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Wie gehen wir mit Entmutigungen im Dienst um? (2. Korinther 4)

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Lesezeit: 6 Minuten

Darum, da wir diesen Dienst haben, weil wir ja Erbarmen gefunden haben, ermatten wir nicht; sondern wir haben den geheimen Dingen, deren man sich schämen muss, entsagt und wandeln nicht in Arglist, noch verfälschen wir das Wort Gottes, sondern durch die Offenbarung der Wahrheit empfehlen wir uns jedem Gewissen der Menschen vor Gott. Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es nur bei denen verdeckt, die verloren gehen, den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn, uns aber als eure Sklaven um Jesu willen. Denn Gott, der gesagt hat: „Aus Finsternis wird Licht leuchten!“, er ist es, der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit das Übermaß der Kraft von Gott sei und nicht aus uns. In allem sind wir bedrängt, aber nicht erdrückt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg; verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht vernichtet; allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde. Denn ständig werden wir, die Lebenden, dem Tod überliefert um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar werde. Folglich wirkt der Tod in uns, das Leben aber in euch. Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben – nach dem, was geschrieben steht: „Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet“ -, so glauben auch wir, darum reden wir auch; denn wir wissen, dass der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und mit euch vor sich stellen wird; denn alles geschieht um euretwillen, damit die Gnade zunehme und durch eine immer größere Zahl die Danksagung zur Ehre Gottes überreich mache. Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Bedrängnis bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit, da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig. (2. Korinther 4,1-18 ELB)

„Mein Dienst war immer super. Er war perfekt. Alles war einfach.“ sagt John Glass. Falsch! „Das ist eine Lüge!“ klärt John kurz danach auf. Natürlich kennt auch er die tiefsten Tiefen im Dienst für den Herrn und weiß, dass unter den Zuhörern viele Leute sind, die das ebenso kennen.

Was sind Gründe, die dazu beitragen, dass du im Dienst entmutigt werden kannst? John nennt sechs Gründe: Du kannst entmutigt werden, …

1. … wenn du etwas falsch machst.

Deine Pläne sind geschmiedet, aber irgendwas funktioniert nicht. Menschen sind so gestrickt, dass sie Erfolg haben wollen, aber manchmal packen wir es nicht. Das ist entmutigend.

2. … wenn du zu viel Arbeit hast.

Du schuftest wirklich hart. Du wachst auf und siehst Arbeit, du gehst ins Bett und denkst an die Arbeit, ja du träumst von Arbeit. Natürlich stemmen die Menschen alle unterschiedlich viel Arbeit. John sagt: „Manchmal lege ich mich ins Zeug, aber ich habe den Eindruck, dass niemand das schätzt.“ Das ist entmutigend.

3. … wenn keine Frucht sichtbar wird.

Es gibt Zeiten im Leben, wo nichts zu laufen scheint. Säen säen säen, aber nichts wächst. Du möchtest gerne ernten, aber es gibt nichts zu ernten. Das ist entmutigend.

4. … wenn Leute weggehen.

Mitglieder aus deiner Gemeinde verlassen einfach die Versammlung und das tut sehr weh, denn du hast in die Leute investiert, du denkst, ihr seid Freunde, und dann sind sie weg. Manchmal sogar ohne „Bescheid zu sagen“. Das ist entmutigend.

5. … wenn du kritisiert wirst.

Echte Verfolgung kennst du in Europa wahrscheinlich nicht, aber dafür viel bösartige Kritik. John sagt: „Wenn du manche Kritik hörst, denkst du, dass du der schlimmste Pastor der Welt sein musst.“ Du dienst den Leuten, du studierst das Wort, du investierst… und erntest Kritik. Das ist entmutigend.

6. … wenn Sünde im Leben ist.

Es kann Phasen geben, wo auch Älteste und Pastoren mit Sünde hart zu kämpfen haben. Wenn du gut im Umgang mit deiner Zunge bist, dann wirst du in Worten sündigen. Aber du sündigst auch durch deine Taten, du gerätst wie andere auch in Versuchung, selbst in den Bereichen wo du nie dachtest, dass du dort versucht wirst. Das ist entmutigend.


John berichtet von seinen 32 Jahren im Dienst und sagt, dass es vier Phasen gab, die wirklich schwer für ihn waren. Wie gehen wir mit diesen Situationen um? John zeigt im Folgenden sieben Wege, wie du mit Entmutigungen umgehen kannst!

1. Indem du dir bewusst bist, dass du berufen worden bist

Du stehst im Dienst und du bist begnadigt. Vers 1 beginnt mit einem „Darum, da wir diesen Dienst haben“ – und das „Warum?“ findet sich in Kapitel 3 in den letzten Versen. Paulus erinnert an das Vorrecht, an den neuen Bund, in dem auch du predigst (2. Korinther 3,4-18). Er erinnert an die Herrlichkeiten Jesu. Für Paulus war eine Sache in Bezug auf seinen Dienst glasklar: Seine Berufung! (Apostelgeschichte 20,24).

