzlich zu sein.
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Seelsorge Gemeinde Demut
Lesezeit: 5 Minuten

Wie kannst du ein guter Helfer und Seelsorger in der Gemeinde werden? Ein wichtiger Schritt um anderen helfen zu können ist Demut. Bedürftige, demütige Helfer sind die besten Helfer. Auf diese Weise werden wir unsere Gemeinschaft segnen und andere dazu ermutigen, ebenfalls bedürftig, offen und verletzlich zu sein.

Es ist unsere Berufung, gegenseitig für unsere Seelen zu sorgen. Doch da wir eine lange Liste an eigenen Problemen haben, könnten wir leicht zu dem Schluss kommen, dass wir die Sorge für andere doch besser qualifizierteren Personen überlassen sollten. Aber im Reich Gottes sind es die Demütigen und Schwachen, die die schwierige Arbeit der Seelsorge übernehmen:

[Jesus] hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus. (Eph 4,11–13)

Die Hirten und Lehrer tun das Werk des Dienstes. Sie bilden auch uns darin aus, das Werk des Dienstes zu tun. Offenbar gefällt es dem Herrn, gewöhnliche Menschen zu gebrauchen, damit sie durch scheinbar gewöhnliche Dienste der Nächstenliebe den größten Beitrag zur Reifung seiner Kinder leisten. Wenn du mehr auf Jesus vertraust als auf dich selbst und du dich schwach und unqualifiziert fühlst, dann bist du qualifiziert. Dann bist du berufen.

Seelsorge in der Gemeinde: Du brauchst Demut

Als erster Schritt ist Demut gefragt, damit innerhalb des Leibes seelsorgerliche Beratung und gegenseitige Fürsorge zu natürlichen Merkmalen des alltäglichen Lebens werden.
Unsere Hilfsbereitschaft – unsere Seelsorge – beginnt bei unserem Bedürfnis nach Fürsorge. Wir brauchen Gott, und wir brauchen andere Menschen. Reife durch Abhängigkeit ist unser Ziel. Um diese Demut auf die Probe zu stellen, bitten wir um Gebet. Dies wird zu einer Gemeindekultur beitragen, in der es weniger Selbstschutz und mehr Einheit gibt.

Seelsorge: Jesus im Mittelpunkt

Stelle dir eine vernetzte Gruppe von Menschen vor, die sich einander anvertrauen. Du kannst von deinen Leiden erzählen und jemand reagiert darauf mit Mitgefühl und Gebet. Du kannst von deinen Freuden erzählen und jemand teilt sie mit dir. Du kannst sogar um Hilfe bitten, wenn du mit Sünde zu kämpfen hast, und jemand betet mit dir, bietet dir Hoffnung und Ermutigung aus der Schrift an und steht dir zur Seite, bis die Sünde nicht mehr die Oberhand zu haben scheint. Es herrscht Offenheit, Freiheit und Freundschaft. Lasten werden gemeinsam getragen und Weisheit sowohl gegeben als auch empfangen. Keine abgedroschenen Antworten. Und Jesus steht dabei im Mittelpunkt.

Wollen wir nicht alle mehr davon?

Als wir zu Jesus kamen, hat er uns vergeben und uns reingewaschen, damit wir offen und ohne Scham sprechen können. Er hat uns geliebt, damit wir ihn und andere frei lieben können. Und er hat uns die Weisheit und Kraft seines Geistes geschenkt, damit wir einander in einer Art und Weise helfen können, die erbaut und Hoffnung gibt. Zu seiner Ehre und in seiner Kraft wollen wir zu einem auf wunderbare Weise voneinander abhängigen, weisen, liebevollen Leib Christi heranwachsen, in dem wir uns in schwierigen Zeiten gegenseitig helfen können.

Der Apostel Paulus macht Demut zu einer Priorität

In Epheser 3 betete Paulus sogar dafür, dass wir diese Art von Gemeinschaft sein würden (Verse 14 bis 21). Er lehrte uns auch, wie:

Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene im Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens. (Eph 4,1–3, Hervorhebung hinzugefügt)

Das Leben in Christus beginnt mit Demut.

Demut erkennt unsere vielen Sünden und Einschränkungen einfach an, und sie antwortet darauf mit: »Ich brauche Jesus und ich brauche andere Menschen.« Dieses ansprechende Gesamtpaket beinhaltet das Vertrauen in Gottes Kontrolle, das Vertrauen in die Vergebung und Liebe des Herrn sowie eine Offenheit, die nicht daher rührt, dass man jemand sein muss, sondern dass man in Jesus ruht.