Darum halte inne und frage dich: Wozu wurdest du berufen? Warum tust du, was du tust? Warum nimmst du das auf dich? Wessen Idee war das mit deinem Dienst? Es war Gottes Idee! Er hat den Dienst gegeben, den du ausführst! Mache dir bewusst, dass er dich berufen hat und dich an dem Platz haben will, wo du bist. Ist das nicht ermutigend?

2. Indem du auf einen reinen Wandel achtest

Ein reiner Wandel im Dienst wird in Vers 2 beschrieben. Wenn du untadelig bist, dann hat deine Entmutigung nicht mit einer Sünde zu tun, d.h., dass du dir das nicht selber  eingebrockt hast. Wenn du eine Sünde begehst, dann kann dich das entmutigen, aber wenn du einen reinen Wandel an den Tag legst, dann hast du ein gutes Gewissen, du hast Frieden im Herzen.

So besteht auch Hiob darauf, dass er in seinem Herzen rein war, nicht habsüchtig, keine Rachegelüste hegte, usw. (Hiob 31,1.5.9.13.16.24). So sollte das auch bei dir sein: Bist du in einer großen Prüfung, dann frage dich, wie dein Leben aussieht. Wenn dein Leben in Ordnung ist, dann brauchst du wegen der Prüfung nicht entmutigt werden!

3. Indem du dich im Dienst immer wieder an das Wort Gottes klammerst

Vers 2 macht deutlich, dass das Wort Gottes nicht verfälscht wird. Der Umgang mit Gottes Wort geschieht in Lauterkeit (2. Korinther 2,17). Du darfst keinen anderen Jesus predigen (vgl. 2. Korinther 11,4.13).

Wenn es in deinem Dienst „eng“ wird und alle auf dich sauer sind, dann stell dir folgende Frage: Bin ich dem Wort Gottes treu gewesen? Das ist die alles entscheidende Frage! Ist es nicht ermutigend, weil du dem Wort Gottes gehorsam bist und für Christus leidest?

4. Indem du dich daran erinnerst, dass es der Feind ist, der versucht, Chaos anzurichten

Die Menschen in dieser Welt sind für die Tatsache des Evangeliums verblendet (2. Korinther 4,3-4). Hast du jemals mit einem Menschen über das Evangelium gesprochen, wo du Feuer und Flamme warst und der andere nahm rein gar nichts an? Satan schafft es sie zu verblenden!

Erinnere dich an Epheser 6: Du musst die ganze Waffenrüstung anziehen, weil sich Satan mit den Gläubigen im Kriegszustand befindet. Wieso also solltest du entmutigt sein? Es kann für dich keine Überraschung sein, weil du diese Wahrheit kennst und weißt, dass durch den Feind auch Dinge den Bach runtergehen. Aber: Die Gemeinde wird am Ende gewinnen, auch wenn es in dieser Zwischenzeit Kämpfe gibt.

5. Indem du dich auf die gewaltigen Ergebnisse deines Dienstes fokussierst

Die Lösung gegen die Verblendung (siehe Verse 3-4) ist es, Christus zu predigen! Warum? Weil Christus größer als Satan ist und er Menschen zu retten vermag. Darum hasst der Teufel das Evangelium, weil es Kraft hat, ein Wunder ist, weil es das Licht direkt in das Herz des Menschen scheinen lässt, weil Christus die Sünde wegwaschen und jemandem ewiges Leben geben kann – in einem einzigen Moment!

[John berichtet an dieser Stelle kurz über die Frucht in der Gemeinde-Gründungsarbeit in Genf]

Wenn du mit jemandem redest und derjenige kehrt um, dann hat sich das ganze Leben in einer Sekunde auf die andere für immer und ewig verändert! Wenn sich jemand bekehrt, dann kannst du fröhlich sein. Ist das nicht ermutigend?

6. Indem du dich erinnerst, welch‘ hoher Preis mit dem Dienst verbunden ist

Der Preis der Nachfolge wird in den Versen 7-12 aufgezeigt:

  • Bedrängt (Vers 8)
  • Verfolgt und niedergeworfen (Vers 9)
  • Das Sterben Jesu am Leib umhertragend (Vers 10)
  • Ständig dem Tod überliefert um Jesu willen (Vers 11)

Warum solltest du im Dienst überrascht sein, wenn du den Preis dafür bezahlen musst? Jesus hat es dir schon vorher gesagt (z.B. Matthäus 5,10-12)! „Alle aber auch, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden.“ (2. Timotheus 3,12). Du weißt das alles, warum also sollte es dich entmutigen?

7. Indem du dich auf die große Belohnung freust

Du wirst auferweckt werden (Vers 14) und „das schnell vorübergehende Leichte unserer Bedrängnis bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit“ (Vers 17). Darum darfst du allezeit guten Mutes und brauchst nicht entmutigt sein (2. Korinther 5,6)

Durch Gottes Gnade ist John immer noch im Dienst. Gibt es etwas Besseres, was du tun könntest, als dem Herrn zu dienen?

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