Es zeigt sich, dass die schlichte Anerkennung unserer Bedürftigkeit und Schwäche eine Tür zur Gnade Gottes öffnet, hinter der wir Vertrauen, Frieden, Sicherheit, Weisheit, Stärke und Freiheit in ihm finden.

Demut führt ins Gebet

Eine Möglichkeit, Demut in die Tat umzusetzen, ist folgende: Bitte jemanden, für dich zu beten. Gott hat sein Reich auf Erden so eingerichtet, dass wir um Hilfe bitten müssen. Wir bitten den Herrn um Hilfe, und wir bitten andere Menschen um Hilfe. Bis wir ihn von Angesicht zu Angesicht sehen, wirkt Gott durch seinen Geist und seine Kinder.

Das klingt zunächst einfach. Es ist eine Sache, den Herrn um Hilfe zu bitten. Auch wenn unser Glaube gerade besonders schwach ist, wissen wir, dass er uns dazu auffordert, ihn anzurufen, und dass er unsere Hilferufe hört (Ps 62,9). Wir sind bereit, Gott gegenüber ein wenig Offenheit zu riskieren.
Es ist etwas ganz anderes, einen Freund um Hilfe zu bitten. Es widerstrebt unserem Stolz, verletzlich zu sein. Niemanden um Hilfe zu bitten, bedeutet jedoch, dass man seine Probleme für sich behält. Diese Strategie wird letzten Endes zu mehr Elend als Sicherheit führen. Stattdessen entscheiden wir uns für einen besseren Weg. Im Folgenden wird beschrieben, wie wir um Gebet bitten können.

 

2 Tipps, wie du Demut in die Tat umsetzen kannst

1. Identifiziere die Schwierigkeiten in deinem Leben

Schwierigkeiten begleiten uns ständig. Die Liste an Schwierigkeiten umfasst üblicherweise Geld, Arbeit, Beziehungen, Gesundheit und Angelegenheiten, die im Besonderen mit unserem Wissen über Jesus zusammenhängen und damit, wie wir für und mit ihm leben.

2. Verbinde eine bestimmte Schwierigkeit mit der Schrift

Wenn du deine Schwierigkeiten mit der Schrift verbindest, verknüpfst du dein Leben mit den Verheißungen, der Gnade und den Geboten Gottes. Es braucht Zeit, um diese Fähigkeit zu entwickeln, weil es so viel Schrift gibt. Doch wahrscheinlich weißt du im Wesentlichen, was Gott sagt:

»Manchmal fällt es mir schwer, für schwierige Dinge in meinem Leben auch nur zu beten. Würdest du dafür beten, dass ich – tief in meinem Herzen – weiß, dass Gott sich kümmert und mich dazu einlädt, ihm mein Herz auszuschütten?« (vgl. Ps 62,9)

»Ich bin schon seit einer Weile krank und das entmutigt mich manchmal sehr. Könntest du dafür beten, dass ich mich schnell Jesus zuwenden kann, wenn ich mich besonders schlecht fühle?« (vgl. 2Kor 4,16–18)

»Ich bin in den letzten Wochen sehr schnippisch zu meinem Partner gewesen. Könntest du dafür beten, dass ich demütig und sanftmütig bin, wenn wir versuchen, miteinander über schwierige Themen zu sprechen?« (vgl. Eph 4,1–2)

»Ich bin in letzter Zeit so frustriert über meine Tochter, dass ich eher ihren Respekt einfordere, als geduldig sein und ihr freundlich begegnen zu wollen. Könntest du für mich beten?« (vgl. 1Kor 13,4)

»Mein Abteilungsleiter war in letzter Zeit sehr kritisch und schroff. Ich weiß nicht einmal, was ich darüber denken soll. Hast du eine Idee, wie ich beten könnte?« (vgl. Röm 12,18)

Wenn du nicht weißt, wie du beten sollst, dann bitte andere, dir zu helfen, die Zusammenhänge zwischen deinen Bedürfnissen und Gottes Wort herzustellen.
Es ist Gottes Wille, dass wir sowohl ihn als auch andere um Hilfe bitten. Wenn wir dies tun, gehen wir einen wichtigen Schritt, um auch anderen helfen zu können, denn bedürftige, demütige Helfer sind die besten Helfer. Auf diese Weise werden wir unsere Gemeinschaft segnen und andere dazu ermutigen, ebenfalls bedürftig, offen und verletzlich zu sein.

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